Möglichkeiten und Grenzen einer Transformation des Denkmals „Deutscher Osten“ in ein Flüchtlingsdenkmal?´“
Dr. Hans Hesse, Köln und Ralf Witthaus, Crailsheim
Donnerstag, 30. Januar 2014, 19.30 Uhr
Ort: Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs im KrönchenCenter
Gebühr: 3 Euro
Seit 1968 steht im Garten des Oberen Schlosses ein Denkmal mit der Inschrift „Vergesst nicht den Deutschen Osten“. Zwei spitz gegeneinander gestellte Dreiecke, eines größer, das andere kleiner, die deutsche Teilung symbolisierend, darauf drei Querbalken, den Buchstaben „E“ andeutend für das Wort „Einheit“. Es ist eines der über 1.200 Denkmäler in Deutschland, die an die Thematik „Flucht und Vertreibung“ erinnern. Es ist aber eines der vielen, deren Symbolik und – im Fall des Siegener Denkmals – deren Inschrift mitunter falsche Assoziationen wecken oder/und nicht mehr verstanden werden. Welcher Osten ist gemeint? Die ehemalige DDR? Weil nicht wenige Denkmäler dieser Art nicht mehr mit dem Grundgesetz übereinstimmen, mussten und müssen Veränderungen/Ergänzungen an ihnen vorgenommen werden.
Die Veranstaltung beleuchtet die Geschichte dieses Denkmals und die spezielle Problematik der so genannten Vertriebenen-Denkmäler in der BRD, zugleich jedoch soll der Versuch unternommen werden, die Frage zu beantworten, wie ein Flüchtlingsdenkmal heute aussehen könnte. Hierzu wurde der Künstler Ralf Witthaus gebeten, Ideen zu entwickeln. Der Historiker Dr. Hans Hesse stellt das Thema in den allgemeinen Kontext der Erinnerungslandschaft in Deutschland. Witthaus und Hesse haben sich auf höchst unterschiedliche Art und Weise mit diesem Mahnmal beschäftigt und präsentieren ihre Ergebnisse gemeinsam.
Die Veranstaltung des Siegener Forums findet dieses Mal in Kooperation mit dem Aktiven Museum Südwestfalen statt. Die Vortragsreihe „Siegener Forum“ ist eine Kooperation von Volkshochschule und Stadtar-chiv Siegen, Geschichtswerkstatt Siegen e.V. und Siegerländer Heimat- und Geschichtsver-ein e.V. und stellt im monatlichen Wechsel neuere Forschungen aus dem Spektrum der regi-onalen Geschichte vor, ist aber auch offen für aktuelle allgemeinhistorische Beiträge.
Quelle: Homepage Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Siegen
Siegener Zeitung berichtete heute von der empörten Reaktion der Kreisgruppe des Bundes der Vertriebenen und von der Freude des Siegener Kunstvereins auf eine spannende Veranstaltung.
Bericht der Siegener Zeitung über den gestrigen Vortragsabend: http://www.siegener-zeitung.de/siegener-zeitung/Denkmal-nicht-mehr-zeitgemaess-bf21a849-0077-41d0-8b24-dbb33b78dcca-ds
Link zum Artikel der Westfälischen Rundschau über den Vortrag v. 31.1.2014: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-und-freudenberg/denkmal-diskussion-in-siegen-id8939953.html
– Die Denkmaldiskussion aus der Sicht des „betroffenen“ Historikers: http://www.hans-hesse.de/ . Auch dessen Facebook-Seite – https://www.facebook.com/hans.hesse.75 – enthält Einträge zur Diskussion.
– Aus der Sicht eines Kommunalpolitikers stellt sich die Diskussion wie folgt dar: http://gerhard-koetter.de/?p=5706 .
– Die Printausgaben der Siegenr Zeitung nach der Veranstaltung enthalten einige Leserbriefe.
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