Kranzniederlegung am Gedenkstein zur Judenverfolgung aus Hilchenbach

Jährliche Kranzniederlegung am Gedenkstein am 28. Februar zum Gedenken an die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Hilchenbach


Am 28. Februar jährt sich der Tag der Deportation von Elisabetha „Gerti“ Holländer und ihrem 10jährigen Sohn Lothar Holländer.
An diesem Jahrestag veranstaltet die Stadt Hilchenbach eine Gedenkstunde, um an das schreckliche Schicksal der Hilchenbacher Jüdinnen und Juden, die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland geworden sind, zu erinnern. Am Gedenkstein an der Ecke Marktplatz und Hilchenbacher Straße wird dabei ein Kranz niedergelegt.
Der Stadt Hilchenbach ist es ein besonderes Anliegen, die Erinnerungen aufrecht zu halten, aber auch gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Gedenkfeier am Gedenkstein zur Judenverfolgung unterhalb der evangelischen Kirche in Hilchenbach am 28. Februar um 16:00 Uhr eingeladen.
Im Jahr 2013, genauer am 4. Juli, wurde der Gedenkstein zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wurden, aufgestellt.
Mit einem Mahnmal im Blickpunkt der Öffentlichkeit, in der Nähe des Marktplatzes, soll die Erinnerung „lebendig“ gehalten werden.
Quelle: Stadt Hilchenbach, Aktuelles, 18.2.2025

Bundestagswahl 2025 – „Archiv“ in den Wahlprogrammen der Parteien

Am 23. Februar wird der neue Bundestag gewählt. Siwiarchiv wirft einen Blick in die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2025 der Parteien auf der Suche nach Archivischem – und (neu!) mit einem Exkurs zur Erinnerungskultur:
Fehlanzeige: AfD,BSW, Bündnis Deutschland, Die Gerechtigkeitspartei – Team Todenhöfer (Programm), Die Linke, Die PARTEI, FDP, SPD, MERA25, MLPD (Programm), Tierschutzpartei,  WerteUnion (Parteiprogramm), Ab jetzt…Demokratie durch Volksabstimmung – Volksabstimmung, Bayernpartei, Bündnis C- Christen für Deutschland – Bündnis C, Bürgerrechtsbewegung Solidarität (Forderungen zur Bundestagswahl), DieSonstigen, Dr. Ansay Partei (Kurzprogramm), Menschliche Welt, ÖDP, PdH, Partei  für Verjüngungsforschung, SGP (Wahlaufruf),
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Vortrag und Lesung zu „Opferbiographie Otto Päulgen“

Aktives Museum Südwestfalen, Siegen, 15.2.2025, 16 – 17:30

„In meinem Vortrag „Opferbiographie Otto Päulgen“ werde ich anknüpfen an mein Referat „‘Lebensunwertes Leben‘: Von der Eugenik zur Zwangssterilisation – vom Rassenwahn zum Massenmord“, das ich am 12. März 2020 bei der Volkshochschule (in Kooperation mit dem AMS) gehalten habe. Ich werde erläutern, weshalb ich mich gerade mit der Person Otto Päulgen beschäftigt habe. Beleuchtet werden seine familiäre Herkunft und wesentliche Ereignisse und Stationen seines Lebens. zur Sprache kommen dabei insbesondere die Problematik der Zwangssterilisation, die Bedeutung der Erbgesundheitsgerichte, die Propaganda-Aktionen des NS-Regimes gegen sogenannte „unerwünschte Personen“ und die Verbrechen der zweiten Phase der „Euthanasie“-Morde, die vielfach als dezentrale „Euthanasie“ bezeichnet wird.

Meinen Vortrag und die Lesung werde ich durch zahlreiche Bilder und Fotografien illustrieren. Im Anschluss stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung. Exemplare der mittlerweile neu aufgelegten Publikation „Otto Päulgen aus Niederschelderhütte. Eine Erinnerung“ liegen für interessierte Besucherinnen und Besucher aus.“
Quelle: AMS, Veranstaltungen

Umbau der Alten Synagoge in Bad Laasphe kann starten

Die Finanzierung für den Umbau der denkmalgeschützten Synagoge in Bad Laasphe ist gesichert. Damit kann das Projekt bald starten.

NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat einen Fördergeldbescheid in Höhe von rund 693.000 Euro an den Freundeskreis für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit übergeben. Dieser kann das Projekt nun nach über fünf Jahren Planung und zwischenzeitlichem Streit mit der Denkmalbehörde endlich realisieren.

Pläne für Kulturzentrum und Gedenkort
Nach dem Umbau soll die Alte Synagoge in der Mauerstraße viele Zwecke erfüllen: Als Kulturzentrum für Konzerte und Vorträge zum Beispiel. Besonders aber als Gedenkort an die Opfer des Nationalsozialismus. Schulklassen sollen etwas über die Geschichte der Juden in Laasphe erfahren. Fast 175 Jahre nutzte die große jüdische Gemeinde das Wohnhaus als Schule und Synagoge. Bis die Nazis 1938 das Gebäude enteigneten und danach die jüdische Bevölkerung deportierten und ermordeten.

Ehrenamtliche setzen sich ein
Für die Umgestaltung des denkmalgeschützten Gebäudes hat der Freundeskreis lange gekämpft. Zwischendurch drohte das Projekt zu scheitern. Früher besaß die Synagoge große Rundbogenfenster, die aber nach der Enteignung und Umwandlung zu einer Schlosserei entfernt wurden. Nach dem Umbau sollten neue Rundbogenfenster an die frühere Optik erinnern. Doch die Denkmalschützer vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe lehnten die Pläne ab. Der Eingriff in die Bausubstanz sei zu groß und die Schlosserei-Fenster sollten erhalten bleiben. Schließlich fand man einen Kompromiss: Die Schlosserei-Fenster bleiben, die neuen Rundbogenfenster werden mit einer neuen Fassade davorgesetzt.

Synagoge einmalig im Kreis Siegen-Wittgenstein
So kann nun das einzig erhaltene Synagogengebäude im Kreis Siegen-Wittgenstein modernisiert werden. Mit dem Fördergeldbescheid der Ministerin ist die eine Hälfte der zu erwartenden Kosten gedeckt. Weitere Gelder kommen von der NRW Stiftung, dem Kreis Siegen-Wittgenstein und der Stadt Bad Laasphe. Und dank zusätzlicher Spenden kann der Umbau mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gestemmt werden. Im Sommer soll der Umbau starten, damit der neue Erinnerungsort im Herbst/Winter 2026/2027 eröffnet werden kann.
Quelle: WDR, Lokalzeit Südwestfalen (Christian Albrecht), 5.2.2025, Radio Siegen, Nachrichten von hier, 6.2.2025, Westfalenposten (online), 6.2.2025 [Bezahlschranke], Siegener Zeitung (online), 6.2.2025 [Bezahlschranke]

Bundestag: Aufarbeitung von NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisationen

Lina Althaus, geb. am 13.11.1910 in Siegen-Weidenau, ermordet am06.08.1943 in der Tötungsanstalt Hadamar, Quelle: Aktives Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgnstein

Liveübertragung: Donnerstag, 30. Januar, 17.20 Uhr Mittwoch, 29. Januar 2025, 20:40 22:10 Uhr

Die Aufarbeitung der „Euthanasie“ und der Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Diktatur soll intensiviert werden. Dafür sprechen sich die Fraktionen SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in einem gemeinsamen Antrag (20/11945) aus, über den der Bundestag am Donnerstag, 30. Januar 2025, im Anschluss an eine 40-minütige Debatte abstimmt. Der federführende Ausschuss für Kultur und Medien plädiert in seiner Beschlussempfehlung (20/12415) für die Annahme des Antrags. 

Antrag der vier Fraktionen

SPD, Union, Grüne und FDP fordern die Bundesregierung auf, ein Projekt zu initiieren, um bundesweit Patientenakten und Personalunterlagen der Täter zu lokalisieren, zu sichern und zu konservieren, um sie für Forschung, Bildung und Anfragen nutzbar zu machen. Das Projekt soll unter der Beteiligung der Gedenkstätten an den Orten ehemaliger „Euthanasie“-Tötungsanstalten, des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Berliner Charité, den Verbänden von Menschen mit Behinderungen sowie geeigneten Vertretern der Disability Studies durchgeführt werden. Zudem soll eine nationale Fachtagung durchgeführt werden. Weiterlesen

Fred-Meier-Gedenkstunde in Kreuztal-Littfeld: gemeinsames Erinnern an Holocaust-Opfer

„Am Montag, den 27. Januar, dem deutschlandweiten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird in Littfeld beispielhaft an den kleinen Fred Meier gedacht, der mit gerademal 3 Jahren aus seinem Heimatort Littfeld deportiert und ermordet wurde. In der Gedenkstunde erinnnern Bürgermeister Walter Kiß, Regina Tanger für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, José Sobrino als Vorsitzender des Kreuztaler Integrationsbeirates und Kinder und Jugendliche aus Littfeld in Ansprachen und Wortbeiträgen an die vielen Opfer des Nazi-Regimes. Die Gedenkstunde beginnt um 15.30 Uhr am Fred-Meier-Platz in Littfeld (Grubenstraße, am Feuerwehrgerätehaus) und wird musikalisch begleitet von einer Delegation des Posaunenchors CVJM Buschhütten. Im Anschluss an die Ansprachen werden am Gedenkstein von Fred Meier Kränze niedergelegt und eine Schweigeminute gehalten.
Alle, die sich dem gemeinsamen Gedenken anschließen möchten, sind herzlich eingeladen.“

Quelle: Stad Kreuztal, Aktuelles, 16.1.25

„Die Akte Wilhelm Klein 1887 – 1948. Abenteurer. SS-Arzt. Großvater“

Vortrag und Interview


Am Sonntag, 26.01.2025 wird im Aktiven Museum Südwestfalen (AMS) um 16:00 Uhr im Rahmen des Internationalen Holocaust-Gedenktags eine Gedenkveranstaltung mit thematischem Schwerpunkt ausgerichtet. Ijn diesem Jahr steht sie in Zusammenang mit der aktuellen Sonderausstellung des Museums.
Dafür wurde Dr. Christoph Sigrist der Enkel von Wilhelm Klein, dem früheren Leiter des staatlichen Gesundheitsamtes in Siegen zu Lesung und Interview eingeladen. Sigrist hat eine Biografie über den Großvater geschrieben: „Die Akte Wilhelm Klein 1887 – 1948. Abenteurer. SS-Arzt. Großvater“, die er uns im ersten Teil der Veranstaltung vorstellen wird. Für den zweiten Teil wird Thomas Wolf (Geschäftsführender Vorstand, AMS) ein Interview mit Herrn Sigrist führen, in dem Aspekte der Biografie vertieft werden.

65.000 Entnazifizierungsakten im Landeshauptarchiv Koblenz online recherchierbar

(c) LAV

Im Landeshauptarchiv Koblenz sind im Bestand 856 (Landeskommissar für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz) 104000 Akten zur Entnazifizierung überliefert. Die Bereinigungsverfahren betreffen grundsätzlich Personen mit Wohnort in den ehemaligen Regierungsbezirken Koblenz, Montabaur, Rheinhessen und Trier. Im Rahmen der kontinuierlichen Bereitstellung von Metadaten im digitalen Lesesaal APERTUS sind nun auch 65000 Entnazifizierungsakten von Einzelpersonen online recherchierbar. Über das individuelle Benutzerkonto in APERTUS können Nutzerinnen und Nutzer die Akten zur Einsichtnahme in den Lesesaal bzw. zur Reproduktion bestellen. Voraussetzung für die Einsichtnahme bzw. Reproduktion ist der Ablauf der archivrechtlichen Sperrfristen. 
Die Onlinestellung der Erschließungsinformationen des Bestandes 856 ist ein dauerhafter Prozess. Sofern für die gesuchte Person keine Rechercheergebnisse in APERTUS ausgeworfen werden, empfiehlt sich daher eine zusätzliche Anfrage per E-Mail an post(at)lav.rlp.de.
Neben der Bereitstellung der Metadaten sollen zukünftig auch Akten, die bereits digitalisiert sind, in APERTUS eingestellt werden und als Download verfügbar sein, soweit dem keine Rechtsgründe entgegenstehen.
Die Entnazifizierungsakten der Pfalz sind im Landesarchiv Speyer überliefert.

Regoional relevant finden sich dort bspw.die Entnazifizierungsakten des ehemaligen Hilchenbacher Bürgermeisters Friedrich Ackermeier oder von Adolf Haas.
Quelle: Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Pressemitteilung v. 7.1.2025

Verstetigung der Provenienzforschung in NRW

Die Koordinierungsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen wird verstetigt. Dies beschloss der Landtag auf Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen (Landtagsdrucksache 18/12028).
Für das Vorhaben stimmte neben den beantragenden Fraktionen auch die AfD. SPD und FDP enthielten sich. Ein Änderungsantrag (Landtagsdrucksache 18/12282) von SPD und FDP wurde mehrheitlich abgelehnt. Die dreijährige Pilotphase der Einrichtung endet im Dezember 2024.
Die Provenienzforschung kümmert sich um die Geschichte derHerkunft von Kunstwerken und Kulturgütern. Besondere Bedeutung hat sie im Zusammenhang mit historischen Enteignungen beispielsweise im Zuge der Kolonialherrschaft oder der NS-Zeit.
Das Land beweise mit der Forschungsstelle „einen verantwortungsbewussten Umgang mit seiner Geschichte und unterstützt Museen, andere kulturelle Einrichtungen, Kommunen, aber auch den Kunsthandel bei der Identifizierung von geraubten Objekten“, heißt es im Antrag.

Quelle: Landtagintern v. 24.12.2024, S. 8

s. a. Marcus Stumpf (20. Dezember 2024). Förderprogramm Provenienzen NRW. archivamtblog. Abgerufen am 2. Januar 2025 von https://doi.org/10.58079/12yzo

Vortrag: Die letzten Tage der Auguste Gonsenhäuser

Einen Vortrag zum Gedenken an Auguste Gonsenhäuser veranstaltet der „Dritte Ort – Bücherei der Zukunft“ am Mittwoch, 04.12.2024. Thomas Kemper hält den Vortrag „Die letzten Tage im Leben der Auguste Gonsenhäuser aus Berleburg“ in der Stadtbücherei in Bad Berleburg. Beginn ist um 19.00 Uhr. Im Anschluss an den einstündigen Vortrag sind Fragen und Gespräche willkommen.

Die Familie Bachenheimer, aus der Auguste Gonsenhäuser stammt (c) Familie Gonsenhäuser

Hintergrund des Vortrags 

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