Nach dem Buchdrucker Christoph Corvin ist in Siegen eine Straße benannt.
Schlagwort-Archive: Kulturgeschichte
„Ein gar feiner, gelehrter und gottesfürchtiger Mann“
Stadtarchiv Siegen erinnert an das 400. Todesjahr des Buchdruckers Christoph Corvin (1552-1620)
In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Archivalien aus den Sammlungsbeständen sollen dadurch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der neuen Ausgabe wird anlässlich des 400. Todesjahres des akademischen Buchdruckers Christoph Corvin (1552-1620) neben der Person an die Bedeutung und Verbreitung des „gedruckten Wortes“ vor knapp vier Jahrhunderten in der Grafschaft Nassau erinnert.
Zweimal wurde die 1584 von Graf Johann VI. „dem Älteren“ zu Nassau (1536-1606) gegründete Hohe Schule von Herborn nach Siegen verlegt. Die universitätsähnliche „Academia Nassauensis“ mit ihren vier Fakultäten und angeschlossenem Pädagogium ließ sich von 1594 bis 1599 und nochmals von 1606 bis 1609 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Siegener Franziskanerklosters nieder. Dadurch wurde die universitäre Tradition Siegens begründet. Den ersten Umzug nach Siegen machte auch Christoph Corvin mit. Seine Ende des 16. Jahrhunderts in Siegen hergestellten Bücher auch internationaler Gelehrter dienten der literarischen Versorgung von Hochschulprofessoren und Studierenden. „Das Gewerbe Corvins war ein Gewinn für die Stadt Siegen mit einer Blütezeit des Bildungs- und Verlagswesens“, wie Christian Brachthäuser vom Stadtarchiv Siegen erklärt. Die vorübergehend in Siegen untergebrachte „Universa Schola Nassovia Sigenensis“ („Hohe Schule Nassaus in Siegen“) mit dem Staatsrechtler und Juristen Johannes Althusius an ihrer Spitze sorgte für einen pulsierenden akademischen Betrieb innerhalb der Stadtmauern. In der Bildungsstätte wurden die von reformierten Theologen und Philosophen angestoßenen Bildungsreformen konsequent weitergeführt. Weiterlesen
Literaturhinweis: Evaldo Cabral de Mello: „Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen. Gouverneur des holländischen Brasiliens“
Johann Moritz von Nassau-Siegen – Dieser Name ist in Brasilien selbst heute,
also mehr als 340 Jahre nach seinem Tod, noch vielen Menschen bekannt. Warum ist dies so? Was hat es mit der in der brasilianischen Geschichte fast schon mythischen Figur Nassau auf sich?
Eine Antwort liefert der Historiker, Diplomat und Autor Evaldo Cabral de Mello in diesem Buch. Evaldo Cabral de Mello ermöglicht seinen Lesern und Leserinnen Einblicke in eine hochinteressante und sehr abwechslungsreiche Biografie, wobei er sich auf die Jahre in Brasilien konzentriert.
Geboren 1604 im Dillenburger Schloss und als Schüler in Siegen unterrichtet,führte Johann Moritz ein Leben in vielen Teilen dieser Erde. So studierte er in der Schweiz, ging in das niederländische Heer und ließ sich als Gouverneur, Kapitän und Generaladmiral für das holländische Brasilien unter Vertrag nehmen. Dort erwies sich er sich als ein Staatsmann von außerordentlichen Qualitäten.
Die aufgeklärte Politik Nassaus ließ in Brasilien einen gewissen Grad von Religions- und Handelsfreiheit zu. Seine Politik zeigte sich auch im Bau von Palästen und Brücken, in der Erschließung von Parks und Gärten. Doch der Auftrag Nassaus hatte in erster Linie merkantilen Charakter. Die holländischen Aktivitäten im Nordosten des Landes stützten sich dabei auf den Sklavenhandel, die Sklavenarbeit und die Zuckerrohr-Monokultur. Weiterlesen
„Winterzeit“ im Museum Wilnsdorf
Neue Sonderausstellung widmet sich der kalten Jahreszeit
Dank elektrischem Licht, Zentralheizung, Fernsehen, Internet, Telefon und Winterdienst hat der Winter heute seinen Schrecken verloren. Aber nur ein paar Generationen in die Vergangenheit geblickt, war die kalte Jahreszeit eine andere, eine mitunter sehr harte Zeit.
„Der Winter zwang zum Rückzug in die eigenen vier Wände, verhinderte Reisen und Kommunikation, konnte dunkel und angsteinflößend sein“, weiß Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck zu berichten. „Diese und andere Erinnerungen wollen wir mit der nächsten Sonderausstellung im Museum Wilnsdorf wecken“. Weiterlesen
siwiarchiv-Adventsrätsel 2019
Die Frage lautet: Seit wann beschert im Wittgensteiner Land das „Christkind“ zu
Weihnachten die Kinder?
Die erste richtige Antwort in den Kommentaren gewinnt einen kleinen Buchpreis.
Ausstellung „Vom Bauhaus zum AppHaus – kreative Spielräume gestern und morgen“
Zum Bauhaus-Jubiläum zeigt die SAP bis 28. Mai 2020 mit der Kunstausstellung „Vom Bauhaus zum AppHaus – kreative Spielräume gestern und morgen“, wie eine vor 100 Jahren geschaffene Kreativitätskultur Einfluss bis in unsere heutige Arbeitswelt nimmt.
Das Bauhaus, 1919 in Weimar gegründet um in der Zusammenführung von Kunst, Architektur und Handwerk eine neue Formensprache zu entwickeln, gilt als die einflussreichste Kunst- und Designschule des 20. Jahrhunderts. Bis heute inspiriert das Bauhaus in großem Umfang nicht nur diese drei Disziplinen sondern auch die Art und Weise, wie diese Disziplinen unterrichtet werden. Die pädagogische Lehre am Bauhaus stellt eine Schlüsselstelle für die Entwicklung einer neuen modernen Vision der Kunst- und Wissensvermittlung dar. Die Bauhaus-Meister Walter Gropius und Johannes Itten regten bei ihren Schülern das tief verankerte Bedürfnis des Menschen nach kreativem Ausdruck an und erkannten das weitreichende soziale und gestalterische Potentials des Spiels. Weiterlesen
„kinder sollen einen raum haben, in dem sie das sein können, was sie wollen“
Vortrag zu Alma Siedhoff-Buschers Entwürfen für das Kinderzimmer im Haus am Horn
8.12.2019, 16:00, Museum für angewandte Kunst Köln
Das Schachspiel von Josef Hartwig, der „Farbenmischer“-Kreisel von Ludwig Hirschfeld-Mack und das „Schiff-Bauspiel“ von Alma Siedhoff-Buscher mit seinen glatten, bunten Holzbauklötzchen sind heute Spielzeugklassiker, die am Bauhaus entworfen wurden und teils heute wieder im Handel zu finden sind. Der Vortrag stellt von Bauhäuslerinnen und Bauhäuslern gestaltetes Kinderspielzeug vor und beleuchtet dabei allen voran das Werk Alma Siedhoff-Buschers. Es wird den Fragen nachgegangen, wie diese Spielzeuge entstanden, was sich über ihre zeitgenössische Popularität und Rezeption sagen lässt, und womit Kinder in den 1920er und 1930er Jahren überhaupt gespielt haben.
Vortrag von Anna Lienert M.A., Oberhausen
Eintritt: € 3,-, Eintritt frei für Studierende und Overstolzen Foto: © Anna Lienert
Für: Erwachsene | Von: Museum für Angewandte Kunst |Treffpunkt: Overstolzensaal | Preis: € 3,00 | Rahmenprogramm zu: „2 von 14. Zwei Kölnerinnen am Bauhaus“, 12.04.2019 – 11.08.2019
Informationen zur Referentin: Weiterlesen
Ausstellung „Honoré Daumier – Die menschliche Komödie“.
Noch bis zum 5. Januar 2010 zeigt das Siegerlandmuseum im Oberen Schloss in Kooperation mit der Sparkasse Siegen und dem Picasso Museum Münster die Ausstellung „Honoré Daumier – Die menschliche Komödie“.
Honoré Daumier (1808-1879) gilt als der humorvollste Chronist des modernen Massenzeitalters. Mit spitzer Feder beschreibt der Karikaturist Charaktere und ihre menschlichen Schwächen, die auch heute noch sehr aktuell sind. Der berühmte französische Schriftsteller Honoré Balzac gab ihm deshalb den ehrenvollen Beinamen „Michelangelo der Karikatur“. Weiterlesen
Ausstellung „RAUMWUNDER – neue Wege in Design und Möbelbau.
Von handwerklicher Arbeitsweise zu industrieller Fertigung.
Sonderausstellung bis 2.2.2020, Rauch Museum, Freudenberg/Main
„Wir laden Sie herzlich ein, mit uns auf eine Zeitreise zu gehen: Entdecken Sie die Geschichte des modernen Möbelbaus und bewundern Sie die Exponate vieler namhafter Bauhaus-Designer wie u. a. Alma Siedhoff-Buscher, Josef Pohl und Marcel Breuer sowie Ray und Charles Eames und Richard Riemerschmid.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer zur Sonderausstellung.“
Quelle: Rauch Museum, Programm
„In den cristhelligen dagen“
Stadtarchiv Siegen erinnert an historisches Advents- und Weihnachtsbrauchtum im Siegerland
In seinem ‚Klick in die Vergangenheit‘ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Archivalien in den Beständen sollen dadurch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die neue Ausgabe dokumentiert ausgewählte Bestandteile des historischen Advents- und Weihnachtsbrauchtums unserer Region vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.
Wenn in Siegen alljährlich ab Mitte November der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln zahlreiche Menschen in die Innenstadt zwischen Winterzauber und Weihnachtsmarkt lockt, ist die Adventszeit eingeläutet. Kritische Stimmen bemängeln, dass von der ursprünglichen Bedeutung des Advents (lat. adventus = Ankunft) im Sinne einer andachtsvollen Vorbereitungszeit auf die Geburt Christi nicht mehr viel übrig geblieben zu sein scheint. In ihren Augen mündet die Profanierung, das heißt die Entweihung des eigentlichen Anlasses, vielfach in Kitsch und Konsum. Dabei gehen die Adventsfeierlichkeiten bereits auf das sechste nachchristliche Jahrhundert zurück und stellten früher eine Zeit der Enthaltsamkeit oder der Buße dar. „Auch Stadt und Kreis Siegen können auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken“, wie Christian Brachthäuser vom Stadtarchiv Siegen erklärt. Quellen in den Archivbeständen erwähnen beispielsweise Nikolausumzüge im späten Mittelalter. Weiterlesen