Peer Guides sollen im März 2023 zum Einsatz kommen
Die Wanderausstellung „Deine Anne – ein Mädchen schreibt Geschichte“ wird in diesem Jahr in Siegen doch nicht stattfinden. Die Ausstellung rund um das berühmte „Tagebuch der Anne Frank“ fand 2018 erstmals in den Räumen der Sparkasse Siegen statt. Im März 2022 sollte die Wanderausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin erneut dort Halt machen.
Aufgrund der hohen Zahl von Corona-Infizierten, haben sich die Verantwortlichen des Kreises Siegen-Wittgenstein, der Stadt Siegen und der Sparkasse Siegen für eine Verschiebung um ein Jahr in den März 2023 ausgesprochen.
„Wir waren zwiegespalten: Einerseits wollten wir den Schülerinnen und Schülern wieder etwas Normalität bieten in diesen Zeiten, andererseits konnten wir uns der Verantwortung gegenüber der derzeitigen Situation insbesondere an den Schulen nicht entziehen“, teilte der Trägerkreis mit. „Das Veranstaltungskonzept lebt außerdem vom engen Austausch zwischen Peer Guide und Besuchern. Das können wir bei der gegebenen Lage nicht verantworten.“
Im Vorfeld zur Ausstellung werden Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 18 Jahren zu so genannten Peer Guides ausgebildet. Sie sind somit in einem ähnlichen Alter, in dem auch Anne Frank war, als sie sich im Amsterdamer „Hinterhaus“ vor den Nazis versteckte bis sie 1945 im KZ Bergen-Belsen starb. Die Peer Guides führen Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung. Dabei handelt es sich häufig selbst um Schulklassen, die dadurch „auf Augenhöhe“ mit dem Holocaust aber auch mit heutigen Diskriminierungsformen konfrontiert werden.
Rund zwanzig Schülerinnen und Schüler haben sich zum Jahresende als Peer Guides beworben. Sie sollen die Gelegenheit bekommen im nächsten Jahr durch die Ausstellungsräume zu führen.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Pressemitteilung, 10.2.22