Link zur Geschichte der Loge auf deren Homepage
Schlagwort-Archive: Kulturgeschichte
„Lechtstonn“ im Freudenberger 4Fachwerk-Museum am 4. August:
Reden über Essen und Trinken: „Prost. Mahlzeit.“
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, sorgen dafür, dass es uns körperlich gut geht und wir uns wohl fühlen. Über Essen und Trinken gibt’s so manches zu berichten. Über viele Zeiten gabs Nahrung nicht im Überfluss. Morgenkaffee, Mittagsmahlzeit oder Abendbrot waren nicht immer üppig, oft einfach und deftig.
Bei den Mahlzeiten saßen die Flecker beisammen, für’s Kochen musste zuvor eingekauft, „Eingemachtes“ aus dem Keller geholt oder Gemüse im Garten besorgt werden. An alte Rezepte zum Kochen und Backen erinnern sich Generationen.
Jedenfalls, bis die Frage beantwortet werden konnte „Na, härret geschmackt?“, war eine Menge zu erledigen.
Und über all das gibt es eine Menge zu erzählen, haben sich lustige Geschichten entwickelt, wurden „Sprüche geklopft“, sind Anekdoten entstanden. Weiterlesen
Zauberhaftes aus dem Kreisarchiv: Bellachini und Siegen
Eine Anfrage an das Kreisarchiv zur Biographie des Zauberers Hans Alexander Bellachini führte zu einer Suche im Bestand „Heilstätte Hengsbach“. Dort konnte nicht nur die abgebildete Werbung für den Auftritt des Künstlers im Jahr 1955 in der Einrichtung aufgefunden werden. Der Aktenband enthielt auch eine Anfrage des Künstlers, ob er auf seiner Abschiedstournee im Jahr 1967 noch einmal in der Heilstätte auftreten könnte. Dazu ist es leider nicht gekommen. Für die Anfrage wichtig war es, dass aus der Korrespondenz der Wohnort des Künstlers im Jahr 1967 hervorging, so dass weitere Recherchen möglich wurden.
Eine begleitend zu dieser Recherche gemachte, einfache google-Suche lieferte ein überraschendes, da im Kreisarchiv nicht bekanntes Ergebnis, das zu einer intensiveren Forschung geradezu einlädt: Weiterlesen
Vortrag: Prof. Dr. Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford University) »Über den Status der „Provinz“ in der deutschen (und europäischen) Kulturgeschichte«
07. Juli 2022 – 10:00 Uhr – Siegen US-S
Der zuletzt in Stanford forschende Romanist, Literaturwissenschaftler, Publizist und Weltbürger fragt in seinem neuen Buch: »Ist die Provinz vielleicht doch besser als ihr Ruf?«. Seiner Einladung folgend, kamen einst Weltgrößen der Geisteswissenschaft und Philosophie wie Habermas oder Lyotard an die Universität Siegen. Die als verschlafen, rückständig und piefig geltende Provinz war und ist als Ort des Aufbruchs des geistigen und kulturellen Lebens laut Gumbrecht aber mehr als nur Vorort und Peripherie der glanzvollen Großstädte. Die Ansiedlung der besten Universitäten der Welt sowie der Zentralen des Tech-Kapitalismus an provinziellen Standorten sprechen für einen besonderen Nährboden für Konzentration und Leidenschaft.
Quelle: Homepage Forum Siegen
Literaturhinweis: A. Zeising (Hrsg.): Künstler:innenverbände zur Zeit der Weimarer Republik
„Mit Gründung der Weimarer Republik trat die Geschichte der Künstler:innenverbände in Deutschland in ein neues Stadium. Vor dem Hintergrund der zunehmend prekären wirtschaftlichen Lage wurden Dinge wie Künstlersozialversicherung und Urheberrecht, die bis heute die wirtschaftliche Existenz von Künstler:innen sichern, zu bestimmenden Themen.
1921 wurde in Weimar mit dem Reichswirtschaftsverband bildender Künstler ein überregionaler Interessenverband gegründet, um die wirtschaftlichen Belange der bestehenden und nach 1919 neu gegründeten Künstler:innenverbände und -vereine zu bündeln. Vor dem Hintergrund der zunehmend prekären wirtschaftlichen Lage, wurden Dinge wie Künstlersozialversicherung und Urheberrecht, die bis heute die wirtschaftliche Existenz von Künstlerinnen und Künstlern sichern, zu bestimmenden Themen. Zugleich erfasste das Klima der sozialdemokratischen Kulturpolitik und mit ihr das Bemühen, allen Schichten der Bevölkerung Zugänge zur zeitgenössischen Kunst zu schaffen, die Arbeit vieler lokaler Verbände.
Die Geschichte der Künstlerverbände wirft ein exemplarisches Licht auf die sozialgeschichtlichen und kulturpolitischen Rahmenbedingungen der Weimarer Moderne, ebenso aber auch auf die Bedeutung von Selbstvermarktung und Öffentlichkeitsarbeit für Künstlerinnen und Künstler im 20. Jahrhundert.
Andreas Zeising (Hrsg.)
Künstler:innenverbände zur Zeit der Weimarer Republik
Reihe Bild- und Kunstwissenschaften, Band 13
Siegen: universi 2022, 190 S., zahlreiche farbige Abb.
ISBN 978-3-96182-120-4
Preis:13,50 Euro“
Quelle: Verlagswerbung
Sonderausstellung „Das Skriptorium“ im Museum Wilnsdorf
Ab heute wartet im Museum Wilnsdorf eine neue Attraktion auf Besucherinnen und Besucher. „Das Skriptorium“ wird bis zum 20. März 2022 zu sehen sein und zeigt die mittelalterliche Buchherstellung in den Schreibstuben der Klöster vor der Erfindung des Buchdrucks. Die Sonderausstellung der Historikerin Dr. Alice Selinger lädt zu einer interessanten Zeitreise ein, bei der sich alles rundum das Buch und die Schrift dreht.
Besucherinnen und Besucher tauchen ein in die Welt der mittelalterlichen Skriptorien. Hier erfahren sie beispielsweise, mit welch außergewöhnlichen Materialien Bücher von Hand produziert wurden, wie aufwendig ihre Herstellung und welches Wissen dazu nötig war. Farben, Tinte und Bindemittel fertigte man aus Mineralien, Pflanzen und tierischen Stoffen, sogar Schildkrötengalle, Läuse und Grünspan wurden verwendet. Der Beschreibstoff Pergament wurde in einem aufwendigen Verfahren vorbereitet, als Schreibwerkzeuge dienten Kiel- und Rohrfedern. Auch die Bedeutung des Buches im Mittelalter wird in der Sonderausstellung auf interessante Weise präsentiert. Ergänzt wird die Ausstellung von Dr. Alice Selinger mit Exponaten aus dem eigenen Fundus des Museums Wilnsdorf. Weiterlesen
vertiefend ●neu ●interaktiv: Teil III der Ausstellungsreihe Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte
Vom 17. Januar bis 25. Februar wird die Ausstellungsreihe „Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte“ im Foyer des Kreuztaler Rathauses fortgesetzt. Bereits gezeigte Geschichte wird dann in anderer Räumlichkeit präsentiert und durch neu Hinzugekommenes erweitert. Bisher nicht zu Ende Geführtes hofft auf Ergänzungen durch die Interessierten: Erzählen Sie Ihre Geschichte!
Die Geschichtswerkstatt Frauen in Kreuztals Stadtgeschichte befasst sich mit bisher unsichtbarer oder ungeschriebener Geschichte der Frauen in der städtischen Historie und Gegenwart. Die Rechercheergebnisse werden in ein gleichnamiges Buchprojekt einfließen.
Vertiefend
- Bauhaus Designerin Alma Siedhoff-Buscher
- Autorin Tine Nell
- Augenärztin Dr. med. Ursula Stoewer
- Künstlerin Magdalene Stähler
- Mutter der Waldwesen Lina Dolge
- Speziallehrerin, Graphikerin und Schriftstellerin Maria Anders
- Tabakwarengroßhändlerin aus Buschhütten-Langenau Erna Steffen
- Tabakarbeiterin Lieselotte Mollenhauer
Neu
- Jüdische Geschäftsfrau Johanna Rosenhelm und Schwestern
- Sozialraumexpertin Hanife Bilge
- Mobile Pflege Ilona Münker
Interaktiv
-
- Hebammen:
Alma Siedhoff-Buscher, Struktur- und Kompositionsstudie, um 1920
Eine Blog-Finissage zur Ausstellung „Vergessene Bauhaus-Frauen“ in Weimar:
Wie sich Weihnachten in Westfalen verändert hat
Einer Umfrage zum Atlas der deutschen Volkskunde von 1930 zufolge teilten sich vor gut 90 Jahren Christkind und Weihnachtsmann noch die Arbeit des Geschenkebringens. Während das Christkind vor allem für West- und Süddeutschland sowie Schlesien zuständig war, schleppte der Weihnachtsmann seinen Gabensack durch ganz Mittel-, Nord- und Ostdeutschland. „Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Popularität des Weihnachtsmannes jedoch merklich gesteigert, während das Christkind ein wenig in Vergessenheit zu geraten scheint“, beschreibt Christiane Cantauw, Geschäftsführerin der Kommission Alltagskulturforschung beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die jüngere Entwicklung der Weihnachtsbräuche.
Bereits Martin Luther kannte die Figur des Christkindes. Seine Gestalt verdankt es wohl einem engelsgleichen Wesen, das schon vor der Reformationszeit ausgestattet mit Schleier, Krone und Engelsflügeln bei Weihnachtsumzügen die Engelschar anführte. Der Weihnachtsmann ist eine wesentlich jüngere Erscheinung: Er gesellte sich erst im 19. Jahrhundert zu Nikolaus und Christkind hinzu. In ihm vereinen sich Eigenschaften des Nikolaus und des Knecht Ruprecht, von dem er Pelzrock, Kapuze, Stiefel, Sack und Rute entlieh. Weiterlesen
Adventskalender von 1947 im Archiv für Alltagskultur des LWL
Ann-Kathrin Holler staunte nicht schlecht, als sie im November den Neuzugang im Archiv der Kommission Alltagskulturforschung beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) betrachtete. In ihren Händen hielt die studentische Mitarbeiterin einen Adventskalender aus dem Jahr 1947 von einer Familie aus Gütersloh. Dabei handelt es sich um einen Papierkalender (26,0 x 35,0 cm) im Vierfarbdruck mit 24 Papiertürchen, hinter denen sich einzelne Abbildungen verbergen. Der vom Zeichner E. Hetzel 1945 signierte Kalender wurde 1947 mit einer Auflage von 60.000 Stück im Peter Hartmann Verlag im Landkreis Dresden verlegt und vermutlich im Buch- und Schreibwarenhandel in ganz Deutschland vertrieben.
„Besonders fasziniert haben mich die farbenfrohe, fröhliche Gestaltung, die ich zwei Jahre nach Kriegsende nicht erwartet hätte, sowie die Tatsache, dass der Kalender über 70 Jahre lang aufbewahrt wurde und so gut erhalten ist. Dieses schöne Stück hat mich dazu veranlasst, mich mit der Geschichte des Adventskalenders auseinanderzusetzen,“ so Holler. Adventskalender und ihre Vorformen sind schon mindestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Gebrauch. Sie sollten die Kinder in der Vorweihnachtszeit geistig und seelisch auf das Fest der Geburt Jesu Christi einstimmen. Vielfach verbanden die Kalender religiöse und pädagogische Anliegen, indem beispielsweise ein Tannenbaum täglich mit Versen aus der Bibel bestückt wurde oder die Kinder jeden Tag einen Strohhalm in eine noch leere Krippe legen durften. Weiterlesen