Politische Bildung zwischen professioneller Autonomie und staatlicher Inanspruchnahme

Jun.-Prof. Dr. Alexander Wohnig (Foto: privat)

Siegener Sozialwissenschaftler untersucht den Wandel der politischen Bildung und ihrer Inanspruchnahme durch den Staat seit der Nachkriegszeit.

In Zeiten gesellschaftlicher Konflikte und Polarisierungen, die als Bedrohung für die Demokratie wahrgenommen werden, werden in der politischen Öffentlichkeit regelmäßig Rufe nach einer Stärkung der politischen Bildung laut. Diese scheint sich laut dem Siegener Sozialwissenschaftler Jun.-Prof. Dr. Alexander Wohnig in Ausrichtung und Intention mit den Jahren stark gewandelt haben. „Während die politische Bildung nach 1945 vor allem als Stabilitätsgarant für die noch junge Demokratie gesehen werden kann, wurde sie in den 1970er Jahren unter der sozial-liberalen Koalition zunehmend kritischer und zielte auf mehr Demokratisierung“, so Wohnig. „Seit den 1990er Jahren, also der Zeit nach der Wiedervereinigung, ist zu beobachten, dass politische Bildung als eine Art Feuerlöscher zur Extremismusprävention dient.“ Weiterlesen

Archive unter dem Radar

Offener Brief des VHD an Monika Grütters und Anja Karliczek

„Der VHD hat angesichts der großen Herausforderungen, welche die Corona-Pandemie für die archivgestützte historische Forschung bedeutet, einen offenen Brief an die Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, und an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, gerichtet.

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Grau zwischen schwarz und weiß

Prof. Dr. Claudia Kraft führt das Projekt an der Uni Siegen durch.

Prof. Dr. Claudia Kraft führt das Projekt an der Uni Siegen durch.

Wissenschaftler*innen der Universität Siegen untersuchen in einem internationalen Forschungsprojekt, wie sich Bürger*innen im Staatssozialismus in Mittel- und Osteuropa eigene Freiräume schaffen konnten.

Ein Amateurfunker schaltet sein Funkgerät ein, richtet die Antenne aus und sendet über Kurzwellenfrequenz. Mit etwas Glück kann er so mit Hobbyfunkern aus aller Welt sprechen – auch über Staatsgrenzen hinweg, die scheinbar unüberwindbar waren. Ein kleiner Freiraum innerhalb der Ordnung, die während der Epoche der sozialistischen Regime im mittleren und östlichen Europa gegeben war. Im Rahmen des neuen Forschungsprojekts „Manövrierräume im Staatssozialismus“ untersuchen Wissenschaftler*innen der Universitäten Siegen und Warschau dieses Phänomen im Sozialismus. Weiterlesen

Sonderforschungsbereich „Medien der Kooperation“ eröffnet

Uni Siegen erhält 10 Millionen Euro für Sonderforschungsbereich / Alle vier Fakultäten beteiligt – hoher Aktualitätsbezug
mediacoop
Siegen. Warum werden Fotos heute nicht mehr in Alben geklebt, sondern einer breiten Öffentlichkeit auf Facebook präsentiert? Wieso schreiben Menschen heute ganz viele Nachrichten in WhatsApp statt direkt miteinander zu reden? Diesen und ähnlichen Fragen geht die Universität Siegen in ihrem neu eingeworbenen Sonderforschungsbereich (SFB) „Medien der Kooperation“ nach: 10 Millionen Euro fließen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) nach Siegen. Sie unterstützen nicht nur die Medienforschung, bei der sich die Siegener WissenschaftlerInnen schon längst einen bundesweiten Namen gemacht haben, sondern vereinen alle vier Fakultäten und rund 60 ForscherInnen in 16 Teilprojekten. Die Freude der Siegener ist nach der Zusage groß – immerhin stecken mehr als zwei Jahre in den Vorbereitungen. Zunächst ist der SFB auf vier Jahre angelegt, eine Verlängerung bis zu zwölf Jahre ist möglich. „Medien der Kooperation“ setzt die Siegener Forschung der Medien-SFBs (SFB 240: Ästhetik, Pragmatik und Geschichte der Bildschirmmedien/ SFB/FK 615: Medienumbrüche) weiter fort und festigt die bisher gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Der Medienwissenschaftler und Sprecher des SFBs, Prof. Dr. Erhard Schüttpelz, sieht die Besonderheit vor allem in der engen Zusammenarbeit der ForscherInnen aller vier Fakultäten. Es wird über die einzelnen Fakultäten hinweg gearbeitet, in denen digitale Medien nicht mehr als einzelne Medien, sondern als „Medien der Kooperation“ begriffen werden. Weiterlesen