Rückblick auf die Sonderausstellung „Frauen im Widerstand.

Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“


Die gestrige Finissage der Sonderausstellung „Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“ richteten die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und das Aktive Museum Südwestfalen aus.
Nach Grußworten durch die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Jung und die Vize-Landrätin Ursula Belz erläutern Dr. Jana Mikota und Christina Panzer vom Aktiven Museum Südwestfalen, welche Unterschiede innerhalb der Erinnerungskultur in Ost und West nach 1945 festzustellen waren und wie es die überlebenden „Ravensbrückerinnen“ schafften, eine Gedenkstätte am historischen Ort entstehen zu lassen.
In einem Versuch, die traumatischen Erinnerungen zu verarbeiten – aber auch, um diese wachzuhalten – begannen einzelne Überlebende bald nach 1945 zu schreiben, wodurch die Opfer selbst zu „Chronistinnen in eigene Sache“ wurden. Anhand von Originaldokumenten soll nachgezeichnet werden, wie die überlebenden Frauen zu Erinnerungsakteurinnen wurden. In Video- und Audioaufnahmen kommen die „Ravensbrückerinnen“ noch einmal in Reflektion des Erlebten innerhalb der Zeit im Lager selbst zu Wort.
Die Wanderausstellung der Gedenkstätte Ravensbrück erfreute sich zahlreicher Besucher*innen, vor allem aber von Schulklassen. Bereits in der Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen (02.06.) wurde mit einer Lesung von Werken verfemter jüdischer Autorinnen eine Brücke zur bisher wenig beachteten Opfergruppe der Frauen im Nationalsozialismus geschlagen. Diese Opfergruppe verdient, wie all die anderen auch, dass ihnen ein Gesicht verliehen wird.

Ausstellung »Rosa Winkel.

Ausstellung »Rosa Winkel. Als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora«
10.6.2024 – 12. Juli 2024, Kreishaus Siegen, Koblenzer Str. 73

„Etwa 700 Männer wurden im Nationalsozialismus als Homosexuelle in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen verschleppt. Etwa die Hälfte von ihnen überlebte nicht. Im Unterschied zu anderen Gruppen wurde den als homosexuell Verfolgten nach 1945 jahrzehntelang die Anerkennung als NS-Opfer verweigert.

Auf der Grundlage zahlreicher, teils erstmals der Öffentlichkeit präsentierter Fotos, schriftlicher Dokumente und Erinnerungsberichte erzählt die Ausstellung »Rosa Winkel«, unter welchen Bedingungen als homosexuell verfolgte Häftlinge in den Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora litten und welche Erfahrungen der Diskriminierung und Kriminalisierung sie auch nach der Befreiung machten.

Erarbeitet wurde die Ausstellung 2022 unter der Leitung von Dr. Daniel Schuch und Prof. Dr. Jens-Christian Wagner mit Studierenden der FSU Jena in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.“

Quelle: Stiftung Gedenkstätte Buchenwald, Link zur Online Ausstellung

Regionale Opfer: Weiterlesen

Vortrag zum Umgang mit NS-Zwangslagern

„Am 6. Juni 2024 um 14.15 Uhr wird Anke Binnewerg (Dresden) im Rahmen von zwei Seminaren des Lehrgebiets Architekturgeschichte der Universität Siegen einen Gastvortrag zum Thema Umgang mit NS-Zwangslagern halten.

Anke Binnewerg widmet sich seit Jahren der Erforschung und Vermittlung ehemaliger NS-Zwangslager als Denkmale. 2020 hat sie das Unternehmen „Zeitformen“ gegründet (https://zeitformen.com/) mit einem Arbeitsschwerpunkt auf baulichen Strukturen und Orten von Zwangsarbeit. Aktuell ist sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg tätig.

Der Vortrag findet digital statt, Interessenten sind herzlich eingeladen sich dazuzuschalten

https://uni-siegen.webex.com/uni-siegen/j.php?MTID=mce1fb9d9f20fd6429b2838b3efd3274c

Lesung in Erinnerung an nationalsozialistische Bücherverbrennungen 1933. Vernissage Sonderausstellung Synagogen-Modell

02.06. ab 15:30, Aktiven Museum Südwestfalen

„Traditionell veranstaltet das Aktive Museum Südwestfalen jährlich einen Gedenkakt zur Erinnerung an die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen im Mai 1933.
Thematisch widmen wir uns in diesem Jahr – in Anlehnung an unsere aktuelle Sonderausstellung zum Thema: „Frauen im Widerstand“ – jüdischen Schriftstellerinnen, deren Werke 1933 als undeutsch befunden und geächtet wurden: Else Ury und Anna Seghers erzählen auch von der Bedrohung und Zerstörung jüdischen Lebens.
An diesem besonderen Termin veranstalten wir nicht nur eine literarische Lesung zur Erinnerung an die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen, sondern erinnern auch vor dem Hintergrund des diesjährigen Jubiläums 120 Jahre Eröffnung der Siegener Synagoge mit einer kleinen Sonderausstellung an das einstige bedeutende Gotteshaus der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Das auf Initiative von Rüdiger Fries erbaute Synagogen-Modell kehrt in das Aktive Museum ein und wird erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Verschiedene historische Schichten werden transparent – das ursprüngliche Bauwerk kehrt an seinen historischen Ort zurück.
Wir möchten durch diese zwei Ereignisse wachhalten, dass selbst einstige, während der Terrorherrschaft des NS-Regimes willentlich zerstörte Institutionen jüdischen Lebens und Wirkens in der Gesellschaft, bis heute ihren Nachhall haben, indem wir bewusst an sie erinnern.“
Quelle: Aktives Museum Südwestfalen, Mitteilung

[Nachtrag, 3.6.:] Weiterlesen

Gedenken an die Sinti-Familien Wagner und Egner in Netphen-Eschenbach

Einweihung einer Gedenktafel auf dem Dorfplatz durch den Bürgerverein Eschenbach am 17. Mai 2024, dem 100. Geburtstag von Rosa Egner


„Eine sehr würdige Rede von Peter Klein vom Bürgerverein Eschenbach und unser Ansprechpartner vor Ort und Motor der Aktivitäten dort, zahlreiche Interessierte und ein schöner, neuer Gedenkort. Danke und Grüße nach Eschenbach. Wir sind sehr froh!“ (VVN-BdA SiWi via Facebook am 17.05.2024)

Quelle: Zwei Sinti-Familien in Eschenbach, Gedenken

Vertretreter der Familien Egner im Aktiven Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein:

Youtube-Serie: „Unterm Hakenkreuz. Westfalen 1933 – 1945 im Amateuerfilm“

Plakat zur Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz“.
Foto: LWL

Die kürzliche hier angekündigte Video-Serie umfasst bislang folgende Filme:
1) „Einführung. Kamera läuft“
2) „Privates Glück“ [Anm.: Bei 6 min 20 ist die Schloßstr. in Berleburg zu sehen]
3) „Urlaub in der ´Volksgemeinschaft` „
4) „Volks-Feste“
5) „Nationalsozialistische Feiertage“
6) „Die Partei marschiert“
7) „Leben auf dem Land“
8) „Soldaten der Arbeit“ [Vor Kriegsbeginn diente der RAD vor allem körperlich schweren Forst- und Feldarbeiten; mit seiner paramilitärischen Organisation sollte der RAD die Dienstmänner aber auch bereits auf den Krieg vorbereiten. Die NS-Organisation war Teil des NS-Erziehungssystems und diente bei großen Parteiveranstaltungen ebenfalls Propagandazwecken. Nach Kriegsbeginn veränderten sich auch die Aufgabenfelder der Arbeiter und sie sorgten vor allem für eine funktionierende Infrastruktur der kämpfenden Soldaten. Aufnahmen aus dem Siegerland von Siegfried Vetter, Nürnberg (Reichsparteitage 1934 und 1935) und der ausländischen Kriegsfront (Schweiz, Frankreich, Russland)zeigen Übungen und Einsätze des Dienstes aus unterschiedlichen Perspektiven . s. a. https://www.siwiarchiv.de/filme-zeitzeugen-auf-zelluloid/ und https://www.siwiarchiv.de/video-vereidigung-von-reichsarbeitsdienst-angehoerigen-am-06-08-1944-in-siegen/] Weiterlesen

Crowdfunding-Projekt: Alte Synagoge Bad Laasphe

„Mit der Sanierung und der architektonischen Neugestaltung des ehemaligen Synagogengebäudes wollen wir ein Zeichen setzen für Toleranz, Mitmenschlichkeit und Völkerverständigung.
Die wichtigsten Maßnahmen kurz zusammengefasst: – die Südfassade soll wieder mit drei Rundbogenfensterpaaren ausgestattet werden, – die Rundbogenfensterpaare werden vor die Fenster aus der Zeit der Schlosserei gesetzt, – aus dem ehemaligen Betsaal entsteht, mit modernster Veranstaltungstechnik, ein Multifunktionssaal, – in den Räumen des Obergeschosses präsentieren wir eine Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Laasphe und der Region, – im Dachgeschoss entsteht unter anderem ein Archiv, – durch Plattformlifter wird das Gebäude barrierefrei zugänglich.

Zur Finanzierung der Maßnahmen erhalten wir vom Bund und vom Land Fördermittel. Diese Fördermittel erhalten wir nur gegen Nachweis unseres Eigenanteils.“

Bitte unterstützen Sie das Projekt der Alten Synagoge tatkräftig.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.cjz-badlaasphe.de

und auf der Crowdfunding-Plattform:

Sonderausstellung im „Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“

Aktives Museum Südwestfalen, Siegen, Eröffnung: 21. April 2024 16:00 Uhr gemeinsam mit der Geselschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland,
bis zum 4. Juli 2024

“ …. Wir freuen uns sehr, der interessierten Öffentlichkeit diese Wanderausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung brandenburgische Gedenkstätten zur Verfügung stellen zu können und dabei den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedenster Besuchergruppen entgegenzukommen. Dieser Anspruch wird durch die Möglichkeit einer breiten thematischen Auffächerung eingelöst.
Eingebunden in die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts stehen im Zentrum der Ausstellung Porträts von acht Frauen aus der ArbeiterInnenbewegung: Kommunistinnen, Sozialdemokratinnen, Sozialistinnen, solche ohne Parteibindung und Anarchistinnen. Ihre Lebenswege in DDR und BRD sind in ihren beeindruckenden wie widersprüchlichen Momenten beschrieben und in Verbindung und Kontrast dargestellt. Weiterlesen