Literaturhinweis: Siegerländer Heimatkalender 2024 erhältlich

„In der diesjährigen Ausgabe geht es um das Thema „Schule und Bildung“. Geschichten über die Schulzeit können wir alle erzählen. Insofern ist das Thema der aktuellen Ausgabe ein Bereich, mit dem jeder von uns mal etwas zu tun hatte oder noch hat. Und wenn die eigene Schulzeit lang her ist, kommt sie plötzlich in neuer Dimension wieder um die Ecke: die eigenen Kinder gehen zur Schule und lassen uns bereichern unsere Perspektive auf die Bildungslandschaft unter neuen Vorzeichen.“
U. a. enthält die Publikation eine ausführliche Rückblende auf die Kreuztaler Debatte über Friedrich Flick und die Umbenennung des Kreuztaler Gymnasiums.

Quelle: Verlagswerbung

(K)eine Ehrung von Walter Krämer während des Siegener Stadtjubiläums?

Siegener Zeitung, 5.12.2023

In Siegen gibt es nach zähem Ringen seit 2014 den Walter-Krämer-Platz auf dem Gelände des Kreisklinikums. Wir wünschen uns, dass die „bedeutendste Person Siegen-Wittgensteins“ auch im Rahmen des 800-jährigen Stadtjubiläums sichtbarer gemacht wird, um sein Wirken an einer zentralen Stelle zu ehren und einer breiten Öffentlichkeit in Erinnerung zu halten.

Der Kulturausschuss (26.10) entscheidet heute über unseren Antrag.“

Die Entscheidung über diesen Antrag wurde in die Ratsitzung vom 22. Novemer 2023 verschoben. Über den Sitzungsverlauf berichtete Hendrik Schulz in der Westfälischen Rundschau vom 25. November wie folgt: Weiterlesen

Literaturhinweis: Westfläische Forschungen 73 (2023) – 1933

Die Chiffre „1933“ findet seit Jahren vor allem für den asynchronen Vergleich im Kontext politischer Debatten Verwendung; als aktueller geschichtswissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand dient sie dagegen eher selten. Auch aus diesem Grund nimmt Band 73 der „Westfälischen Forschungen“ die von den Nationalsozialisten selbstinszenierte „Machtergreifung“ gezielt in den Blick. Bewusst wird diese jedoch als längerer Zeitraum verstanden, der auch die Jahre vor und nach der Machtübernahme umfasst – als „langes“ Jahr 1933 in begrifflicher Anlehnung an Eric Hobsbawm. In regional vergleichender Perspektive werden die Machtdurchsetzungsprozesse am Beispiel verschiedener kollektiver Akteure und ihrer Anpassungs-, Ausweich- oder Konfrontationsstrategien gegenüber der sich etablierenden NS-Herrschaft untersucht.
Vorstellungen vom alternativlosen Zwangscharakter staatlicher Maßnahmen im Nationalsozialismus wurden und werden dabei deutlich relativiert. Skepsis, Partizipation und Mitwirkung im NS-System erwiesen sich in der gesellschaftlichen (auch regionalen) Wirklichkeit als differenzierte Vorgänge: Nahmen etwa Vereine, Behörden und andere Institutionen den (anstehenden) Machtwechsel als Chance oder als Bedrohung wahr? Worauf bezogen sich Aufbruchphantasien oder Krisenszenarien, wie wurden Erwartungshaltungen geformt und Handlungszwänge erzeugt? Ausgehend von diesen Fragen unternehmen die Beiträge des Bandes den Versuch, die allmähliche Durchsetzung der NS-Machtstrukturen regionalgeschichtlich und aus der „Eigenlogik“ der Akteure heraus aufzuzeigen.
Weitere Beiträge behandeln den Themenkomplex „Kinderverschickung und Kinderkuren nach 1945“, Überlieferungs- und Digitalisierungsaspekte des Lemgoer Urkundenbestandes, das Problem der Loyalitätssicherung in Westfalen in der Zeit der napoleonischen Herrschaft und die Erträge, die sich aus neueren Editionen der Briefe Mathilde Franziska Annekes gewinnen lassen. Ein Tagungsbericht zur Konzeption von Stadtgeschichten kleinerer und mittlerer Großstädte nach 1945 sowie eine Zeitschriftenschau und die Buchbesprechungen runden den Jahresband 2023 ab.

Inhalt des 73. Bandes: Weiterlesen

Vortrag „Lidija -Das Schicksal einer Zwangsarbeiterin“

14.11. um 19.30 Uhr
Lidija Klimischena wurde 1942 als 16jähriges Mädchen von deutschen Soldaten aus Rostow am Don nach Deutschland verschleppt. Hier wurde sie zu einer Familie in Lützeln im Hickengrund geschickt, um dort Zwangsarbeit zu leisten. Sie hatte jedoch das große Glück, bei den Donsbachs wie ein eigenes Kind aufgenommen zu werden: Erfahrung von Menschlichkeit in einem unmenschlichen System.

In dem Vortrag kommt Lidija Klimischena selbst zu Wort. Im Interview erzählt sie aus ihrem Leben. Ihre Lebensgeschichte wird in den Kontext der 15.000 Frauen und Männer und Kinder gestellt, die in der NS-Zeit hier im Siegerland in der Landwirtschaft, in Fabriken und Haushalten Sklavenarbeit leisten mussten. Im nächsten offenen theologischen Gesprächskreis „Theophil“ referiert dazu Pfr. i.R. Christoph Meyer – am Dienstag, 14.11.2023, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Altstadt, Pfarrstraße 2.
Quelle: Theophil, Termine

s. a. Sonderausstellung „Verschleppt. Ausgebeutet. Vergessen?“ im „Aktiven Museums Südwestfalen“

Video: „Antisemitismus 1938 – Verbotene Bilder vom Pogrom“ (ZDF, terra X)


In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 brennen überall in Deutschland die Synagogen. Das Nazi-Regime untersagt, Aufnahmen von den Exzessen zu veröffentlichen. Dennoch entstehen Bilder, die es eigentlich nicht geben dürfte. Erst Jahrzehnte später werden viele von ihnen gefunden. Wer hat sie gemacht? Und was erzählen sie von der Nacht des Terrors? Der staatliche Antisemitismus beginnt mit Hitlers Aufstieg zur Macht. Die Ausgrenzung von Jüdinnen und Juden schlägt während der Novemberpogrome um in offenen Hass. Vorwand für die Pogrome ist die Tat des Juden Herschel Grynszpan, der am 7. November 1938 auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath schießt. Der nun stattfindende, geplante Gewaltausbruch gleicht einem Flächenbrand. Über 1400 Synagogen in Deutschland werden gebrandschatzt oder verwüstet. Es sterben mehr als 400 Menschen, zahllose Frauen werden vergewaltigt. Die SS sperrt 30.000 jüdische Männer in Konzentrationslagern ein. Viele werden die Haft nicht überleben. Weiterlesen

Gedenkstunde am Platz der Synagoge in Siegen

 

Ansprache: Susan Caine (Jerusalem, Nachfahrin der Siegener Jüdin Käthe Stern)
Grußwort: Landrat Andreas Müller
Kaddisch: Allon Sander
9.11.23, 16 Uhr,  Platz der Synagoge, Obergraben 10, Siegen
Beteiligung von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“ Siegen.

Im Anschluss an die Gedenkstunde besteht die Möglichkeit, die aktuelle Sonderausstellung zum Thema „Verschleppt. Ausgebeutet. Vergessen? Zwangsarbeit im Siegerland“ im Aktiven Museum Südwestfalen zu besuchen. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland und das Aktive Museum Südwestfalen laden herzlich zum Besuch der Gedenkstunde ein.
Quelle: CJZ Siegen, Programm

Eindrücke von der Veranstaltung [ergänzt am 10.11.23]:

Literaturhinweis: Anselm Faust: „Vom Arbeitsmarkt zum Arbeitseinsatz 1933-1945.

Dokumente zur Arbeitsmarktpolitik im nördlichen Rheinland und in Westfalen“

Die Arbeitsmarktpolitik, in zeitgenössischer Terminologie als „Arbeitseinsatz“ bezeichnet, war ein zentrales Aktionsfeld der Sozial-, Wirtschafts- und Rüstungspolitik des NS-Regimes. Entscheidende Voraussetzungen für die Stabilität des NS-Systems und dessen Kriegsführung waren nicht zuletzt die Beseitigung der Arbeitslosigkeit nach 1933 und die Lenkung der Arbeitskräfte in die Rüstungsindustrie. Diese verschärfte sich im Krieg, als zudem unerschlossene Arbeitskräftereserven rekrutiert wurden. Mit regionalem Fokus beleuchtet dieser Band die unterschiedlichen Arbeitsmärkte in Rheinland und Westfalen, die Rolle der Arbeitsverwaltung vor Ort, die Wirksamkeit der umfassenden Reglementierungen sowie die tiefe Verstrickung der Arbeitsämter in den nationalsozialistischen Terror gegenüber der eigenen Bevölkerung.

Anm.: Auch der Arbeitsamtsbezirk Siegen findet ich der Veröffentlichung Erwähnung.

Erscheint zugleich als Bd. 84 in der Reihe „Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge“. Wien/Köln/Weimar 2023. 277 Seiten, ISBN 978-3-412-52504-0

Quelle: Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde, Publikationen

Film zur szenischen Ausstellung“Fremde.Heimat.Erinnerung-Zwangsarbeit im Siegerland 1939-1945

Filmische Umsetzung einer szenischen Ausstellung zu „Fremde.Heimat.Erinnerung-Zwangsarbeit im Siegerland 1939-1945“; junge Darsteller, Regie Torben Föllmer, Produktion Peer Ball, Kamera und techn. Produktion Macadamia-Film, Matthias Schäfer
Förderung Hoppmann-Stiftung und „Demokratie leben“ Release zur Eröffnung der Ausstellung „Verschleppt. Ausgebeutet. Vergessen? Zwangsarbeit im Siegerland“ –
Alle Rechte bei Junges Theater Siegen e.V.
info@jungestheatersiegen.de

Video-Trailer zur Ausstellung „Verschleppt. Ausgebeutet. Vergessen? Zwangsarbeit im Siegerland“

Das Video des Jungen Theaters Siegen gibt einen ersten Einblick in die auf siwiarchiv bereits angekündigte Ausstellung , die u. a. mit einem Theaterfilm vom Jungen Theater Siegen, Informationen über die Zwangsarbeit im Siegerland im Nationalsozialismus, Zeitzeugeninterviews und Workshops das Thema behandelt.