Eine Ausstellung von Marianne Demmer und Christian W. Thomsen, gezeigt in der Passage der Teilbibliothek Unteres Schloß (US) der Universität Siegen bis 27. September 2019
Mit seinem Werk hat der deutschsprachige Schriftsteller Franz Kafka nicht nur Weltruhm und Aktualität bis auf den heutigen Tag erlangt, seine Erzählungen und Romane provozierten sogar die Entstehung eines eigenen Adjektivs: ‚kafkaesk‘ beschreibt – so der Duden – Schilderungen, die „auf unergründliche Weise bedrohlich“ wirken.
Es ist dieses Unergründliche, was Marianne Demmer, Künstlerin und Mitglied des Hochschulrats der Universität Siegen, und den langjährigen Anglistikprofessor und ehemaligen Gründungssenator der Universität Christian W. Thomsen bereits 2018 reizte, sich mit dem Werk Franz Kafkas zu beschäftigen und gemeinsam in Kreuztal eine Ausstellung zu realisieren.
Im Mittelpunkt standen zunächst Kafkas „Brief an den Vater“ (1919) und die Erzählung „Die Verwandlung“ (1912), die Demmer als Traumschilderung interpretierte und in immer neue, groteskere Verwandlungs- und Käferbilder zu transformieren wusste. Ihre Assoziationen, die sie als digitale Computerbearbeitungen – als sogenannte DigiArt – mit hellen, warmen und kräftigen Tönen umsetzt, erlauben einen kraftvollen, positiven und bisweilen humoristischen Blick auf Kafka und sein Werk. Ihr differenzierter Blick auf Kafka sieht in ihm nicht nur den Schmerzensmann, sondern auch den analysierenden und sezierenden rebellischen Geist. Weiterlesen