Siegerlandmuseum: Landesförderung für innovatives „Hörwelt“-Projekt

„Das Land NRW fördert „Hören – Sehen – Sinnstiften: Ein Projekt des neuen Siegerlandmuseums“ im Rahmen des Kunst- und Kulturförderung. Die Bezirksregierung Arnsberg hat der Stadt Siegen den entsprechenden Förderbescheid über Mittel in Höhe von 120.000 Euro ausgestellt.

Inhalt des Projekts ist die prototypische Entwicklung eines neuen Vermittlungsinstruments, der „Höwelt“, die den Ausstellungsraum um eine auditive Dimension erweitert und allen Besuchenden einen gleichsam individuellen wie barrierearmen Zugang bietet.

Konkret ist der Anwendungsfall im Museum wie folgt skizzierbar: Weiterlesen

Sekundarschule bereichert die Ausstellung im Heimatmuseum Netpherland

Beispiel-Lapbooks der Schülerinnen und Schüler © L. Reuter


Anfang des Jahres besuchte die Sekundarschule Netphen mit einigen Religionskursen die Ausstellung im Heimatmuseum in Netphen. Die Schüler waren sehr beeindruckt, was sich in dem Haus auf ihrem Schulweg verbirgt.

Motiviert durch die Ausstellung, in der sich die Schüler interaktiv und medial unterstützt, mit dem jüdischen Leben in Netphen auseinandersetzen konnten, entwickelten die Schüler schnell Eigeninitiative. Dadurch, dass die Lapbooks sehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bieten, setzten die Schüler eigene Schwerpunkte in ihren Arbeiten und beschäftigten sich interessengeleitet mit den Informationen und Themenbereichen, die ihnen jeweils persönlich ins Auge gefallen und wichtig waren. Weiterlesen

Industriemuseum im Kreis Siegen-Wittgenstein?

Mission incomplete?, Quelle: FDP Kreisverband Siegen-Wittgenstein, Homepage

Beschlussvorlage 78/2022 für die heutige Sitzung des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Ehrenamt des Kreistags Siegen-Wittgenstein

Sachdarstellung
Auf Antrag der FDP-Fraktion (Drucksache 149/2021) hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am 30.04.2021 die Kreisverwaltung um die Aufnahme von Gesprächen zur Auslotung der Chancen für die Planung und Realisierung eines Industriemuseums des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zur frühindustriellen Geschichte im Siegerland gebeten.
In der Folge wurden hierzu intensive Gespräch mit Herrn Matthias Löb, Direktor des LWL, und der für die LWL-Kulturabteilung zuständigen Landesrätin, Frau Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, geführt. Seitens der Verwaltungsspitze des LWL wurde vermittelt, dass aufgrund der von den Gremien des LWL für dessen Kulturarbeit beschlossenen Strategien und Zielsetzungen auf absehbare Zeit kein Raum für die Entwicklung eines neuen Museumsstandorts des LWL gesehen wird. Dem LWL gehe es in seiner derzeitigen Ausrichtung darum, die von ihm in der Vergangenheit erfolgreich entwickelten und betriebenen Standorte zu stärken und auszubauen. Neben einer in diesem Sinne angelegten Weiterentwicklung der eigenen Einrichtungen wolle man vorrangig dezentrale Ansätze und Aktivitäten in Westfalen-Lippe mit einem dazu bewährten System von zielgerichteter Förderung und fachlicher Beratung und Begleitung sowie mit dem Ausbau von Netzwerken und regionaler Zusammenarbeit unterstützen. Die Inanspruchnahme dieser Leistungen und Angebote sei insbesondere an den Bedürfnissen von Museen und Kulturangeboten in kommunaler und ehrenamtlicher Trägerschaft orientiert. In diesem Kontext wurde auf das grundlegende „Kulturpolitische Konzept“ des LWL (siehe unter LWL | Kulturpolitisches Konzept – LWL- Kultur) hingewiesen. Weiterlesen

Heimatverein Erndtebrück e.V. gewinnt 1. Platz beim Heimatpreis

Bürgermeister Henning Gronau überreicht den 1. Platz des Heimatpreises an den Heimatverein Erndtebrück e.V..Die Modellbauer konnten mit ihrer Sonderausstellung »Eisenbahn in Erndtebrück« die Jury überzeugen. Der Modellbau ist im Heimatmuseum Erndtebrück zu bewundern. © Gemeinde Erndtebrück

Mit ihrer Sonderausstellung „Eisenbahn in Erndtebrück“ im Maßstab 1:87 in den Räumlichkeiten des Heimatmuseums konnte der Heimatverein Erndtebrück e.V. die Jury überzeugen – Platz 1 beim Heimatpreis 2021. Der Modellnachbau mit der Darstellung des Bahnhofsareals im Jahr 1912 zeigt fahrende Modellzüge und die originalgetreue Nachbildung des Bereiches um den Bahnhof Erndtebrück mit Bauwerken wie dem alten Wasserturm und dem alten Lokschuppen.

In mühevoller Kleinstarbeit haben die ehrenamtlichen Modellbauer die Sonderausstellung erbaut – die ersten Ergebnisse konnten bereits zum 750. Jubiläum Erndtebrücks bewundert werden. „Gleise zu verlegen und anschließend zu verkabeln, ist die eine Seite der Medaille. Aber das wichtigste ist die Ausgestaltung der Anlage mit der typischen Landschaft, mit Häusern, Straßen, Wegen, Wiesen und Wäldern. Dass das eine langfristige Aufgabe wird, war allen Beteiligten von Anfang an klar. Die Prämisse lautete von Beginn an: Der Wiedererkennungswert soll möglichst hoch sein“, heißt es von den Modellbauern des Heimatvereins. Diesen Wiedererkennungswert haben sie bis heute eingehalten und das Modell immer mehr erweitert.

Mit dieser Sonderausstellung im obersten Stock des Heimatmuseums hat der Heimatverein Erndtebrück etwas Besonderes geschaffen, was die Erndtebrücker*innen noch lange an die Bedeutung und Geschichte Erndtebrücks als Eisenbahnerdorf erinnert. Daher ist der 1. Platz des Heimatpreises auch völlig verdient, findet Bürgermeister Henning Gronau, der den Heimatpreis nun persönlich überreichte: „Ich bin immer wieder fasziniert von dieser Anlage. Diese Details: ob der Fuchs, der der Gans im Garten auflauert oder die spielenden Kinder in der Bahnhofstraße. Hier wurde Geschichte eindrucksvoll nachgebaut. Und ich hoffe, dass die Pandemie es bald wieder zulässt, dass möglichst viele Menschen dieses Modell bewundern können und in die Zeit von 1912 eintauchen können.“ Weiterlesen

Ein Schiff läuft im Siegerlandmuseum ein

„Dank der großzügigen Unterstützung durch den Förderverein des Siegerlandmuseums und des Oberen Schlosses e.V. ist es gelungen, ein detailgetreues Modell eines Handelsschiffes des 17. Jahrhunderts von einem US-amerikanischen Hersteller historischer Schiffsmodelle zu erwerben.

Das detailgetreue Modell eines Handelsschiffes des 17. Jahrhunderts hat das Siegerlandmuseum von einem US-amerikanischen Hersteller historischer Schiffsmodelle erworben. (Foto: Siegerlandmuseum)

Das Modell zeigt den typischen niederländischen Ost- bzw. Westindienfahrer, das heißt den Segelschifftyp, der von der niederländischen Ostindien- sowie der Westindien-Kompanie als Handelsschiff zwischen Europa und den überseeischen Kolonien eingesetzt wurde. Charakteristisch für diese Handelsschiffe sind die drei Masten, eine Bewaffnung mit mehreren Geschützen und ein hohes Schanzkleid zum Erschweren von Enterversuchen.

Auf einem solchen Segelschiff stach der 32-jährige Johann Moritz von Nassau-Siegen im Oktober 1636 von der Nordseeinsel Texel aus in See. Ziel der Reise war das im heutigen Brasilien gelegene Recife. Erst einige Jahre zuvor hatten die Vereinigten Niederlande im Zuge ihrer kolonialen Bestrebungen in Südamerika die Stadt und Region erobert und versuchten nun, ihren Einfluss zu festigen. Johann Moritz wurde zu diesem Zweck als Generalgouverneur nach Niederländisch-Brasilien entsandt.“

Quelle: Stadt Siegen, Pressemitteilung, 25.02.2022

Netphen: Schulklassen erstellen Lapbooks über das jüdische Leben

“ …. Fünf Schulklassen der Sekundarschule besuchten gemeinsam mit ihrem evangelischen Religionslehrer Herr Achenbach in den letzten Tagen die Sonderausstellung zum jüdischen Leben im Netpherland im Heimatmuseum Netpherland und entwickeln diese nun, gemeinsam mit dem Museumsteam weiter. Sie erforschen die Exponate, recherchieren zusätzlich im Unterricht über die jüdischen Traditionen und die Geschichte und erarbeiten in Kleingruppen sogenannte Lapbooks.

Schülerinnen und Schüler werfen einen Blick auf Briefe und Zeitungsartikel © L. Reuter

Die ersten Lapbooks wurden in der amerikanischen Homeschooling-Bewegung hergestellt. „Lap“ verweist hier auf die Größe des Endprodukts: Es sollte seinen Platz auf dem Schoß des Betrachters finden. Lapbooks werden auch Entdeckerbuch, Klappbuch oder Expertenbuch genannt. Weiterlesen

Online: „Künstlerinnen und Künstler in Westfalen. Werkverzeichnis“

Aus dem Kreisgebiet sind vertreten: Ludwig Heupel-Siegen, Reinhold Koehler und Otto Piene. Die Bestände des Siegerlandmuseums und des Museums für Gegenwartskunst wurden berücksichtigt.

Link zur Werkverzeichnis
Die Publikation wurde bereits auf siwiarchiv vorgestellt.

Sonderausstellung „Das Skriptorium“ im Museum Wilnsdorf


Ab heute wartet im Museum Wilnsdorf eine neue Attraktion auf Besucherinnen und Besucher. „Das Skriptorium“ wird bis zum 20. März 2022 zu sehen sein und zeigt die mittelalterliche Buchherstellung in den Schreibstuben der Klöster vor der Erfindung des Buchdrucks. Die Sonderausstellung der Historikerin Dr. Alice Selinger lädt zu einer interessanten Zeitreise ein, bei der sich alles rundum das Buch und die Schrift dreht.

Besucherinnen und Besucher tauchen ein in die Welt der mittelalterlichen Skriptorien. Hier erfahren sie beispielsweise, mit welch außergewöhnlichen Materialien Bücher von Hand produziert wurden, wie aufwendig ihre Herstellung und welches Wissen dazu nötig war. Farben, Tinte und Bindemittel fertigte man aus Mineralien, Pflanzen und tierischen Stoffen, sogar Schildkrötengalle, Läuse und Grünspan wurden verwendet. Der Beschreibstoff Pergament wurde in einem aufwendigen Verfahren vorbereitet, als Schreibwerkzeuge dienten Kiel- und Rohrfedern. Auch die Bedeutung des Buches im Mittelalter wird in der Sonderausstellung auf interessante Weise präsentiert. Ergänzt wird die Ausstellung von Dr. Alice Selinger mit Exponaten aus dem eigenen Fundus des Museums Wilnsdorf. Weiterlesen

Ausstellung: „Nach August Sander. Menschen des 21. Jahrhunderts“

bis 29.5.22, Museum für Gegenwartskunst Siegen


August Sander (1876–1964) hat mit seiner Porträtsammlung „Menschen des 20. Jahrhunderts“ ein monumentales Lebenswerk geschaffen, das Fotogeschichte geschrieben und Generationen von Künstler*innen beeinflusst hat. Über Jahrzehnte porträtierte der in Herdorf bei Siegen geborene Fotograf Berufsgruppen und gesellschaftliche Schichten. Mehr als 600 Bilder versammelte er in fünfundvierzig Portfolios und organisierte sie in sieben Kategorien: Der Bauer, Der Handwerker, Die Frau, Die Stände (Berufsgruppen), Die Künstler, Die Großstadt (Stadtbewohner) und Die letzten Menschen, am Rande der Gesellschaft. Eine Auswahl wurde erstmals in der Publikation „Antlitz der Zeit“ (1929) zusammengefasst. Mit seiner Arbeit an einem Gesellschaftsporträt seiner Zeit entwickelte Sander nicht nur archetypische Bilder, sondern wollte das Wesen des Menschen in Beziehung zur Gemeinschaft untersuchen. Weiterlesen