Film „Als die Amerikaner kamen – US-Filmaufnahmen vom Kriegsende 1945 in Westfalen“

Eine Kooperation der Volkshochschule Siegen-Wittgenstein mit dem Heimatverein Littfeld-Burgholdinghausen e.V. und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

Di. 10.11.2015, 19:00 – 21:00
Bürgertreff Kapellenschule Littfeld, Oberer Raum, Hagener Str. 428, Kreuztal
Eintritt frei!

Frühjahr 1945. Binnen weniger Wochen besetzen amerikanische und britische Truppen ganz Westfalen. Stadt für Stadt, Dorf für Dorf werden zum Teil gegen erbitterten deutschen Widerstand, zum Teil auch kampflos erobert. Weiterlesen

Fanny Hochmann gestorben

Ein Beitrag von Klaus Dietermann

Mathilde, Jakob, Betty, Fanny und Siegmund Hochmann, 1938. Foto: Aktives Museum Südwestfalen.

Mathilde, Jakob, Betty, Fanny und Siegmund Hochmann, 1938. Foto: Aktives Museum Südwestfalen.

Am 11. September 2015 verstarb Fanny Reinhold geborene Hochmann in Kefar Avigdor in Israel. Sie war 1920 in Siegen geboren und das älteste Kind des Kaufmanns Siegmund Hochmann, der mit seiner Ehefrau Mathilde in den 1920er Jahren ein Schuhgeschäft in der Marburger Straße 35 in Siegen betrieb. Sie wohnten am Kornmarkt 8 und zuletzt in der Poststraße 16. Ihre Schwester Betty war im Juli kurz vor ihrem 93. Geburtstag in Israel gestorben. Den beiden Schwestern sowie ihrem Bruder Jakob war noch die Flucht vor den Nationalsozialisten gelungen. Ihre Eltern wurden im April 1942 mit anderen Juden aus Siegen und Umgebung in ein Vernichtungslager in Polen deportiert und dort ermordet. Die Familiengeschichte der Hochmanns war im Jahr 1998 Thema einer Dokumentation, die im Aktiven Museum Südwestfalen in Siegen am Obergraben gezeigt wurde. Seither besteht eine feste Freundschaft zwischen dem Museumsleiter Klaus Dietermann, der seinerzeit die Dokumentation erstellte, und den aus Siegen vertriebenen Familien sowie deren Nachkommen. Weiterlesen

AG „Zeitzeugen“ zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Gründung

Aufruf an alle älteren Damen und Herren, die sich aufgrund eigener Erinnerungen noch an das Kriegsende 1945 im Siegerland und die Zeit kurz davor und kurz danach erinnern können, und die gewillt und in der Lage sind, diese Erinnerungen zu Papier zu bringen:

Der 8. Mai 2015 ist vorüber gegangen. Alle Gedenkreden zum 70. Jahrestag des Kriegsendes sind gehalten, alle Kränze sind niedergelegt, alle Mahnwachen sind abgezogen. Die Gedanken der Menschen bewegen sich wieder in normalen Bahnen. Die schrecklichen Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg und insbesondere an die letzten Monate und an das Ende des Krieges verblassen wieder, weil sie ja nicht fast täglich durch Berichte in allen Medien und auf allen Ebenen wieder aufgerufen werden.

Das ist einerseits gut und richtig und durchaus positiv, da wir Menschen uns von Natur aus ja viel lieber und intensiver an Angenehmes und Schönes erinnern, als an Krieg, an Not, an Hunger und an Elend.

Das ist andererseits aber auch durchaus gefährlich, da das Bewusstsein und die Gedanken über Kriegszustände im weitesten Sinne mehr und mehr abflachen und aus den Köpfen der Menschen verschwinden. Dazu kommt, dass ja von Jahr zu Jahr immer weniger Personen zur Verfügung stehen, die in der Lage sind, aus eigener Erinnerung zu berichten. Voraussetzung für eigene Erinnerungen ist mindestens das Geburtsjahr 1940; das wiederum bedeutet heute ein Lebensalter von 75 Jahren.
Somit kann sich jeder ausrechnen, dass die Zahl der Zeitzeugen von Jahr zu Jahr abnimmt und damit die eigenen Erinnerungen an diese schreckliche Zeit mehr und mehr schwinden.

Diese Entwicklung ist selbstverständlich nicht aufzuhalten. Um aber die Erinnerungen der Zeitzeugen über deren Tod hinweg zu erhalten, gibt es eine Initiative aus Kreuztal. Weiterlesen

Bewegende Berichte von Zeitzeugen

Zahlreiche Jugendliche beim Studientag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Siegener Kreishaus
StudientagKriegsgraeber

Die anwesenden Zeitzeugen bewegten ihre Zuhörer beim Studientag im Siegener Kreishaus mit sehr persönlichen Einblicken und Erzählungen.Die eigene Geschichte kennen lernen, sich aktiv mit ihr auseinandersetzen und zum Frieden mahnen – dafür setzt sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. seit vielen Jahren ein. Er erinnert an die Schrecken der beiden großen Weltkriege, vor allem an die vielen Opfer, hinter denen sich letztlich immer individuelle Lebensgeschichten verbergen.

Im Siegener Kreishaus initiierte der Volksbund-Kreisverband Siegen-Wittgenstein jetzt wieder einen Studientag für Schüler und Auszubildende. Informative und bewegende Zeitzeugenberichte sowie eine gemeinsame Exkursion standen auf der Tagesordnung. Landrat Andreas Müller als Kreisvorsitzender des Volksbundes empfing die 25 jungen Teilnehmer aus dem Sieger- und Wittgensteiner Land und betonte schon bei seiner Begrüßung, dass die heutigen Generationen – nicht zuletzt angesichts der aktuellen Unruhen in Russland und der Ukraine – sehr wachsam mit gesellschaftlichen Entwicklungen umgehen müssten. Demokratie sei kein Selbstläufer, sondern erfordere Engagement jedes Einzelnen. Das könne man gerade aus der deutschen Geschichte lernen. Weiterlesen

Fahrt zur Ausstellung „Geraubte Jahre – Alltag der Zwangsarbeit in Westfalen“

ins Freilichtmuseum Detmold

Über 12 Millionen ZwangsarbeiterInnen waren in der Zeit von 1939 – 1945 im Deutschen Reich als SklavenarbeiterInnen in großen Wirtschaftsbetrieben, mittelständischen Unternehmen und Betrieben der Landwirtschaft beschäftigt. Jeder konnte sie sehen, viele profitierten von ihnen.
Die VVN–BdA Siegerland–Wittgenstein hat sich dieser Thematik in den vergangenen Jahren angenommen und auf der Internetseite http://zwangsarbeitimsiegerland.blogsport.de/ regionale Aspekte zur Zwangsarbeit dokumentiert.

Im Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen–Lippe in Detmold wird in diesem Jahr eine Ausstellung zur Zwangsarbeit in Westfalen unter dem Titel „Geraubte Jahre“ gezeigt: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Freilichtmuseum-Detmold/ausstellungen/sonderausstellungen

Wir bieten die Fahrt gemeinsam mit dem DGB Kreisverband Siegen–Wittgenstein an.

Sonntag, 30. August 2015
Abfahrt: 08:00 Uhr Parkplatz Siegerlandhalle
Rückkehr in Siegen. ca. 20:00 Uhr
Kostenbeteiligung: 30 Euro

Im Preis enthalten sind die Busfahrt, der Eintrittspreis ins Museum und eine fachkundige Führung durch die Ausstellung.

Verbindliche Anmeldung unter: vvn-bda@gh-siegen.de oder telefonisch unter 0160-96833862.

Heute vor 70 Jahren: Verhaftung von regionalen NS-Tätern

Foto: Bernd Brandemann

Foto: Bernd Brandemann

Nicht ohne Stolz berichtete die britische Militärregierung von ihrem Fahndungserfolg in den „Amtlichen Bekanntmachungen“ der Alliierten Militärregierung vom 22. Juli. Zu den Festgenommenen und über den noch Gesuchten findet sich im „regionalen Personenlexikon“ folgendes: Wilhelm Weitendorf, Otto Faust, Wilhelm Bültmann .

Otto Krasa im Gosenbacher Gemeinderat

– ein Protokollauszug vom 23. Mai 1947
StA Siegen Protokollbuch der Gemeinde Gosenbach 23.05.1947 Teil 2Der Gosenbacher Gemeinderat verhandelte in dieser Sitzung u. a. die Wiedereinstellung Krasas in die Gosenbacher Volksschule. Mit deutlicher Mehrheit wurde dies abgelehnt. Ein weiterer Beleg für die stufenweise erfolgte Entnazifizierung des Lehrers und „Spatenforschers“! Den vollständiger Verlauf der politischen Diskussion kann dieser Datei entnommen werden: ottokrasagosenbach1947 (PDF).
Kürzlich hatte das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein anlässlich des 125. Geburtstages von Otto Krasa die dort vorhandenen Akten zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Krasa hier im Blog veröffentlicht. Beide Publikationen stellen Archivunterlagen vor, die in den biographischen Forschungen zu Otto Krasa bisher noch nicht hinreichend gewürdigt wurden.

Ausstellung „900 Verräter hier am Ort – Herdorf im Zweiten Weltkrieg und Dritten Reich“


Am 30. Mai wurde die Sonderausstellung im Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen in Herdorf-Sassenroth, durch Landrat Michael Lieber eröffnet.

Wie nur wenige Herdorfer kennen die Brüder Dieter und Hans Ermert die Geschichte Herdorfs mit all ihren Eigenheiten und Besonderheiten, oft detailliert bis in die Geschichte der Familien.

Die Ausstellung widmet sich einem sehr ernsten Thema. Der Titel -„900 Verräter hier am Ort“ – erinnert an den Text auf einem Transparent, welches die Nationalsozialisten einst über die Herdorfer Hauptstraße spannten. Da hatten nach ihrem Dafürhalten wohl 900 Leute nicht richtig gewählt. Weiterlesen