Die Tagung „Sport – Gesundheit – Biopolitik. Historische Perspektiven“ findet vom 21.-22. Oktober 2016 im Artur-Woll-Haus an der Universität Siegen statt.
„Während das Foucaultsche Konzept der Biopolitik in den Sozialwissenschaften in jüngerer Zeit ausgiebig diskutiert und in empirischen Arbeiten verwendet worden ist, fristet es in den Sportwissenschaften – speziell in der Sportgeschichte – bisher eher ein randständiges Dasein. Dies überrascht umso mehr, da der Bereich der Leibesübungen und des Sports geradezu prädestiniert scheint, Foucaults Analyseperspektive gewinnbringend aufzunehmen: Zum einen deckt sich der Zeitraum, den Foucault für die Entfaltung des biopolitischen Paradigmas ausgemacht hat, mit der Verbreitung von Leibesübungen und Sport seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Zum anderen spielen beide Seiten des Foucaultschen Konzepts – der Umgang mit individuellen Körpern wie auch die Regulierung des Bevölkerungs-Körpers – eine eminent wichtige Rolle in der Geschichte von Leibesübungen und Sport.
Die Tagung möchte dementsprechend die Möglichkeiten sowie die historische Tragfähigkeit einer biopolitischen Perspektive auf Leibesübungen und Sport an ausgewählten Beispielen ausloten und diskutieren. Dabei ist der Gegenstandsbereich breit gewählt und umfasst sowohl individuelle und kollektive sportive Praktiken als auch das mit ihnen verbundene Wissen, sowohl den ‚modernen‘ Wettbewerbssport als
auch Turnen, Breiten- oder Fitnesssport.“
Am 20. Oktober (18 Uhr c.t., Senatssaal) hält Prof. Dr. Jürgen Martschukat (Erfurt) den Eröffnungsvortrag zum Thema „The Pursuit of Fitness: Von Freiheit und Leistungsfähigkeit in der Geschichte der USA“.
Das vollständige Programm finden Sie unter hier.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 18. Oktober 2016 bei Dr. Stefan Scholl: stefan.scholl@geschichte.uni-siegen.de
Quelle: Universität Siegen, Philosophische Fakultät, Fach Geschichte, Aktuelles