JungesTheaterSiegen, 24. Februar 19:30, Siegen, LYZ
Die Geschichte der Verfolgung und Deportation während der NS-Diktatur in Siegen-Wittgenstein wird exemplarisch am Beispiel von Inge Frank aus Weidenau gezeigt, die mit ihren Eltern deportiert und ermordet wurde, und Betty Hochmann aus Siegen, die alleine mit 15 Jahren nach Palästina ging und so überlebte.
Da steht schon wieder Suppe mit trockenem Brot bei der Familie Frank auf dem Tisch. Die Franks fragen sich im Stück, was sie falsch gemacht haben und sorgen sich um ihr Geschäft, das ihnen NSDAP-Kreisleiter Preußer abspenstig machen will. Da händigt die Mutter dem Vater einen Brief aus, den sie lange zurückgehalten hat, in dem dieser aufgefordert wird, sich am anderen Tag am Siegener Bahnhof einzufinden zum Transport in ein Arbeitslager. Da gibt es den freundlichen Nachbarn Fries, der den Fabers beisteht. Mit den Worten „Das schaffe ich nicht“ (gemeint ist die Begleitung zum Bahnhof) bringt der Nachbar in einem Satz seine ganze Hilflosigkeit und Verzweiflung dieser bizarren Situation gegenüber zum Ausdruck. Da ist Tochter Inge Frank, die sich spontan mit Heinz Lennhoff aus Netphen am Küchentisch verlobt als Ausdruck einer Liebe, für die es doch keine Zukunft geben wird. Ein verzweifelter Versuch, das Glück der Liebe den widrigen Umständen zum Trotz zu besiegeln.
Es spielen:
Parasto Asgar, Peer Ball, Deniz Brand, Marie-Sophie Braun, Katharina Blumentrath, Lars Dettmer, Joschiko-Emily Eckstein, Fynn Engelkes, Syke Engelkes, Philipp Feltkamp, Lisa Christin Gotthardt, Lina Helle, Jula Hochhard, Felina Klappert, Sara-Alison Krämer, Tobias Kysel, Fenja Leiendecker, Kirill Luzin, Finn Obecny, Marie Schumacher, Leonie Stadter, Bobby Tipping, Dominik Walter, Thomas Ziel
Dramaturgie: Peer Ball
Regie: Lars Dettmer
Die eindrucksvollen Darbietungen und zuweilen surreal anmutenden Szenen erzeugen beim Zuschauer große Wirkung und berühren nachhaltig.
Quelle: Stadt Netphen, 28.1.2016, JungesTheaterSiegen, 10.11.2015