vor dem Hintergrund der Städtepolitik des Kölner Erzbischofs Engelbert von Berg“
In der neuen Ausgabe der Vortragsreihe „Siegener Forum“ wird Philipp Dotschev am
Donnerstag, den 7. Dezember 2023, um 18.30 Uhr im Eintrachtsaal der Siegerlandhalle die Grundlage für die Feierlichkeiten der Stadt Siegen zu ihrem 800jährigen Jubiläum untersuchen – ihre urkundliche Ersterwähnung als Stadt (lateinisch: oppidi Sige) durch den Kölner Erzbischof Engelbert von Berg im Jahr 1224. In diesem Jahr stand der Kölner Erzbischof auf dem Höhepunkt seiner Macht und betrieb eine regelrechte Städtepolitik, wie sich durch den Vergleich mit anderen westfälischen Städten nachweisen lässt. In dem Dokument teilen sich Graf Heinrich zu Nassau und der Erzbischof von Köln die Herrschaft über die Stadt Siegen. Dieses sogenannte Kondominat (Doppelherrschaft) sollte bis 1421 andauern.
Doch schon knapp 150 Jahre vor der Erwähnung als Stadt taucht der Siedlungsname Siegen auf. Die äußerst spärliche Überlieferung gibt jedoch keinen Hinweis darauf, wann und wie die Siedlung zur Stadt wurde. Nur ein Münzfund, der in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert wird, lässt vermuten, dass der Ort auch schon vor 1224 Stadtqualität gehabt haben mag. Doch der Bezugspunkt 1224 für die 800-Jahrfeier ist nicht bloß dem Zufall der Überlieferung geschuldet, sondern erfasst wohl die entscheidende Phase der Stadtwerdung Siegens im Mittelalter.
Philipp Dotschev (Jahrgang 1975) studierte Geschichte und Geographie an der
Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster und ist seit 2009 Lehrer am Weiterbildungskolleg der Stadt Siegen. Der Referent ist zudem Autor regionalgeschichtlicher Aufsätze im Jahrbuch „Siegener Beiträge“ (2012) oder im vierten Band der Serie „Westfalen in der Vormoderne. Studien zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Landesgeschichte“ (2009).
Der Eintritt ist frei!
Pingback: Vortrag zur Stadtgeschichte: Die Urkunde von 1224 und die Stadtwerdung Siegens | siwiarchiv.de