Vorbereitungen für Anne-Frank-Ausstellung laufen:

Künftige „Peer Guides“ von „Deine Anne“ stellten sich vor

„Das Schicksal von Anne Frank weitererzählen, damit es nicht vergessen wird“, „ meinen Mitschülern Geschichte in unseren eigenen Worten näherbringen“, „Lernen, vor einer Gruppe frei zu sprechen“ – so unterschiedlich brachten die mehr als 20 Siegener Jugendlichen ihre Motivation auf den Punkt, sich für die geplante Anne-Frank-Ausstellung in Siegen als sog. „Peer Guides“ ausbilden zu lassen. Weitere Stichworte waren „Prävention“ und „Aufklärung“.

Den Ort der Anne-Frank-Ausstellung in der Siegener Sparkasse lernten jetzt die künftigen »Peer Guides« – Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein – kennen und trafen sich dort mit den Projektverantwortlichen.


Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ über das von den Nationalsozialisten ermordete, jüdische Mädchen Anne Frank wird ab dem 28. Februar 2018 in der Siegener Sparkasse unter historischen und aktuellen Aspekten zu sehen sein. Sie wird von dem Regionalen Bildungsbüro und dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein in Kooperation mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt Siegen und der Sparkassen im Kreisgebiet umgesetzt.
30 Jugendliche lassen sich zu „Peer Guides“ ausbilden

Das Besondere der Ausstellung ist das Konzept der „Peer Education“: Gemeinsam mit dem Anne-Frank-Zentrum in Berlin und dem Jugendparlament der Stadt Siegen werden im Vorfeld insgesamt 30 Jugendliche ab 15 Jahre zu „Peer Guides“ ausgebildet, um gleichaltrige Schülergruppen „auf Augenhöhe“ durch die Ausstellung zu führen. Bei einem Vor-Ort-Termin lernten die 15- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler aus weiterführenden Schulen im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein jetzt ihren „Arbeitsplatz“ auf Zeit kennen, die Siegener Sparkasse.

„Es ist wichtig, die Erinnerung wach zu halten. Dabei ist es vorbildlich, wie ihr Euch diesem schwierigen Thema widmet“, begrüßte Sparkassendirektor Andreas Dreker die Jugendlichen, die sich in großer Runde vorstellten und das Sprechen vor einer Gruppe so schon einmal üben konnten. „Das Gedenken am Beispiel von Anne Frank ist wichtig, damit solche Menschen nicht vergessen werden in Zeiten eines Rechtsrucks in unserer Gesellschaft“, sagte beispielsweise eine 15-jährige Gymnasiastin aus Weidenau.
„Hängen bleibt, was Ihr vermittelt“

Die Schirmherren der Ausstellung sind Bürgermeister Steffen Mues und Landrat Andreas Müller. Obwohl beide bei dem Termin kurzfristig verhindert waren, kam ihre Wertschätzung bei den Jugendlichen an. Der Siegener Stadtrat Arne Fries sagte stellvertretend: „Es ist enorm wichtig, dass ihr in diesem Projekt mitarbeitet. Ihr beschäftigt Euch mit Anne Frank, einem Schicksal, von dem wir alle lernen können und schon mehrere Generationen gelernt haben.“ „Was die Schulklassen, die einzelnen Besucherinnen und Besucher mit nach Hause nehmen werden, hängt auch davon ab, was Ihr ihnen vermittelt. Dabei werdet ihr natürlich nicht alleingelassen, sondern habt die Unterstützung des Organisationsteams“, ließ Landrat Andreas Müller ausrichten. Matthias Hein vom Regionalen Bildungsbüro Siegen-Wittgenstein hatte die Vorbereitungen und den Ablauf der Ausstellung zuvor noch einmal im Detail vorgestellt.

Die meisten der jungen Leute haben sich bereits in der Schule mit dem berühmten Tagebuch von Anne Frank auseinandergesetzt, werden in ihrer „Trainerausbildung“ zusätzliches geschichtliches Wissen erwerben sowie ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten erweitern. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz erhalten sie am Ende der Ausstellung ein besonderes Zertifikat.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Pressemitteilung, 21.11.2017

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