Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster hat unlängst die Geschäftsberichte des Armen-Unterstützungs-Verein zu Siegen von 1883 bis 1913 online gestellt.
Schlagwort-Archive: Sozialgeschichte
Online-Film: „Wer recht in Freuden wandern will
– Jugendherbergen im Sauerland“ (1952)
„Dieser neue „Filmschatz“ führt uns in die Welt der westfälischen Jugendherbergen in den 1950ern. Mehr als 40 Jahre nach der Eröffnung der ersten Jugendherberge der Welt, hatte sich in Westfalen schon ein Netz an Jugendherbergen ausgebildet. Um auf diese Herbergskultur hinzuweisen und auch für diese zu werben, produzierte das Jugendherbergswerk Westfalen-Lippe im Jahr 1952 diesen Werbefilm. Die Produktion von Filmen, aber auch von Fotografien und Illustrationen, gehörte seit den 1920ern zu den Werbestrategien des Herbergswerks. Neben der Bewerbung der Herbergen, soll der Film aber auch über die dort geltenden Regeln aufklären. Das sehen wir anhand einer inszenierten Gruppe von Jungs, welche wir bei ihren Aufenthalten in den Jugendherbergen von Bilstein und Altena begleiten.
In der Reihe „Filmschätze“ des LWL-Medienzentrumsveröffentlichen wir ausgewählte Dokumentar-, Kurz- und Amateurfilme vergangener Jahrzehnte in voller Länge auf YouTube. Charakteristisch für die Filmauswahl ist, dass die „Filmschätze“ Themen aus Westfalen in den Fokus rücken, aus ihrer Entstehungszeit heraus in den Blick nehmen und ein gewisses Zeitkolorit transportieren.“
Über den Entstehungs-Kontext des Films hat Markus Köster (LWL-Medienzentrum einen kleinen Aufsatz vorgelegt
https://content.e-bookshelf.de/media/reading/L-8178115-2dccafc0d3.pdf
Zum Mitbegründer des Jugendherbergswerks, Wilhelm Münker aus Hilchenbach, sind auf siwiarchiv einige Einträge erschienen
Wanderausstellung „Kinderkuren in Westfalen“
LWL sucht Objekte, Fotos und Geschichten
Zwischen den 1950er und den 1990er Jahren wurden Millionen Kinder in Deutschland zur Erholung in Kinderkurheime und Kinderheilstätten verschickt, auch in und aus Westfalen-Lippe. Eine Wanderausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit dem Titel „Kinderkuren in Westfalen“ widmet sich ab Oktober 2024 dem Thema. Ausstellungsmacher Dr. Hauke Kutscher vom LWL-Museumsamt für Westfalen sucht dazu nach Objekten, Fotos und Geschichten sowie Zeitzeug:innen.
Seit einigen Jahren werden in der Öffentlichkeit zunehmend die Schattenseiten des Kinderkurwesens thematisiert: Zahlreiche Betroffene berichten von Demütigungen, Misshandlungen und Gewalt, die sie in den Einrichtungen erfahren mussten. Initiativen von ehemaligen Kurkindern engagieren sich für eine Anerkennung des erlittenen Leids und bieten ein Forum für die gesellschaftliche Auseinandersetzung. Erst in jüngster Zeit hat die wissenschaftliche Aufarbeitung des Geschehens begonnen. Auch in Westfalen gab es, die mehrere Jahrzehnte lang Kinderkurheime. Und umgekehrt wurden Kinder aus Westfalen in andere Regionen geschickt. Wie erlebten diese Kinder den Alltag in den Heimen? Und wie konnte es zu den geschilderten Übergriffen kommen? Die Ausstellung „Kinderkuren in Westfalen“ widmet sich der Geschichte des Kinderkurwesens und der Kinderverschickung aus westfälischer Perspektive. Als Wanderausstellung ist sie zwischen Oktober 2024 und März 2026 in acht Museen in Westfalen-Lippe zu sehen. Sie wird in Kooperation mit dem Museum Westfälische Salzwelten in Bad Sassendorf und dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte erarbeitet. Weiterlesen
Feste und Feiern der Erzbergbau Siegerland AG – ein Fotoalbum
Der Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land im Westerwald-Verein Daaden e. V. hat dem Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein dankenswerterweise ein Fotoalbum der Erzbergbau Siegerland AG in Betzdorf überlassen, das Bilder von Feiern und Ehrungen auf den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts enthält.
Online: 4 Berichte über das öffentliche Gesundheitswesen im Regierungsbezirk Arnsberg (1880-1891)
Die Universitäts- und Landesbibliothek Münster hat bereits vor elf Jahren den ersten Bericht digitalisiert:
Gustav Adolf Schönfeld: Erster Gesammtbericht über das öffentliche Gesundheitswesen im Regierungsbeziek Arnsberg insbesondere die Jahre 1880 bis 1882 umfassend, Arnsberg 1884. Diese Veröffentlchung ist auch bequem via google books nutzbar. Im Zuge einer recherche ist siwiarchiv darauf gestossen:
Licht und Schatten in Biografie benennen
Paderborner Metropolitankapitel informiert auf Homepage über Leben und Wirken der in der Krypta bestatteten Erzbischöfe. Hinweistafel um QR-Code ergänzt
In der Krypta des Hohen Domes stellten am Montag, 15. Januar 2024, Dompropst Monsignore Joachim Göbel als Vertreter des Paderborner Metropolitankapitels und Reinhold Harnisch – Vorstand der Unabhängigen Betroffenenvertretung im Erzbistum Paderborn e. V. – eine neue Informationsseite im Internet vor: Kurz, offen und klar skizziert das Paderborner Metropolitankapitel auf seiner Homepage dom-paderborn.de Leben und Wirken der in der Domkrypta beigesetzten Erzbischöfe. Die im Juli 2023 an den Grablegen der beiden Paderborner Erzbischöfe Lorenz Kardinal Jaeger und Johannes Joachim Kardinal Degenhardt aufgestellte Tafel mit Hinweisen zu Verfehlungen im Umgang mit Missbrauchsfällen wurde um einen QR-Code ergänzt, mit dem Interessierte auf die Internetseite mit den Daten der Erzbischöfe gelangen. Dort wird „ein massives Versagen der Kirche und ihrer Vertreter“ im Umgang mit dem sexuellen Missbrauch Minderjähriger deutlich ausgesprochen. Zugleich finden sich dort die Lebensdaten der beigesetzten Erzbischöfe inklusive ihrer spezifischen Lebensleistung. Weiterlesen
Tagungsband „Aufarbeitung, Akten, Archive – zum Umgang mit sensiblen Dokumenten“ online
„In dieser Publikation beschäftigen sich Expert*innen aus Archiv- und Rechtswissenschaft, Forschung und Politik mit der Bedeutung von Akten und Archiven für die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs sowie dem Umgang mit sensiblen Dokumenten.
Wie wichtig für Betroffene bei ihrer Aufarbeitung der Zugang zur eigenen Akte ist und wie dieser erleichtert werden kann, wird ebenso behandelt wie ein Recht auf die eigene Akte und die Frage, ob es ein Grundrecht auf Aufarbeitung gibt. Es werden zudem die Herausforderungen auf dem Weg einer Akte zur dauerhaften Aufbewahrung in einem Archiv beschrieben. Ergänzend dazu eröffnet der Band einen Blick auf kirchliche Archive als Orte der Vertuschung von sexualisierter Gewalt.
Drei Beiträge beziehen sich auf internationale Aufarbeitungsprojekte. Sie bewerten die Rolle von Archiven für das Schweizer Gesetz zur Aufarbeitung fürsorgerischer Zwangsmaßnamen und Fremdplatzierungen und berichten über die Arbeit mit einem digitalen Archiv, in dem 1,5 Millionen Seiten Archivmaterial zu sexuellem Missbrauch in Diözesen der USA aufbewahrt werden.“
Link zur Publikation (PDF)
Quelle: Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Mediathek – dort findet sich auch die Videodokumentation der Tagung
Online: Bernd Weber: „Sozialräumliche Entwicklung des Siegerlandes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts:
Sozialräumliche Entwicklung des Siegerlandes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts: Sozialgeographische Untersuchungen unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen sozialer Kommunikationsnetze (Heiratsverflechtungen) (Bonn 1977)
„Die vorliegende Dissertation sucht – anhand von Heiratsverflechtungen – die historischen und sozialen Wurzeln räumlichen Verhaltens sowie dessen Veränderlichkeit und Konsistenz seit dem Beginn der „modernen“ Industrialisierung aufzuzeigen, welche im „Siegerland11 um die Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzte. In drei ausgewählten Zeiträumen (1855/59, 1895/96 und 1970) sollen die Wechselbeziehungen sozialstruktureller und sozialkommunikativer Faktoren analysiert werden.
Durch die Gegenüberstellung struktureller und dynamischer Merkmale soll der Versuch einer möglichst umfassenden Darstellung sozialräumlichen Geschehens unternommen werden, mit dem Ziel, nicht lediglich „soziale Topographie“ (d.h. Verortung sozialer Merkmale) zu betreiben, sondern die Kräfte des sozialen räumlichen Zusammenhalts offenzulegen. Aufgabe ist also nicht die Darlegung einzelner Schichten in ihrer chronologischen Abfolge, sondern die Aufspürung bewußter oder unbewußter überlieferter und verinnerlichter räumlicher Verhaltensmuster und deren sozialökonomischer Eingebundenheit und Wandelbarkeit in ihrer Gültigkeit bis in die Gegenwart. Weiterlesen
Körperhygiene, Badespaß und Schwimmsport:
Stadtarchiv Siegen erinnert an historische Badekultur (nicht nur) unter dem „Krönchen“
In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Stücke aus den Archivbeständen sollen dabei der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Im Fokus der neuen Ausgabe stehen von August bis Jahresende ausgewählte Aspekte der historischen Badekultur in Siegen. Weiterlesen
„Archivpflege in Westfalen-Lippe“ Heft 98 (2023) online
Themen in diesem Heft
– Archivische Arbeit mit Tätigkeitsberichten und Statistiken
– Mehr als schöne Zeichnungen. Das Baukunstarchiv NRW
– Bestände zu Annette von Droste-Hülshoff im Westf. Literaturarchiv
– Bert Donnepp und der Grimme-Preis. Ein DFG-Erschließungsprojekt
Aus regionaler Sicht wichtig ist der Kurzbeitrag „Recherchemöglichkeiten zu personenbezogenen
Daten der Kinderkurheime Bad Waldliesborn und Bad Laasphe aus dem Zeitraum 1958 bis 1970 im Archiv LWL“ von Hans-Jürgen Höötmann.
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