Video: Heimkehr 1953 – Neuanfang nach der Kriegsgefangenschaft

Weitere Informationen und Bilder enthält der Eintrag auf Unser Siegen.

Aufgenommen am 24.03.2022 in Siegen Geisweid
Zeitzeuge: Ulrich Wilhelm Slawinski (war 9 Jahre Kriegsgefangener)
Redaktion: Julia Montanus, Kamera & Schnitt: Marco Bussi,
© April 2022 – www.unser-siegen.com

s. a. https://www.siwiarchiv.de/literaturhinweis-ulrich-slawinski-weit-war-der-weg-zurueck-ins-heimatland/

Zur Stimmung am 8. Mai 1945:

Ein Tagebucheintrag von Luise Niederstein geb. Dresler vom 10. Mai 1945:

„Nun ist in Berlin in einem Vorort die Kapitulation ganz Deutschlands auf Gnade und Ungnade erfolgt. Was bleibt vom „ewigen Deutschland“, von „Großdeutschland“? – Ein Trümmerhaufen, ein geknechtetes Volk, Millionen deutscher Soldaten in Gefangenschaft. Das ist das Ende einstweilen. Was wird noch alles folgen? Mit Schande und Schmach bedeckt vor den ganzen Welt stehen wir da durch die Enthüllung aller Gräuel und Verbrechen, die in den Konzentrationslagern geschahen. Wir haben es in dem Umfang nicht gewusst, aber wir sind alle mitschuldig und können uns nur der Gnade unseres Gottes anvertrauen. Er schenke uns eine Zukunft, die erträglich wird. Jeremia 30,11 steht: Mit Dir will Ich nicht ein Ende machen; züchtigen aber will Ich Dich mit Maßen, dass Du Dich nicht für unschuldig haltest.

Am 8. Mai sahen wir zum ersten Mal wieder jemand von der Familie – seit Monaten: Onkel Fritz, Tante Lida, Wilhelm Geck und Marie Geck konnten herkommen. Wilhelm Geck holte seine todkranke Frau Ragnhild nach Recklinghausen.
Es kommt die Schreckensnachricht, dass Salzuflen zu Dreiviertel geräumt werden müsse für die englische Besatzung und dass Roseneck und unser Haus in die Räumung einbegriffen sind. Ein furchtbarer Gedanke, wenn wir unser liebes, schönes Haus verlassen müssen.“

aus: Paul Niederstein (Hg.): „Wie ist mein Leben reich gewesen“ Die Tagebücher der Luise Niederstein geb. Dresler für ihren Sohn Werner. Band 2: 1939 bis 1968, Siegen 2020, S. 130-131

Gedenken an die Opfer der Bombenangriffe auf Erndtebrück

„Am 10. März 2022 jährt sich zum 77. Mal der Tag des schweren Bombenangriffes auf Erndtebrück, dem 86 Menschen zum Opfer fielen. Dieser Tag ist und bleibt für die Bürgerinnen und Bürger ein Gedenktag, ein Tag der Trauer um die Menschen, die ihr Leben verloren.

Zum Gedenken an die Opfer des 10. März 1945 sowie der beiden vorangegangenen Bombenangriffe am 16. Dezember 1944 und 22. Februar 1945 bei denen 6 bzw. 14 Menschen ums Leben kamen, findet am

Donnerstag, 10. März 2022, 14.00 Uhr,

eine stille Kranzniederlegung durch den Bürgermeister auf dem Friedhof „Ederfeld“ statt.

Aufgrund der Corona-Pandemie wird in diesem Jahr, wie auch schon letztes Jahr, das stille Gedenken in kleinem Kreise durch mich und meine beiden Vertreter wahrgenommen. Falls Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde an diesem stillen Gedenken teilnehmen möchten, wird um die Beachtung der Abstandsregeln und das Tragen einer medizinischen oder FFP-2 Maske gebeten.“
Quelle: Gemeinde Erndtebrück, Mitteilungen, 3.3.22

Literatur:
Friedrich, Paul: Bomben auf Erndtebrück, Wittgensteiner Heimatbuch I, Baolve 1965, S. 394-399
Dietrich, Edgar: Als Bomben vom Himmel fielen, Erndtebrück 1995
Schmidt, Wilhelm: Erlebt und überlebt am 10. März 1945. Zwei Pferde und ein Fuhrmann in Erndtebrück, Wittgenstein, Jg. 105 (2017), Bd. 81, Heft 1, S. 55-57

War der 8. Mai ein Tag der Befreiung?

Eine Gegenrede von Prof. Dr. Christoph Bode:
„Die Geschichtswerkstatt Siegen veröffentlicht hier einen bislang in der “Heimatzeitung” nicht abgedruckten Leserbrief, dessen Verbreitung uns aber mehr als notwendig scheint. Der Kontext geht aus der einleitenden Bemerkung hervor.
Die Siegener Zeitung veröffentlichte am 21.1.22 unter der Überschrift “Zu devot” einen höchst befremdlichen Leserbrief von Herrn Wolfgang Ruth aus Hilchenbach, in dem dieser sich dagegen verwahrt, im Zusammenhang mit dem 8. Mai 1945 von einer “Befreiung” zu sprechen, er persönlich empfinde das als Verhöhnung. ….“
Zum Weiterlesen und zur Diskussion auf der Seite der Geschichtswerkstatt wird von hier aus eingeladen.

16.12.2021 Ge(h)-Denken in Siegen

15:30 – 17:30 Uhr „Aufbruch im Museum“ – Baustellenbesichtigung Aktives Museum Südwestfalen (max. 10 Personen zeitgleich)

„Die Baumaßnahmen im Aktiven Museum Südwestfalen sind abgeschlossen. Wir laden interessierte Bürgerinnen und Bürger im Anschluss an die Gehdenkveranstaltung herzlich zu einer Baustellenbesichtigung ein. Dabei werden erste Konzeptideen der neuen Dauerausstellung sowie besondere Quellen zur juristischen Aufarbeitung der Verbrechen im Holocaust gezeigt.“

Quelle: Siegener Bündnis für Demokratie, Flyer

Siegerland-Heft Nr. 2/2021 erschienen

Alte Vogtei Burbach vor der Renovierung, Foto: A. Bingener

Inhalt:

– Bender, Alfons: Das vergessene Hammerwerk, S. 121
– Bingener, Andres: Der Zehnte und die Zehntscheunen in Burbach, S. 132
– Bäumer, Herbert: Die Luftschutzbunker in der Stadt Siegen, S. 139
– Kelm, Michael: Der Kriegsflugplatz Lippe und seine Anschlussbahn, S. 151
– Lerchstein, Wilfried: Kraftpost und Landkraftpost: Mehr Mobilität und eine bessere Postversorgung im Siegerland, Teil 2, S. 170
– Heetfeld, Rolf: Erinnerungen an Weidenauer Industriegeschichte und die Entstehung der Philharmonie Südwestfalen, S. 191

Bezug über den Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein

Erndtebrück: Kriegsgräbereinsatz auf größtem deutschen Soldatenfriedhof

Soldaten des Einsatzführungsbereiches 2 und Reservisten der Kreisgruppe Südwestfalen des Verbandes der Reservisten führten kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Pflegeeinsatz auf dem deutschen Soldatenfriedhof Lommel in Nordbelgien durch.

Umfangreicher Arbeitsauftrag

Auch 93 Baumwurzeln mussten im Laufe des Arbeitseinsatzes weichen. © Luftwaffe/Erhard Lauber

Unweit der belgisch-niederländischen Grenze in der Provinz Limburg liegt der größte deutsche Soldatenfriedhof des 2. Weltkrieges in Belgien. Hier ruhen 39.094 Gefallene. Nach einem Jahr Zwangspause aktivierte Stabsfeldwebel Erhard Lauber, neben seinem aktiven Dienst in Erndtebrück auch Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge für das Wittgensteiner Land, wieder einmal freiwillige Helfer für einen Pflegeeinsatz dieser Kriegsgräberstätte. Zu den Aufgaben der vier aktiven Soldaten und vier Reservisten gehörten vielfältige Pflegearbeiten auf dem Friedhof. So wurde der circa 1250 m lange Erdwall um den Friedhof gemäht und zahlreiche Grabkreuze und Bäume freigeschnitten. Die circa 350 m lange und bewachsene Friedhofsmauer wurde vom Unkraut befreit und von 93 gefällten Bäumen die Baumstümpfe entfernt und entsorgt. Untergebracht waren die fleißigen Helfer direkt auf dem Friedhofsgelände in der internationalen Jugendbegegnungsstätte Lommel. Zum Gedenken legten die Soldaten zum Abschluss ihres Einsatzes einen Kranz für die dort bestatteten Kriegstoten nieder und gedachten auch ihrer gefallenen Bundeswehrkameraden. Weiterlesen

Keppeler Schülerinnen und Schüler im Einsatz für Kriegsgräber

Es ist mittlerweile so etwas wie eine kleine Tradition, dass sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Jahrgangsstufen des Hilchenbacher Gymnasium Stift Keppel einmal im Jahr um die Kriegsgräberstätte im Stadtteil Allenbach kümmern.

Zu Stande gekommen ist diese Initiative auf Einladung des ehemaligen Ratsmitglieds und Allenbachers Klaus Stötzel. Bereits seit fünf Jahren pflegt er die Zusammenarbeit mit der Schule, wobei es ihm sehr wichtig ist, das Thema rund um die Kriegsgräber an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Weiterlesen

Siegen: Führungen in der Bunkeranlage Burgstraße starten wieder

Die Führungen in der Bunkeranlage in der Burgstraße in Siegen starten wieder ab Sonntag, 18. Juli 2021. Die Stahlbetonkomplexe unterhalb des Oberen Schlosses, die wie die anderen Hochbunker das Stadtbild prägen, sollen der Erweiterung des Siegerlandmuseums dienen und zu Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen umfunktioniert werden.

Wer die Hochbunker im Jetzt-Zustand besichtigen möchte, kann sich für eine Führung in kleinen Gruppen um 14.00 Uhr, 14.45 Uhr oder 15.15 Uhr anmelden.

Für eine Teilnahme (Maskenpflicht) ist eine verbindliche Anmeldung per E-Mail an siegerlandmuseum(at)siegen.de oder telefonisch unter (0271) 23041 13 nötig. Die Kosten von 3 Euro können nur vorab an der Kasse des Siegerlandmuseums im Oberen Schloss gezahlt werden.

Der Kassenbeleg ist Voraussetzung für die Teilnahme an einer Führung ebenso wie ein ausgefüllter Rückverfolgungsbogen (das Formular ist ebenfalls im Oberen Schloss erhältlich). Da die Führungen zeitlich eng getaktet sind, beginnen sie pünktlich direkt vor den Bunkern in der Burgstraße.

Quelle: Stadt Siegen, Aktuelles, 12.7.2021