Ausstellung „Familie Rübsamen. Ewald Heinrich zum 100. Todestag“. Seit dem 17. März 2019 in der Kleinen Galerie des Siegerlandmuseums
Bild: Illustration der damals neu entdeckten Gattung und Art Velodona togata; hier: die Unterart Velodona togata togata, die im Buch „Die Cephalopoden“ (1915) erstmals beschrieben wurde, Ewald Rübsamen (1857 – 1919) [Public domain]
„1857 wird Ewald (Richard) Heinrich Rübsamen in Siegen-Weidenau (Vor der Hardt) geboren. Er war das 2. Kind und der 2. Sohn des Johann Franz Rübsamen (1811-1890) und der Emilie Mathilde Johanne geborene Franz (1821-?). Nach dem Besuch des Realgymnasiums entschied er sich für ein Studium an der Technischen Hochschule in Karlsruhe. Die Berufswahl stellte sich als ein Fehler heraus, und Ewald entschied sich schließlich für den Beruf des Lehrers. Nach dem Tod des Vaters 1891 siedelte die Familie von Siegen nach Berlin. Hier entdeckte Ewald seine Leidenschaft fürs Zeichnen. Ob er sein Talent von seinem Onkel Johann Jakob (1810-1833) geerbt hat, ist offen. Es sind frühe Zeichnungen erhalten, die später mit dem Namen von Johann Jakob versehen wurden. Der Onkel starb 33jährig im Zuchthaus von Herford, verurteilt wegen Urkundenfälschung. Ewald Heinrich wurde zunächst wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Königlich Zoologischen Museum, dann wurde er Sachverständiger, schließlich sogar Leiter der staatlichen Reblaus-Bekämpfung im rheinischen Weinbau. 1919 verstarb Ewald Heinrich Rübsamen in Metternich bei Koblenz. Seine Schwester Rosa Wilhelmine Henriette (1852-1922) kehrte nach Siegen zurück, wo sie eine bekannte Mundartdichterin war.“
Erinnerungskultur:
Ewald-Rübsamen-Weg in Siegen-Weidenau
Literatur:
Geisenheyner, L(udwig): Ewald Heinrich Rübsaamen zum Gedächtnis, in: Siegerländer Heimatkalender (1921), S. 21-25
Güthling, Wilhelm: Ewald und Rosa Rübsaamen. Im Dienste der Naturwissenschaft und der schönen Künste, in: Unser Heimatland (1955), S. 148-149 [Anm.: auch in Siegener Zeitung, 23. April 1955 (Sonderausgabe zur Stadtwerdung Weidenaus)]
Irle, Lothar: Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechter-Lexikon. Hg. aus Anlaß der 750-Jahr-Feier der Stadt Siegen 1974. Siegen: Siegerländer Heimatverein 1974, S. 275
Kruse, Hans: Zum Gedächtnis von Ewald Richard Rübsaamen, in: Siegener Zeitung, 27. März 1920
Renkhoff, Otto : Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Aufl. Wiesbaden 1992, S. 663. [Dank an Michael Koelges, Stadtarchiv Koblenz]
Taschenberg, Otto: Ew. R. Rübsaamen * [Nachruf], in: Leopoldina, Heft LV (1919) Nr. 4 , S. 41 – 44
Vierhaus, Rudolf (Hg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 8, München 1997, S. 602
Archive:
Das Stadtarchiv Siegen bewahrt Nachlasssplitter der Geschwister auf. Im Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut, Entomologische Bibliothek, finden sich im Nachlass Heyden (Signatur 64) sechs Postkarten Ewald Rübsaamens an Lucas von Heyden.