Vortrag: Mineralien aus Tsumeb – ein schwieriges Erbe des Kolonialismus?

Dr. Stefanie Siedek Strunk, Kapellenschule Eisern In der Peeke 1, 57080 Siegen, Freitag der 14. März Beginn 19:00 Uhr
Eintritt frei!

Quelle: Koloniales Bildarchiv der
Universitätsbibliothek Frankfurt/Main, Minenarbeiter in Tsumeb, Bildnummer: 041-0242-30

Mineralien aus der Kupfermine bei Tsumeb/Namibia befinden sich in
vielen privaten Sammlungen, aber auch in denen der Universitäten und
anderer Institutionen. Die Stadt Tsumeb und damit auch die Kupfermine
aus der die Mineralien stammen, liegt in den Otavibergen im zentralen
Norden des heutigen Namibias. Namibia war von 1884 bis 1915 unter
dem Namen Deutsch-Südwestafrika eine Kolonie des Deutschen
Kaiserreichs.
Die deutsche Kolonialherrschaft in Südwestafrika zielte von Beginn an
auf die Unterdrückung und Ausbeutung der Afrikanerinnen und
Afrikaner, ihrer Kultur und der natürlichen Ressourcen des Landes ab.
Dafür sind die Kupferlagerstätte Tsumeb und ihre einzigartigen
Mineralien Beispiele par excellence. Jede Mineralienstufe aus Tsumeb –
und mag sie auch noch so klein sein – ist daher auch immer ein Zeugnis
des deutschen Kolonialismus. Denn die Stufe fand ihren Weg in die
Sammlung aufgrund des von Deutschland in Tsumeb ab 1905
betriebenen Kupferabbaus.
Maßgeblicher Faktor für einen rentablen Kupferabbau in Tsumeb war
die Ausbeutung und Unterdrückung der in der Region lebenden
afrikanischen Völker und Gesellschaften. Schwarze Kinder, Frauen und
Männer bauten von 1903 bis 1906 zu minimalen Löhnen, teils aber auch
als Zwangsarbeitende, die für Tsumeb lebenswichtige Eisenbahnstrecke
an die Küste nach Swakopmund. Später arbeiteten sie über und unter
Tage beim Abbau und der Aufbereitung des Kupfers.
Der Vortrag erläutert den kolonialen Kontext des Kupferabbaus in
Tsumeb, widmet sich aber auch den zumeist aus Herdorf stammenden
Siegerländer Bergleuten, die ab 1910 in der Tsumeb-Mine Arbeit und
Auskommen fanden.
Quelle: Verein für Siegerländer Bergbau e.V.

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