und anschließende Jahreshauptversammlung des Hilchenbacher Geschichtsvereins e. V.
10.04.2018, 19:00 Uhr, Hilchenbach, Rathaus, Ratssaal, 1. OG, Markt 13
Vor Eintritt in die Tagesordnung wird Herr Dr. Ulf Lückel, Marburg/Lahn, evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker sowie Schriftleiter der Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins e.V., einen Vortrag halten über „Adel und Frömmigkeit. Ein Blick in die beiden Grafenhäuser Sayn-Wittgenstein-Berleburg und Sayn-Wittgenstein-Hohenstein im 18. Jahrhundert“.
In dem Vortrag »Adel und Frömmigkeit« wird die Entwicklung des radikalen Pietismus in Wittgenstein beleuchtet. Dr. Ulf Lückel stellt die vielfältigen Faktoren vor, die zu einer einzigartigen Konstellation in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Wittgensteiner Raum führten, als das gräfliche Haus zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg mit großem Engagement die neue religiöse Bewegung unterstützte.
Besonders Gräfin Hedwig Sophie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1669–1738) und ihr Sohn Graf Casimir (1687–1741) galten als Garanten für die große Toleranz gegenüber den religiösen Außenseiterinnen und Außenseitern in ihrem Territorium.
Graf Casimir adaptierte etwa vieles der »Halleschen Reformen« des Pädagogen, Theologen und Pietisten August Hermann Francke (1663–1727). Auf diese Weise schuf er, wie der Referent erstmals gründlich erörtern wird, in seinen Territorien ein »Klein Halle an der Odeborn«.
Die unterschiedlichen Gruppierungen von der Sozietät der Eva von Buttlar über die Inspirationsbewegung, die Neutäufer um Alexander Mack in Schwarzenau, die Gründung einer Herrnhuter Brüdergemeinde des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700–1760) bis hin zum Großprojekt der sogenannten »Berleburger Bibel« werden präsentiert und liefern ein fesselndes und facettenreiches kirchenhistorisches Bild Wittgensteins in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Viele Fotos und Bilder werden den Vortrag umrahmen.
Quelle: Stadt Hilchenbach, Veranstaltungskalender