Am 10.11.2012 findet im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall im Wittener Ruhrtal, der sogenannten Wiege des Ruhrbergbaus, eine Tagung zum Thema: „(Alt) Bergbau- und -Forschung in NRW“ statt.
Veranstaltet wird diese Tagung vom Bergbau- und Grubenarchäologischen Verein Ruhr e.V. (BGVR) in Zusammenarbeit mit dem LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall und dem GeoPark Ruhrgebiet e.V. Kooperationspartner sind der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. und die Grubenarchäologische Gesellschaft (GAG).
Diese Tagung soll der Beginn einer (unregelmäßigen) Tagungsreihe sein, welche sich mit der Montanhistorie vor der Mechanisierung/Automatisierung der 1910er und folgenden Jahre des Bergbaus in NRW beschäftigt.Im Mittelpunkt steht hier aber nicht nur die geschichtliche Erforschung im Sinne einer Reproduktion der einzelnen Reviere und deren Zechen, sondern auch die unmittelbare
Forschungstätigkeit der Montanarchäologie.
Diese Tagung ist eine interdisziplinelle Tagung (Geologen, Mineralogen, Archäologen, Historiker usw.), welche die Institutionelle und nicht institutionalisierte Forschung
verbinden soll.
Die bergbaulichen Relikte Übertage sind einer breiten Öffentlichkeit bekannt, sofern „noch etwas zu sehen“ ist. Namhafte Beispiele sind die Zeche Zollverein, Zeche Zollern, Zeche Consolidation und unzählige weitere, teilweise auch durch die Route Industriekultur erschlossene, übertägige Anlagen.
Untertage wird es bereits schwieriger, aber einige Zechen sind heute museal befahrbar und laden zur Besichtigung ein, so z.B. auch unser Tagungsort die Zeche Nachtigall in Witten. In Dortmund kann sogar „auf allen Vieren“ in die Stollen der „Zeche Wittekind“ eingefahren werden, betreut vom Arbeitskreis Dortmund des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrevier e.V. Weitere Stollen sind Forschungsstollen – und
damit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich – wie z.B. der Schlebuscher Erbstollen in Wetter/Herdecke, betreut durch den Arbeitskreis Wetter des Fördervereins in Zusammenarbeit mit dem BGVR. e.V.
Doch die Welt untertage ist uns fremd geworden. Meist lesen wir in der Zeitung Meldungen über Tagesbrüche und hören, dass diese wieder verfüllt werden.
Welchen Stellenwert hatte der Untertage-Bergbau vor dem 20.Jh? Wie sah der Untertage-Bergbau aus? Welche Spuren können wir dort heute noch finden? Welche Gruppierungen in NRW forschen aktiv in diesen Feldern? Mit welchen Problemen haben die Forscher zu kämpfen und wie werden diese gelöst? Einige dieser Fragen werden bei dieser Tagung behandelt.
Thematisch bezieht die Tagung sich auf NRW, bzw. auf Gruppierungen, welche aus NRW kommen. Zeitlich begrenzen wir die Thematik von den Anfängen des Bergbaus bis zum Beginn des 20. Jh. Aber nicht nur das Thema Kohle, das Schwarze Gold des Reviers, wird bearbeitet werden, sondern auch die Erzgewinnung und die Verarbeitung in anderen Revieren (Sauer- und Siegerland sowie der Eifel).
Während der Tagung haben Sie natürlich die Gelegenheit das Besucherbergwerk Nachtigallstollen zu befahren.
Glück auf!
BGVR e.V. / LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall / GeoPark
Ruhrgebiet e.V.
INFO
8.00 – 18.00 | Tagungsbüro offen |
9.00 – 9.30 | Grußworte und Einführung |
9.30 – 11.00 | Erster Vortragsblock |
9.30 – 10.00 | Dr. Volker Wrede (Geopark Ruhrgebiet/Geologischer Dienst NRW):Überblick über die Geologie und die Rohstoffpotenziale des Ruhrgebietes |
10.00 – 10.30 | Dr. Jennifer Garner (DBM) und Dr. Manuel Zeiler (LWL): „Keltenzeitliche Montanlandschaft Siegerland“. |
10.30 – 11.00 | Dr. Olaf Schmidt-Rutsch (LWL): Die digitale Visualisierung der Zeche „Nachtigall. |
11.00 – 11.30 | Fragen danach Kaffeepause |
11.45 – 13.15 | Besichtigung Zeche Nachtigall (Stollen oder Museum) |
13.15 – 14.15 | Mittagspause (ggf. Weitere Führungen) |
14.15 – 15.45 | Zweiter Vortragsblock |
14.15 – 14.45 | A. Gorelik/G. Steffens (DBM), Der mittelalterlich bis frühneuzeitliche Bergbau am Eisenberg von Olsberg. Dokumentation und montanarchäologische Erforschung. |
14.45 – 15.15 | Dipl.-Min. Norbert Knauf (Besucherbergwerk „Grube Wohlfahrt“/ HVR): Bergbau auf Bleierz-Spezialitäten in der Nordeifel – Einblicke in die Montangeschichte der Grube „Grube Wohlfahrt“ in Hellenthal-Rescheid und deren Erforschung. |
15.15 – 15.45 | Oliver Glasmacher (BGVR) und Karsten Plewnia M.A. (BGVR) Schlebuscher Erbstollen(Wetter/Ruhr). Montanhistorische Einordnung und Erforschung. |
15.45 – 16.30 | Fragen danach Kaffeepause |
16.30 – 18.00 | Dritter Vortragsblock |
16.30 – 17.00 | Dr. Jan Ludwig (BARCH): Ramsbecker Erzbergbau 1740-1907. |
17.00 – 17.30 | Dipl.-Geol. Thorsten Seifert (Stiftung Zollverein): Zollverein vor 1900. |
17.30 – 18.00 | Fragen und Schlussdiskussion. |
18.15 – 20.00 | Besichtigung Zeche Nachtigall (Stollen oder Museum) |
Möglichkeit zum Abendessen „vor Ort“. (Selbstzahler) | |
20.00 | Öffentlicher Vortrag Ludwig Bücking (Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. AK Dortmund): „Besucherbergwerk Graf Wittekind“ |
21.00 – 22.00 | Gemütliches Beisammensein/Ausklang |
Veranstaltungsdaten:
Tagung: (Alt) Bergbau- und -Forschung in NRW
Datum:
10.11.2012
Ort:
LWL-Industriemuseum
Westf. Landesmuseum für Industriekultur
Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35
58452 Witten
Tel.: 02302 93664-0
E-Mail: zeche-nachtigall@lwl.org
Bergbau- und Grubenarchäologischen Verein Ruhr e.V.
Altenbergstr. 5
45141 Essen
Tel.: 0201.3645698
E-Mail: tagung2012@bgvr.org
Quellen:
1) Mailingliste „Westfälische Geschichte“
2) Tagungshomepage: http://www.bgvr.org/tagung