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Aufgrund des außergewöhnlichen Erfolgs des Sonderbandes: „Eine weltweite Familie: Die Sprachenschule Siegerland des Dr. Adolf Bode“ hat sich die Geschichtswerkstatt Siegen e.V. gemeinsam mit dem Herausgeber Professor Dr. Christoph Bode entschlossen, eine zweite Auflage zu erstellen. Die Publikation war seit einem Jahr nur wenige Wochen nach ihrem Erscheinen vergriffen und wurde seitdem immer wieder nachgefragt. Nun erscheint diese, lediglich um ein aktuelles Vorwort des Herausgebers erweitert, unverändert im bekannten Erscheinungsbild.
Dr. Adolf Bode, soeben erst aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, gründete Im September 1945 die „Sprachenschule Siegerland“. Diese private Fremdsprachenschule war nicht nur für das Siegerland, sondern für ganz Deutschland einmalig: Denn an ihr konnte man nicht nur in Abendkursen Sprachen neu lernen oder Fremdsprachenkenntnisse auffrischen oder erweitern – sei es nun in Englisch und Französisch, in Italienisch, Spanisch, Russisch oder Japanisch. Alleinstellungsmerkmal der Schule war vielmehr, dass sie die erste und einzige Fremdsprachenschule für die die Region Siegerland damals prägende Eisen- und Stahlindustrie war.
Der Sonderband der Geschichtswerkstatt zeichnet die Entstehung und Entwicklung dieser einmaligen Bildungsinstitution nach. Verfasst wurde das Manuskript von Dr. Bodes Ehefrau und unermüdlichen Mitarbeiterin, der 2012 verstorbenen Ute Bode. Herausgeber der Publikation ist Prof. em. Dr. Christoph Bode, Sohn von Adolf und Ute Bode, der diese Besonderheit der Lokal- und Regionalgeschichtsschreibung mit zahlreichen Anmerkungen sowie mit einem Vor- und Nachwort versehen hat. Eine Kostbarkeit insofern, als hier den Lesern konkret, faktenreich und lebendig Wirtschaft und Bildung in den Jahrzehnten der Nachkriegszeit nahegebracht werden.
Über Jahrzehnte hinweg bildeten Dr. Bode und sein Team in Abend- wie Tagesschule Tausende von Fachkorrespondenten, Dolmetschern und Übersetzern aus, die nicht nur eine oder mehrere Fremdsprachen fließend beherrschten, sondern sich auch in der Fachterminologie der Wirtschaft und Technik perfekt auskannten, wobei aber auch kulturgeschichtlichen Kenntnissen immer hohe Bedeutung beigemessen wurde. Diese praxisnahe und praxisbezogene Ausbildung diente vor allem der traditionell stark exportorientierten Siegerländer Industrie und Wirtschaft, wie auch besonders vermerkt wurde, als Dr. Adolf Bode 1984 für seine Lebensleistung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde. So zeichnet der Band vor allem auch ein Porträt des Mannes, der die Seele des Ganzen war. Aus diesem Grund ist die „Sprachenschule Bode“, wie die Institution von den Zeitgenossen vereinfachend genannt wurde, im kollektiven Gedächtnis der Siegerländer Bevölkerung haften geblieben.