Das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein erhielt unlängst eine telefonische Anfrage, ob dort der „Wahlbetrug“ bei der Bundestagswahl 1972 bekannt sei und wo man eventuell etwas dazu erfahren könne. Bei der Wahl sei es im heutigen Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein (u. a. Siegen, Hüttental, Eiserfeld, Kreuztal, Burbach, Laasphe) zu Unregelmäigkeiten gekommen. Das Fernsehmagazin „Report Mainz“ hatte am 13. November 1972 kurz vor der Wahl berichtet, dass es im Siegerland wegen sog. „Scheinwohnsitze“ zu einer Verfälschung des Wahlergebnisse gekommen sei. Im Kreisgebiet hatten sich ungewöhnlich viele Berliner – besonders aus dem Partnerbezirk Spandau – vor der Wahl angemeldet. Berliner Bürgerinnen und Bürgern war es 1972 nicht gestattet, an Bundestagswahlen teilzunehmen (kein aktives Wahlrecht); es sei denn, dass sie einen weiteren Wohnsitz in der Bundesrepublik haben.
In der o. g. Sendung befragte Moderator Franz Alt u. a. die damalige SPD-Bundestagskandidatin Waltraud Steinhauer.
Der Wahlprüfungsausschuss des Bundestages und auch das Bundesverfassungsgericht stellten fest, dass die begründeten Vorwürfe keine relvante Auswirkungen auf das Wahlergebnis hatten.
Erste Recherchen brachten folgendes Ergebnis, das zu einer vertieften Beschäftigung (z. B. Auswertung der lokalen Presse) einlädt: Weiterlesen