Linktipp: „zeitspuren:stories“ 10: „Symbole der Siegener Montangeschichte“


Instgaram-Episode 10 „Symbole der Siegener Montangeschichte“ widmet sich dem auf den drei natürlichen Ressourcen Eisenerz, Wasserkraft und Holzkohle beruhenden traditionellen Siegerländer Montangewerbe. Hinzu kamen das Knowhow und die Arbeitsleistung der im Montangewerbe tätigen Menschen, das die Figuren des Bergmanns Henner und des Hüttenmanns Frieder symbolisch verkörpern.

Die zwei Bronzefiguren wurden von dem Siegener Bildhauer Friedrich Reusch erstellt und im Rahmen der Düsseldorfer Industrie- und Gewerbeschau 1902 in der „Siegerländer Kollektiv-Ausstellung“ gezeigt. Sie sind 1904 auf der Siegbrücke aufgestellt worden und prägen das Siegener Stadtbild bis heute. Seit 2019 sind Henner und Frieder auch auf mehreren Fußgängerampeln präsent.

Die Veranstalter der Protestkundgebung für den Erhalt des Stahlstandorts Siegerland am 11. Dezember um 17 Uhr auf dem Roten Platz in Kreuztal haben den Hüttenmann Frieder als Symbolfigur gewählt.

Aktuelles Foto: Tim-Marcus Stähler (Kreuztal). Die hier gezeigten Karten findet ihr in der Staatsbibliothek zu Berlin, Kartenabteilung und im Stadtarchiv Siegen (Best. 752, P 2, P 243, P 254 und P 2361) – digital abrufbar unter www.zeitspuren-siwi-2.de.

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 09: „Kreuztal-Eichen muss Stahlstandort bleiben !“

Instagram-Episode 09 „Kreuztal-Eichen muss Stahlstandort bleiben !“ erzählt die Geschichte des Eichener Hammers im 19. Jahrhundert. Als Teil des traditionellen Montangewerbes im Siegerland ist das Hammerwerk 1815 mit dem Kreis Siegen zu Preußen und in der schweren Strukturkrise wenig später von genossenschaftlichem in privatwirtschaftlichen Besitz gelangt.

Der neue Eigentümer Jacob Hambloch war 1849 Gründungsmitglied der Siegener Handelskammer. Nachdem mit der 1861 eröffneten Eisenbahn Steinkohle günstig eingeführt wurde, ist der Eichener Hammer 1869 erst zum Puddelwerk und 1884 unter den Eigentümern Stähler & Comp. zum Walzwerk umgerüstet worden.

Die Verkündung der Pläne von Thyssen-Krupp, den jahrhundertealten Stahlstandort‚ dicht zu machen‘, hat Empörung bei der Belegschaft und eine breite Solidaritätswelle ausgelöst. Auf dem Roten Platz in Kreuztal findet am 11. Dezember um 17 Uhr eine Protestkundgebung statt.

Die hier gezeigten Dokumente und Karten findet ihr im LAV NRW W in Münster und der Staatsbibliothek zu Berlin, Kartenabteilung sowie im Stadtarchiv Siegen (Best. 752, P 243 und P 2312) – digital abrufbar unter www.zeitspuren-siwi-2.de.

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 08: „Siegens erster Landrat im Oberen Schloss“

Instagram-Episode 08 „Siegens erster Landrat im Oberen Schloss“ ist dem Amts- und Wohnsitz des ersten Siegener Landrats Wolfgang Friedrich von Schenck in den beiden zentralen Gebäudetrakten des vormals nassauischen, seit 1816 preußischen Oberen Schlosses gewidmet.

Von Schenck war evangelisch, seine Frau und wohl auch seine Kinder dagegen katholisch – eine nicht außergewöhnliche, aber für die Stadt Siegen bemerkenswerte und für die tolerante Haltung des Landrats bedeutsame Konstellation. Baulich befand sich der vom Landrat und seiner Familie bewohnte Westflügel bis zum Ende seiner Amtszeit (1848) in keinem guten Zustand.

Vier sehr detaillierte Gebäudegrundrisse von den einzelnen Etagen mit Einzeichnung der aufschlussreichen Nutzung der Dienst- und Wohnräume im Oberen Schloss um 1820 befinden sich heute im LAV NRW W in Münster  und sind digital im Internet abrufbar.

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 07: „Karten der preußischen Rheinaufnahme“


Insta-Episode 07 „Karten der preußischen Rheinaufnahme“ erzählt von den in den Jahren 1818 und 1819 in den Kreisen Siegen und Wittgenstein von preußischen Vermessungsoffizieren angefertigten Messtischblättern. Sie sind nach der damals gerade entwickelten Messmethode der Triangulation bereits mit äußerst präzisen Messinstrumenten angefertigt worden.

Die auf der Internetseite www.zeitspuren-siwi-2.de in hoher Auflösung exklusiv präsentierten 20 Karten bilden den Landschaftsraum der damaligen Kreise Siegen und Wittgenstein sowie angrenzende Teile benachbarter preußischer Kreise ab. Diese sehr genauen Karten sind auf der Präsentation www.tim-online.nrw.de/tim-online2 des Landesvermessungsamtes NRW als historisch-topographische Karten hinterlegt.

Die Karten der Preußischen Rheinaufnahme (1818-1819) werden aufbewahrt in der Staatsbibliothek zu Berlin, Kartenabteilung.

Die Kartenanimation am Ende der Episode ist von Peter Büdenbender, Siegen (www.pebuero.de), gestaltet worden.

s. a. „Zeitspuren“-Linktipp: Karten der Preußischen Uraufnahme von 1836-1842

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 05: „Siegen erste Chaussee“


Instagram-Episode 05 „Siegens erste Chaussee“ beschäftigt sich mit der ersten quer durch das Siegerland verlaufenden Chaussee (Kunststraße), die um 1790 eröffnet wurde.

Die als Frankfurt-Meinerzhagener oder als Altenhagen-Siegensche Straße bezeichnete Chaussee führte vom Kölschen Heck über Krombach durchs Ferndorf- und Siegtal zur Sieghütte, am Kampen den Siegberg hinauf, durchs Marburger Tor nach Siegen hinein, am Marktplatz vorbei und durch das Kölner Tor wieder aus der Stadt hinaus, den Lindenberg hinauf, bis Wilnsdorf und dort über die Kalteiche ins Hessische.

Die hier verwendeten zwei Karten zeigen das im Herbst 1840 von Wegebaumeister Still vervollständigte Höhenprofil der zwischenzeitlich mehrfach ausgebesserten Chaussee.

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 06: „Jüdisches Leben im frühen 19. Jahrhundert in Siegen-Wittgenstein“

Insta-Episode 06 „Jüdisches Leben im frühen 19. Jahrhundert in Siegen-Wittgenstein“ erzählt von der Ansiedlung der ersten Juden im Siegerland in Burgholdinghausen (1797), den zu dieser Zeit in den Wittgensteiner Fürstentümern schon bestehenden Synagogen jüdischer Gemeinden in Berleburg und Laasphe und vom 1810 nach Siegen kommenden Isaac Rosenberg, dessen Niederlassung ein Teil der Siegener Bürgerschaft und Bürgermeister Trainer lange Zeit verhinderten und der erst 1843 das Stadtbürgerrecht erhielt.
Der Beitrag erinnert zugleich an das Novemberpogrom von 1938 und das am 9. November in Bad Laasphe und am 10. November in Siegen stattfindende Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein.

Linktipp: „zeitspuren:stories“ Episode 03 „Jung-Stilling und Vincke“ auf instagram


Episode 03 „Jung-Stilling und Vincke“ begleitet den bei Jung-Stilling in Marburg studierenden Ludwig Vincke (1774-1844) auf seiner ersten Wanderung über den Rothaarkamm durch Wittgenstein und ins Siegerland.

Als späterer Oberpräsident der Provinz Westfalen sollte Vincke die 1816 und 1817 gebildeten preußischen Kreise Siegen und Wittgenstein noch viele Male besuchen, zahlreiche Kontakte und Freundschaften knüpfen und für die Entwicklung der beiden Kreise eine bedeutende Rolle spielen.

Das Jugend-Porträt Vinckes ist abgebildet in dem Buch Behr, Hans-Joachim/Kloosterhuis, Jürgen (Hg.), Ludwig Freiherr Vincke. Ein westfälisches Profil zwischen Reform und Restauration in Preußen, Münster 1994.

Die Tagebücher Vinckes findet ihr im LAV NRW W in Münster (V 105/Nachlass Vincke), hier besonders: Nr. 4, Tagebuch 11.8.1793 – 17.2.1794 [Bericht über die Wanderuhng durch das Wittgensteiner Land v. 30. September 1793], Link zum Tagebuch.

Die Karten der Preußischen Rheinaufnahme (1818-1819) werden aufbewahrt in der Staatsbibliothek zu Berlin, Kartenabteilung. [s. bspw. https://www.zeitspuren-siwi-2.de/086-087.html]“

Linktipp: „zeitspuren:stories“ auf instagram

Die „zeitspuren:stories“ bewerben die Buchreihe „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein“, die ich zusammen mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V. herausgebe.
Es handelt sich um Geschichten und Geschichtchen aus dem im Frühjahr 2023 erschienenen Buch „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert. Teilband 1: An der Schwelle zur Industrialisierung 1815-1848“, die in Form kurzer Episoden präsentiert werden und neugierig machen auf das gedruckte Buch und die begleitende Internetseite www.zeitspuren-siwi-2.de.
1) „Stahlschmidts Pilgerreise“, https://www.instagram.com/reel/DAsn-KJMYfD/?igsh=MWFxY3cxMmJoYmFkaw==
Episode 01 „Stahlschmidts Pilgerreise“ verweist auf die Reiseerzählungen des aus Freudenberg stammenden Johann Christian Stahlschmidt (1740-1826), die in der historischen Forschung bislang vor allem als Quelle für die Entwicklung des Pietismus betrachtet wurden.
Bei seinen frühen Schiffsreisen nach Südostasien um 1760 war Stahlschmidt in den Dienst der Ostindischen Kompanie aus den Niederlanden getreten, der zu dieser Zeit als größtem Handlungsunternehmen der Welt noch eine führende Rolle im europäischen Kolonialismus zukam.
Die in Briefform verfassten Reiseerzählungen Stahlschmidts sind 1799 von dem Siegerländer Gelehrten Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817) als Buch veröffentlicht worden. Das Buch gehört ins Genre der Erweckungsliteratur.

2) „Jung -Stilling und die französische Revolution“, https://www.instagram.com/reel/DA-xhdfs6WD/?igsh=MWV5dnZhNDdncXZvOA==
Episode 02 „Jung-Stilling und die Französische Revolution“ beschäftigt sich mit dem in Hilchenbach-Grund geborenen Siegerländer Gelehrten Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817), der durch seine Autobiografie, weitere religiös-pietistisch geprägte Veröffentlichungen und seine Tätigkeit als Augenoperateur und Professor der Kameralwissenschaften bekannt geworden ist.
Bislang wenig beachtet wurde eine explizit politische Schrift aus dem Jahr 1793, in der er sich mit der noch nicht beendeten Französischen Revolution befasste. „Über den Revolutions-Geist“ weist Jung-Stilling als einen der ersten politisch konservativen Autoren des Siegerlands aus.

Karten der Preußischen Uraufnahme (1841-45) und Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande für das Kreisgebiet online

Die Karten der Preußischen Uraufnahme (https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fische_Uraufnahme) sind zwischen 1830 und 1852 entstanden (Maßstab 1:25.000). Aus der Datierung der einzelnen Karten geht hervor, dass die zwanzig den Kreis Siegen-Wittgenstein berührenden Messtischblätter zwischen 1840 und 1842 gezeichnet oder fertiggestellt wurden. Die Originalkarten befinden sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) und sind unter der Signatur SBB, Kartenabteilung, Kart. N 729, einsehbar. Die Staatsbibliothek zu Berlin hat dem von einer Internetpräsentation begleiteten Buchprojekt „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert“ freundlicherweise die Genehmigung für die Veröffentlichung der den hiesigen Kreis betreffenden Karten erteilt: https://www.zeitspuren-siwi-2.de/1842-sbb.html. Weiterlesen

Archivalien im Web – Stadtarchiv Kreuztal veröffentlicht die Digitalisate der „Chronik des Amtsbezirks Ferndorf von 1846“

Eine der zentralen Quellen zur Verwaltungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des ehemaligen Amtes Ferndorf von 1813 bis 1845 ist jetzt für Forschungszwecke auch online verfügbar. Verfasser der Chronik ist Johann Friedrich Schreiber aus Krombach, von 1840 bis 1858 Amtmann und Bürgermeister des Amts Ferndorf (im Altkreis Siegen). Die handschriftliche Chronik ist unter Mithilfe von Karl Friedrich Schenck entstanden, dem Verfasser der Statistik des vormaligen Fürstentums Siegen (1820, 1839 erweitert und überarbeitet zur Statistik des Kreises Siegen) und umfasst auf 108 Doppelseiten 216 vorder- und rückseitig beschriebene Einzelseiten. Auf Blatt 19 der Chronik von Bürgermeister Schreiber findet sich übrigens der Hinweis auf die Entstehung des Ortes Kreuztal: „Mit ihm [gemeint ist der vorher erwähnte Kronprinz-Wilhelm-Friedrich-Erbstolln] ist das erst in unserer Zeit (von 1823 an) entstandene Kreuzthal verbunden.“ (Bisher urkundlich belegt 1826 im Taufbuch der Kirche Ferndorf). Die Rohfassung einer Transkription der Chronik befindet sich im Stadtarchiv.
Die aktuelle Internet-Veröffentlichung ist über die Website zum Buch „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert. Teilband 1“ zu erreichen, und zwar unter der Adresse:
https://www.zeitspuren-siwi-2.de/244-245.html