Vortrag zum Thema „Berleburger Bibel“

Samstag, 21.10.2017 – Beginn 17:00 Uhr

Vortrag mit dem Referenten Dr. Ulf Lückel des Arbeitskreises Geschichte des Siegerländer Heimat- und Geschichtsvereins im Wilnsdorfer Museum.

Zum Thema s. Wikipedia-Eintrag zur Berleburger Bibel

Vortrag „Reformation im Siegerland und Wittgenstein – ein Überblick“

„Von Einer Disciplin […]“ (Eisleben 1556) aus der Feder des Theologen und Humanisten Erasmus Sarcerius (1501-1559). Sarcerius gehörte während seines Aufenthalts von 1536 bis 1538 in Siegen zu den prägendsten Gestalten der Reformation im Siegerland.

Donnerstag, den 19. Oktober 2017, um 18.30 Uhr
Gruppenarbeitsraum des Stadtarchivs Siegen, Markt 25, 57072 Siegen, (KrönchenCenter, 3. Obergeschoss.). Eintritt: 3,00 Euro.

Das Jahr 2017 steht ganz im Zentrum des Reformationsgedenkens vor 500 Jahren durch Martin Luthers „Weltveränderung“. Daran kommt man selbstverständlich auch im südwestfälischen Raum nicht vorbei. Anlass genug für die Organisatoren der Vortragsreihe „Siegener Forum“, im Rahmen eines Vortrags des Marburger Theologen und Kirchenhistorikers Dr. Ulf Lückel einen Blick auf die weitreichenden historischen Ereignisse zu werfen, die von Wittenberg aus in die Welt gingen und auch unsere Region erreichten. Der Referent wird ein besonderes Augenmerk auf die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale in Siegerland und Wittgenstein legen. So haben beispielsweise Frauen erheblichen Anteil an der Ausbreitung der neuen Religionslehre in den Grafschaften Nassau und Wittgenstein gehabt. Gerade dieses bisher vernachlässigte Forschungsfeld wird ein Schwerpunktthema bilden. Darüberhinaus soll auch ein Blick auf die sogenannte Konfessionalisierung, das heißt die Etablierung des reformierten Glaubens im Siegerland und in Wittgenstein, geworfen werden. Auch die so genannte Gegenreformation, die im Siegerland nachhaltig Veränderungen bringen sollte, verdient stärkere Beachtung und wird von dem Vortragsredner erläutert. Der Überblicksvortrag wird durch zahlreiche Bilder und Karten bereichert, im Anschluss besteht noch die Möglichkeit, auf einzelne Fragen einzugehen. Weiterlesen

Vortrag „700 Jahre urkundliche Ersterwähnung der Nikolaikirche“

09.10.2017, 19:00 Uhr, Siegen, Gemeindehaus Altstadt, Eintritt frei

Der Historiker Dr. Andreas Bingener und der Kirchenhistoriker Dr. Ulf Lückel
haben sich intensiv mit der Geschichte der Stadt Siegen und der
Nikolakirche beschäftigt. Ergebnisse ihrer Forschungen finden sich in der
Festschrift „Mitten in der Stadt und bei den Menschen. 700 JahreNikolaikirche“.
Ergebnisse ihrer Forschungen geben sie aber auch an einem Vortragsabend
weiter.
Am 9. Oktober 1317 ist übrigens die Urkunde erstellt worden, in der der Name
Nikolaikirche erstmals auftaucht, also ein geschichtsträchtiges Datum für
die Nikolai-Kirchengemeinde.
Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Siegen, Termine

Reformations-Tagung in Lemgo am 27./28.10.2017

Alle zwei Jahre lädt die Historische Kommission für Westfalen im Herbst zu ihrer großen, zweitägigen wissenschaftlichen Tagung ein. Wie schon vor zwei Jahren in Lippstadt geht es auch in diesem Jahr um die Geschichte der Reformation in Westfalen. Während in Lippstadt vor allem die Voraussetzungen und die Vorgeschichte thematisiert wurden, stehen in diesem Jahr die Auswirkungen und Folgen der Reformation im Mittelpunkt. „Langzeitreformation, Konfessionskultur und Ambiguität in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts“ lautet deshalb der Untertitel der Tagung, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Weiterlesen

Ausstellung „700 Jahre Nikolaikirche“

Zurzeit zeigt das Siegerlandmuseum in der Kleinen Galerie eine Ausstellung zur Geschichte des bekanntesten Siegener Kirchenbaus.

Die spätromanische Hallenkirche mit ihrem einzigartigen sechseckigen Zentralbau und dreischiffigem Langhaus wird im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts erbaut. Dem Heiligen Nikolaus, Schutzpatron der Reisenden und Kaufleute geweiht, gehört sie zu den städtischen Marktkirchen des Mittelalters, die damals von Kaufläden und Krämerbuden umgeben sind. Die Nikolaikirche, Stadtkirche der Grafen von Nassau, ist seit 1530 evangelisch und seit etwa 1580 reformierte Hauptpfarrkirche der Stadt Siegen. Vom 16. bis 19. Jahrhundert dienen im damaligen Satteldach ausgebildeten Räume als Lateinschule.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg erfährt die Nikolaikirche einige Umgestaltungen: Die barocke Turmhaube ersetzt die gotische Spitze, im Inneren werden Emporen eingezogen. Aus Anlass seiner Erhebung in den Fürstenstand lässt der Landesherr, Johann Moritz von Nassau-Siegen, 1658 eine große schmiedeeiserne und vergoldete Krone auf den Turm setzen. Das „Krönchen“ wird zum Wahrzeichen der Stadt. Eine besondere Kostbarkeit im Kirchenschatz ist die vom Fürsten gestiftete vergoldete Taufschale, eine peruanische Silberarbeit aus dem 16. Jahrhundert. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges erhält das markante Gebäude ein neues Westportal nach Entwürfen von Professor Gerhard Marcks.
Quelle: Siegerlandmuseum, Ausstellungen

Literaturhinweis: »… weder Calvinist noch Herrnhuter noch Pietist«

Johann Heinrich Jung-Stilling. Fromme Populartheologie um 1800.

„Am 2. April 2017 jährte sich zum 200. Mal der Todestag von Johann Heinrich Jung-Stilling. Geboren 1740 im Siegerland als Sohn eines frommen Dorfschneiders, legte er einen einzigartigen Karriereweg zum Mediziner, Hochschulprofessor für Wirtschaftslehre und Hofrat zurück. Goethe, den Jung-Stilling während seines Medizinstudiums in Straßburg kennenlernte, regte ihn zur Abfassung seiner Autobiographie an, überarbeitete den ersten Teil und beförderte ihn zum Druck. Dies war der Anfang einer Schriftstellerlaufbahn. Neben Lehrbüchern verfasste Jung-Stilling in großem Umfang Literatur für das Volk – Romane, Erzählungen und vor allem religiöse Schriften. In einer zunehmend religionskritischen Umwelt wollte er eine Frömmigkeit verteidigen, wie er sie aus pietistischen Traditionen kannte. Dieser Band bietet in fünf thematischen Rubriken Texte von Jung-Stilling, die eine Annäherung an sein Wirken und sein Selbstverständnis als religiöser Volksschriftsteller ermöglichen.“

2017 herausgegeben von Veronika Albrecht-Birkner
304 Seiten, 12 x 19 cm, ISBN 978-3-374-04807-6

Quelle: Verlagsinfo

Publikation zur Reformation im Netpherland

Im 500. Jubiläumsjahr der Reformation lohnt sich ein Blick zurück zu den Anfängen und zur Entwicklung der Reformation in unserer Heimat. In der Grafschaft Nassau-Dillenburg verlief die Reformation in zwei, sich jeweils über einen längeren Zeitraum erstreckenden Etappen.
In der ersten Phase führte Graf Wilhelm der Reiche seit den 1530er Jahren in seinem Herrschaftsgebiet anstelle des römisch-katholischen Bekenntnisses die lutherische Lehre bindend ein.
Sein Sohn Johann der Ältere ersetzte in einer zweiten Stufe der Reformation seit den 1570er Jahren für alle Untertanen das lutherische durch das calvinistisch geprägte deutsch-reformierte Bekenntnis. Dabei agierten und taktierten die beiden lokalen Herrscher eingebettet in die politischen Verhältnisse der frühen Neuzeit.
Unter dem Titel „Reformation und Konfessionalisierung in der Grafschaft Nassau-Dillenburg unter Wilhelm dem Reichen und Johann dem Älteren, mit einem besonderen Blick in die Kirchspiele Netphen und Irmgarteichen“ hat Wilfried Lerchstein eine 60-seitige Broschüre erstellt, die der Heimatverein Netpherland in einer Auflage von 100 Stück (farbiger Offsetdruck im DIN A4-Format) herausgegeben hat und die im Anschluss an seinem heutigen Vortrag sowie während der dreitägigen Festveranstaltung „Die Schusterschlacht von Netphen“ vom 8. – 10.9.2017 auf dem Marktplatz in Obernetphen zum Kauf angeboten wird.

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„in ecclesia sancti Nycolai“

Ein perspektivisch seltener Blick auf die Nikolaikirche um 1905. (Stadtarchiv Siegen, Best. Ansichtskartensammlung)

Stadtarchiv dokumentiert die Geschichte der Nikolaikirche  Siegen

In seinem „Klick in die Vergangenheit“ widmet sich das Stadtarchiv Siegen regelmäßig unterschiedlichen Episoden der städtischen Geschichte. Besondere Anlässe, historische Ereignisse, bislang unbekannte Aspekte oder bemerkenswerte Archivstücke in den Sammlungsbeständen sollen dadurch vorgestellt werden. In der neuen Ausgabe wird im Jahr des Reformationsjubiläums die 700jährige Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung der Nikolaikirche gewürdigt.

[…] in ecclesia sancti Nycolai infra muros sygen“ lautete der Text einer Urkunde vom 9. Oktober 1317, als  der regierende Landesherr Heinrich Graf zu Nassau die Stiftung und Dotierung des Michaelaltars in der Nikolaikirche bekundete. Ausdrücklich wird darauf verwiesen, dass sich das Gotteshaus innerhalb der Mauern Siegens befand – anders als etwa die Martinikirche, deren Lage sechs Jahre zuvor als „extra muros“, also außerhalb der Mauern, beschrieben wurde. Anlässlich des 700jährigen Jubiläums hat Christian Brachthäuser, Mitarbeiter des Stadtarchivs Siegen, eine chronologisches Datengerüst zusammengestellt. Die wichtigsten Ereignisse aus dem Umfeld der Nikolaikirche sind darin enthalten. Angefangen vom Guss der Kirchenglocken im 14. Jahrhundert, über die durch Rechnungen im Stadtarchiv dokumentierten Ausbesserungsarbeiten am Kirchturm Mitte des 15. Jahrhunderts, bis zur grundlegenden Sanierung des imposanten Sakralbaus unter dem Herborner Architekten Ludwig Hofmann von 1903 bis 1905. Auch der Besuch politischer Prominenz findet Beachtung: Wer hätte bei dem Besuch eines Gottesdienstes im Jahr 1789 schon erahnen können, dass mit Wilhelm Friedrich Erbprinz von Oranien und Fürst zu Nassau (1772-1843) der erste König der Niederlande (ab 1815) in der Nikolaikirche verweilte? Viele weitere wissenswerte Details und Quellen runden die PDF-Dokumentation ab, die ab sofort auf der Website des Stadtarchivs unter www.stadtarchiv-siegen.de abrufbar ist. Weiterlesen