Wer war Wilhelmine Dreißig?

Quelle: Sauerländisches Volksblatt (Olpe), 26. August 1936 via zeitpunkt.nrw

Sören zum Feldes am Lehrstuhl für Geschichte der Volkswirtschaftslehre der Universität Hambug entstandene Bachelorarbeit „Die frühe Karriere einer unbekannten Ökonomin. Studium und Werdegang von Wilhelmine Dreissig (1913-1985) im Kontext des Nationalsozialismus und der Neuordnung der westdeutschen Nachkriegswirtschaft.“ gibt auf über 50 Seiten darüber Auskunft.
Der Autor fragte beim Kreisarchiv Siegen-Wittgentein an, ob im Kreisarchiv noch Informationen über die aus Kirchen (Sieg) stammender Absolventin des Siegener Mädchengymnasiums vorliegen. Der Bestand „Staatliches Mädchengymnasium Siegen“ befindet sich allerdings unter der Signatur P 416 im Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen.
Der Bibliothek des Kreisarchivs hat der zum Felde ein Exemplar seiner Arbeit zur Verfügung gestellt.


Leseprobe (S. 1; S. 43): Weiterlesen

Sonderausstellung: „Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde –

Verschwiegene Opfer auch in Siegen“ im Aktiven Museum Südwestfalen
27. Oktober 2024 bis 15. Februar 2025

Tiergartenstraße 4 in Berlin – das war der Ort, an dem die geheime Zentraldienststelle der Nationalsozialisten stand, wo die systematische Massentötung psychisch kranker, behinderter sowie „rassisch“ und sozial unerwünschter Menschen unter der beschönigenden Überschrift „Euthanasie“ geplant und organisiert wurde.
Die Sonderausstellung im Aktiven Museum Südwestfalen zeigt, wie die nationalsozialistischen Täter erstmals ihre systematische, fabrikmäßige Tötungstechnologie erprobten. Heute wissen wir, dass es von den „Euthanasie“- Verbrechen eine direkte Verbindung zum Holocaust, der Auslöschung der Juden Europas gibt.
Die in Kooperation mit dem Kreisverband AWO Siegen-Wittgenstein gezeigte Ausstellung wird ergänzt durch Biografien der regionalen Opfer und beteiligter Täter. Zahlreiche Menschen aus dem Siegerland sind durch Mithilfe lokaler Amtsträger Opfer des verbrecherischen Programms geworden. Bis heute erinnern Stolpersteine und das digitale Aktive Gedenkbuch des AMS an ihre berührenden Schicksale.
Programm: Eröffnung der Sonderausstellung: Weiterlesen

Wie Comics vom Holocaust erzählen

Um Studierende und Lehrer*innen im Umgang mit Antisemitismus besser vorzubereiten, startet die Universität Siegen ein neues Projekt zu pädagogischen Konzepten. Literatur bei der Thematisierung des Holocausts im Unterricht hat dabei eine wichtige Aufgabe.

Bei der Projektvorstellung im Aktiven Museum Südwestfalen (von links): Prof. Dr. Daniel Stein, Lehramtsstudentin Britta Hönes, Dr. Jens Aspelmeier und Dr. Jana Mikota.

Man denkt, dass Schulen in den vergangenen Jahrzehnten einen guten Umgang gefunden haben, den Holocaust im Unterricht zu thematisieren. In Geschichte, im Deutschunterricht, in Religion. Aber dem ist oft nicht so. Lehrerinnen und Lehrer nutzen Konzepte und Literatur, die vertraut sind: „Das Tagebuch der Anne Frank“ oder „Damals war es Friedrich“. Aber erreichen sie damit heute die Kinder und Jugendlichen? „Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus zunimmt und sich das an den Schulen, wie in einer Art Mikrokosmos, besonders deutlich zeigt, ist es enorm wichtig, über die Shoah zu sprechen“, sagt Dr. Jens Aspelmeier. „Aber es braucht neue Formen der Vermittlung, der Medien und der Literatur, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das Thema zu gewinnen und deutlich zu machen, was Jüdisch-sein in Deutschland bedeutet – damals und heute.“

Dr. Jens Aspelmeier ist Direktor des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Siegen und weiß daher sehr gut, dass sich Lehrerinnen und Lehrer bei dem Thema oft alleingelassen fühlen. „Antisemitismus ist ja nicht nur Diskussionsstoff für die Oberstufe, sondern findet auf dem Schulhof statt und das schon in der Grundschule.“ Politische, ethnische und religiöse Konflikte seien an der Schule „wie unter einem Brennglas“ zu finden. Der Nahost-Konflikt spült israelbezogenen Antisemitismus hoch. Bildungsarbeit zur Shoah, die nie einfach war, kämpft mit einer politischen Gemengelage voller Feindbilder. Mit Appellen und Betroffenheit kommt man nicht weit. Weiterlesen

Nachfahren vor Ort: Neue Stolpersteine in der Jacob-Nolde-Straße

Quelle: Aktives Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein (Stand: 2008)

„Die Erkenntnisse sind wesentlich umfangreicher als gedacht. Denn als 2008 die Stolpersteine für die Familie Gonsenhäuser verlegt wurden, lagen die Erkenntnisse von Thomas Kemper noch nicht vor. Er hat sich mit der Geschichte der Familie befasst – und inzwischen wesentlich weitreichendere Unterlagen zum Schicksal der Gonsenhäusers zur Verfügung gestellt. Mit einer weiteren Verlegung wollen die Verantwortlichen nun diesen Erkenntnissen gerecht werden. Die Klasse 9a – inzwischen 10b – der Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule in Bad Berleburg hat sich im vergangenen Schuljahr unter Leitung von Lehrerin Ute Bänfer umgehend bereit erklärt, eine Neuverlegung der Stolpersteine für Auguste Gonsenhäuser und ihre Familie umzusetzen.

Intensiv mit jüdischer Geschichte auseinandergesetzt
Die Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit der jüdischen Geschichte in Bad Berleburg und insbesondere dem Leben von Auguste Gonsenhäuser und ihrer Familie beschäftigt. Mehrere Stolpersteine finden daher am Dienstag, 24.09.2024, um 11.00 Uhr in der Jacob-Nolde-Straße 5 in Bad Berleburg ihren Platz – fünf Stolpersteine tauschen die Verantwortlichen aus, zwei weitere setzen sie neu. Dank des Engagements von Thomas Kemper besteht der Kontakt zu den Nachfahren der Familie Gonsenhäuser, die sich über Verlegung der Stolpersteine freuen. Insgesamt 14 Personen aus den USA und Südafrika – Enkel und Urenkel von Auguste Gonsenhäuser – nehmen daher an der Verlegung teil. Zur Stolperstein-Verlegung sind alle Interessierten herzlich eingeladen.“

Quelle: Stadt Bad Berleburg, Aktuelles vom 20.9.2024

Lesung: Bianca Schaalburg „Der Duft der Kiefern“

25. September, 18:30 – 20:00, Aktives Museum Südwestfalen, Am Obergraben 10, 57072 Siegen

„In der preisgekrönten Graphic Novel taucht Bianca Schaalburg in ihre Kindheit ein und stößt dabei auf Verdrängung und Lügen. Was hat Großvater Heinrich, angeblich als Buchhalter bei der Wehrmacht in Riga stationiert, von den Gräueltaten der Nazis gewusst? War er selbst beteiligt? Bald stellt sich die Frage nach der Mitschuld ihrer Familie. Die Berliner Autorin erfährt, dass diese in einem Haus lebte, das ehemals von drei Juden bewohnt war. Schaalburg recherchiert die Ereignisse und das Schicksal der drei Vormieter. Sie stellt die Frage nach Schuld und Verantwortung einer ganz normalen deutschen Familie.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes „Learning about the Shoah Through Narrative Art and Visual Storytelling“– Transnationale Erinnerung in der grafischen Literatur, das im WiSe an der Universität durch das Haus der Wissenschaft in Kooperation mit Aktiven Museum Südwestfalen und Zentrum für schulische LehrerbildungsL organisiert wird.“
Quelle: Aktives Museum Südwestfalen

Der Hickengrund in der NS-Zeit mit Prof. K. W. Dahm

Heute, 19:30 – 21:00, Gemeindehaus Holzhausen, Kapellenweg 13 , 57299 Burbach-Holzhausen

Karl Wilhelm Dahm wurde als Sohn des Pfarrers Wilhelm Dahm in Niederdresselndorf bei Burbach im südlichsten Zipfel Westfalens geboren. Dort wuchs er  in einem gegenüber dem Nationalsozialismus engagiert widerständigen Pfarrhaus der Bekennenden Kirche bis zum Beginn des Studiums auf.

Heute im Kreiskulturausschuss: Alte Synagoge Bad Laasphe, Ginsburg, „Zeitspuren“, „Eisenwald“ und Denkmalpflege

1) Alte Synagoge Bad Laasphe – Gewährung von Zuschüssen
„Der Verein „Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.“ (Verein) verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, das unter Denkmalschutz stehende, aber derzeit ungenutzte und baulich verfallende Gebäude der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde Laasphe in der Bad Laaspher Altstadt zu restaurieren und zu einem kulturellen Zentrum als Dokumentati  onsstätte, Ort der Erinnerung, interreligiöser Begegnungsstätte sowie Lehr- und Bildungsort zu entwickeln. Bei dem Gebäude handelt sich um das einzige erhalten gebliebene Synagogenge bäude in Wittgenstein.
Die Planungen des Vereins sind dem Ausschuss ein erstes Mal in seiner Sitzung am 05.12.2022 vorgestellt worden. Bereits damals war von Vertretern des Vereins berichtet worden, dass von einem Kostenrahmen i. H. v. rd. 1,5 Mio. € für das Projekt auszugehen ist.
Die Planungen wurden zwischenzeitlich, insbesondere auch durch zeitaufwendige Abstimmungen mit den Denkmalbehörden der Stadt Bad Laasphe und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, vorangetrieben. Zwischenzeitlich liegt die denkmalrechtliche Genehmigung vor, ein Bauantrag befindet sich in Vorbereitung.
Die Gesamtkosten des Projektes werden nach aktuellem Stand rd. 1.460.000 € betragen. Weiterlesen

NS-Verfolgung von Jüdinnen und Juden: Erweiterte Funktionen im Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs

Startseite des Online-Gedenkbuchs. Quelle: Bundesarchiv


Das Online-Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945“ dokumentiert Angaben zu Jüdinnen und Juden, die zwischen 1933 und 1945 ihren Wohnsitz in Deutschland hatten und durch Verfolgung in der NS-Zeit zu Tode gekommen sind.

Nutzerinnen und Nutzer können über verschiedene Suchfunktionen das Online-Gedenkbuch sowohl nach Namen und Orten als auch nach Daten durchsuchen, die Suchergebnisse im CSV-Format exportieren und somit lokal speichern.

Der Umfang der exportierbaren Informationen wurde nun erweitert. Soweit ermittelt bzw. zutreffend werden folgende Angaben exportiert: Weiterlesen

Online: Ulrich Opfermann: „HeimatFremde „Ausländereinsatz“ im Siegerland, 1939 bis 1945:

wie er ablief und was ihm vorausging.“

Das inzwischen vergriffene  Buch kann auf der Homepage der VVN BdA Siegen-Wittgenstein geladen werden:aus unsere Dropbox kostenlos geladen werden:

PDF mit OCR (Volltextsuche möglich, 190 MB)
VVN-BdA_Heimat_Fremde_OCR.pdf

Optmierte Datei für die Darstellung in einem E-Book-Reader (epub, 4,2 MB)
VVN-BdA_Heimat_Fremde.epub

Bis Dezember muss noch reichlich Geld gesammelt werden

Jochen Menn berichtete in Laaspher Ausschuss über die Alte Synagoge der Lahnstadt

oto-Künstler Richard Otten-Wagener (links vom Stehtisch), der hier nicht zum ersten Mal Werke zeigt, sagte bei der Ausstellungs-Eröffnung, dass er nach Bild-Verkäufen zwei Fünftel vom Erlös fürs Projekt „Alte Synagoge“ spenden werde.


Kurz vor der Sommerpause berichtete Jochen Menn als Vorsitzender des örtlichen Christlich-Jüdischen Freundeskreises dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Digitales und Kultur im Rathaus Bad Laasphe über den aktuellen Stand in Sachen „Alte Synagoge“. Im April hatte Bürgermeister Dirk Terlinden dem Verein die Denkmalrechtliche Erlaubnis für Umbaumaßnahmen in und an dem denkmalgeschützten Gebäude Mauerstraße 44 überreicht. Nachdem der Freundeskreis zuvor schon Fördermittel in Höhe von knapp 1,4 Mio. Euro für das Projekt organisiert hatte, war das der Startschuss, um weitere Unterstützungs-Aktionen auf den Weg zu bringen. Auch wenn, so Jochen Menn, bis zum Tag der Ausschuss-Sitzung rund 400 Menschen dem Verein bereits Geld gespendet hätten, um aus der ehemaligen Laaspher Synagoge einen Lern-, Gedenk- und Begegnungsort zu machen. Weiterlesen