Heute vor 105 Jahren: Wahlen zur Nationalversammlung

Plakat “ Des deutschen Volkes großer Tag! 19.1.19 Auf jede Stimme kommt es an!“, Januar 1919, Quelle: BArch, Plak 002-004-024 / o.Ang.

„Die Wahlen zur Nationalversammlung waren die ersten allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlen auf Reichsebene. Sie wurden von wichtigen Änderungen im Wahlrecht geprägt: erstmals durften Frauen wählen! Neben der Einführung des Frauenwahlrechts wurde durch das Reichswahlgesetz vom 30. November 1918 die Herabsetzung des Wahlalters von 25 auf 20 Jahre und die Einführung des Verhältniswahlrechts festgelegt.

Die Aufgaben der zukünftigen Nationalversammlung sollten unter anderem sein, der neuen Republik eine Verfassung zu geben, mit der Wahl des Reichspräsidenten eine neue Regierung einzusetzen und die Funktionen einer Legislative wahrzunehmen. Zur Wahl stellten sich die Parteien SPD, USPD, Zentrumspartei, DDP, DVP und DNVP, neben einzelnen Regionalparteien und sonstigen kleineren Parteien. Die neu gegründete KPD boykottierte die Wahlen.

Die Wahlbeteiligung war mit 83% sehr hoch. Die SPD wurde stärkste Partei mit 37,9% der Stimmen, verfehlte jedoch die erhoffte absolute Mehrheit.

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Wahlen zur Nationalversammlung – Wie hätten Sie gewählt?

Wahlkompass 1919

Wahlkompass 1919

Viele Gäste bei Eröffnungsveranstaltung zur Ausstellung „Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“

 

Klasse AHS Berufskolleg Siegen

Pünktlich zum Weltfrauentag am 08. März wurde die Ausstellung „Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Foyer des Kreishauses eröffnet, zu der Martina Böttcher, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, eingeladen hatte.

Nach der Eröffnung durch die stellvertretende Landrätin Jutta Capito referierte die Bonner Historikerin Ulrike Just über die eindrucksvolle Geschichte der europäischen Frauenrechtsbewegungen und machte deutlich, mit welchen Widerständen die Pionierinnen für das Frauenwahlrecht zu kämpfen hatten.

Die Gäste der Eröffnungsveranstaltung lauschten anschließend gespannt den Ausführungen der Schülerinnen und Schüler des AHS Berufskolleg Siegen. Eine Schulklasse hatte im Rahmen eines Unterrichtsprojekts zum Thema „Gleichstellung“ regionale Politikerinnen zu ihrem Werdegang und ihren Erfahrungen befragt. Die aufschlussreichen Ergebnisse veröffentlichten sie im Rahmen einer kurzen Präsentation.

Die Ausstellung wird noch bis zum 22. März zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung öffentlich und kostenlos zugänglich sein. Auch geführte Rundgänge mit Kreisarchivar Thomas Wolf, etwa für Schulklassen oder Vereine, sind nach vorheriger Anmeldung möglich. Weiterlesen

VHS-Vortrag über AWO-Gründerin Marie Juchacz

Marie Juchacz steht im Mittelpunkt eines Vortrages an der VHS Siegen anlässlich des Weltfrauentages am 8. März, 16.00 Uhr im KrönchenCenter Siegen.

Referentin ist die Literaturwissenschaftlerin und Künstlerin Dr. Marlies Obier, die sich wissenschaftlich und künstlerisch seit Jahren mit dem Leben von Marie Juchacz beschäftigte.

Marie Juchacz war 1919 die erste Frau, die vor einem deutschen Parlament gesprochen hat: »Es ist das erste Mal, dass eine Frau als Freie und Gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf, und ich möchte hier feststellen, und zwar ganz objektiv, dass es die Revolution gewesen ist, die auch in Deutschland die alten Vorurteile überwunden hat.« Das waren ihre Worte am 19. Februar 1919 vor der Nationalversammlung in Weimar.

Marie Juchacz gehört zu den großen Politiker/innen Deutschlands. Von 1920 bis 1933 war sie Abgeordnete des Reichstages und kämpfte in der Ersten deutschen Republik für das Ziel der Errichtung eines demokratischen Wohlfahrtsstaates. Sie musste als Sozialdemokratin und politische Gegnerin des Nationalsozialismus 1933 sofort aus Deutschland fliehen. Im Dezember 1919 hatte Marie Juchacz die Arbeiterwohlfahrt als übergreifende Organisation gegründet, die sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1949 bis zu ihrem Tode im Jahr 1956 weiter begleitete.

Die VHS Siegen präsentiert aus Anlass des Weltfrauentages außerdem vom 1. bis 31. März 2019 im KrönchenCenter  ausgesuchte Bilder aus den beiden Ausstellungen »Über den Tag hinaus. Eine Erinnerung an Marie Juchacz« (AWO Siegen-Wittgenstein) und »Für eine bessere Welt!« Die ersten Frauen in der Sozialdemokratie (SPD Bundesvorstand).

Die umfangreichen Ausstellungen von Dr. Marlies Obier reisten bereits bundesweit.

Quelle: E-Mailing-Liste „Westfälische Geschichte“ – ein Service des Internet-Portals „Westfälische Geschichte“ des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, Münster

Wanderausstellung „Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“

Im Rahmen des Jubiläumsprogramms zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“ wird vom 8. bis zum 22. März im Foyer des Kreishauses die Wanderausstellung „Mit Macht zur Wahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“ zu sehen sein, organisiert von der Kreis-Volkshochschule, dem Kreisarchiv und von Martina Böttcher.

„Die Ausstellung bietet einen guten Überblick über die vielfältige Entwicklung des Frauenwahlrechts in Europa“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises. Sie wurde vom Frauenmuseum in Bonn erstellt und zeigt Portraits einzelner Frauen, die sich trotz aller Widerstände überall in Europa für gleiche Rechte eingesetzt haben.

Die Eröffnung, zu der alle Interessierten eingeladen sind, findet am Freitag, 8. März 2019, um 11:00 Uhr statt. Die Historikerin Ulrike Just aus Bonn wird in die Ausstellung einführen. „Das Frauenwahlrecht musste erst gegen viele Vorurteile durchgesetzt werden. So wurde Frauen etwa verminderte Intelligenz und durch ihre Gebärfähigkeit eine ‚natürliche‘ Bestimmung für den privaten Bereich zugeschrieben“, sagt sie. Um Frauen möglichst von der Wahlurne fernzuhalten, mussten sie z.B. in Griechenland nachweisen, dass sie lesen und schreiben können, um wählen zu dürfen.

„Mit dieser Ausstellung wollen wir auch einen regionalen Bezug herstellen und zeigen, dass sich auch in Siegen-Wittgenstein mutige Frauen auf den Weg gemacht haben, für Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht zu kämpfen“, erläutert Martina Böttcher. Weiterlesen

Vortrag und Gespräch: „Die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland vor 100 Jahren“

mit einem Blick auf die militanten britischen „Suffragetten“
Bad Laasphe, Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3
Fr. 07.12.2018, 19:00 Uhr – 21:00 Uhr, Kosten 4,00 €
Referent: Dr. Tobias Kaiser, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien

„Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges war in Deutschland die Stunde der Demokratie gekommen. Die Republik wurde eingeführt und mit ihr das freie, gleiche und geheime Wahlrecht für Männer und Frauen. Die gut organisierte Frauenwahlrechtsbewegung konnte dies zu Recht als Erfolg verbuchen. Der Vortrag wird dieses Ereignis zum Ausgang nehmen, um die damaligen Bemühungen und Kämpfe um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen nachzuzeichnen, wobei das deutsche Beispiel auch in einem internationalen Kontext betrachtet werden soll. Insbesondere die britische Frauenwahlrechtsbewegung, die durch spektakuläre, teilweise militante Aktionen auf sich aufmerksam machte, dient als Vergleich“.
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm

Heute vor 100 Jahren: Frauenwahlrecht

Mit dem Aufruf des Rates der Volksbeauftragten vom 12.11.1918 an das deutsche Volk erhielten die Frauen im Deutschen Reich das aktive und passive Wahlrecht.

Kerstin Wolff (li.)

In einer Veranstaltung der Universität Siegen skizzierte die Kasseler Historikerin Kerstin Wollff den langen Weg dorthin. Ein guten Überblick gibt der Beitrag Wolffs „Auch unsere Stimme zählt! Der Kampf der Frauenbewegung um das Wahlrecht in Deutschland“ in „Aus Politik und Zeitgeschichte“ 42/2018, der hier als PDF angesehen werden kann: Wolff, Frauenwahlrecht

Vortrag „Eine Frau, eine Stimme! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland!“

Öffentlicher Vortrag über die Geschichte und Hintergründe der Verkündung des Frauenwahlrechts in Deutschland.
Dr. Kerstin Wolff, Historikerin am Archiv der deutschen Frauenbewegung (Kassel), wird
über die Hintergründe und Kontexte dieses großen Schrittes zur Emanzipation der Frau
berichten.
 
Wann?
Dienstag. den 6. November 2018, 18:00 Uhr
Wo?
Universität Siegen, Unteres Schloss, Raum US-A 120
(gegenüber Eingang Universitätsbibliothek, Beschilderung folgen)

100 Jahre Frauenwahlrecht: Siegen-Wittgensteiner fuhren zur Frankfurter Sonderausstellung »Damenwahl«

Mitten in die frisch renovierte historische Frankfurter Altstadt führte jetzt eine politische Bildungsfahrt zur Sonderausstellung „Damenwahl – 100 Jahre Frauenwahlrecht“, zu der die Gleichstellungsbeauftragten Martina Böttcher vom Kreis Siegen-Wittgenstein und Martina Kratzel von der Stadt Siegen eingeladen hatten.

Gruppenfoto in Frankfurt: Rund 40 Männer und Frauen aus Siegen-Wittgenstein waren bei der Sonderausstellung »Damenwahl – 100 Jahre Frauenwahlrecht« zu Gast.

Im neuen Ausstellungshaus des Historischen Museums Frankfurt wurden die rund 40 Besucher aus Siegen-Wittgenstein unter fachkundiger Führung durch die große Sonderausstellung zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ begleitet. Rund 400 historische Objekte, darunter Kleider, Broschen, Wahlplakate und Broschüren aus internationalen Museen und Archiven, sind derzeit in Frankfurt zu sehen. Weiterlesen