Online-Informationen zur Geschichte des Nationalsozialismus im Kreis Siegen Wittgenstein

Im Zusammenhang mit den Ereignissen in Chemnitz regte Archivalia an, regionale bzw. lokale Online-Angebote mit Informationen zur Geschichte des Nationalsozialismus zusammen zu stellen. Dieser Anregung folgt siwiarchiv gerne:
1) Aktives Museum Südwestfalen, Homepage
2) Aktives Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Siegen-Wittgenstein
3) Regionales Personenlexikon zum Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein, Homepage. Lexikon der handelnden Personen im NS-System auf regionaler Ebene.
4) „Widerspruch und Widerstand. Opposition gegen den Nationalsozialismus in den Altkreisen Siegen und Wittgenstein“, Homepage. Lexikon der Personen, die dem NS-System auf regionaler Ebene widersprochen und/oder Widerstand geleistet haben.
5) „Mitten unter uns. Zwangsarbeit im Siegerland 1939 – 1945“, Homepage

Unter den Schlagworten „Nationalsozialismus“ und „NS-Krankenmord“ finden sich auf siwiarchiv einzelne Einträge zur Geschichte des Nationalszialismus im Kreisgebiet.

Nur noch Sprechstunden am Mittwoch im Stadtarchiv Hilchenbach

Reinhard Gämlich © Stadt Hilchenbach

Am 31. Juli scheidet Stadtarchivar Reinhard Gämlich (im Foto) als Vollzeitbeschäftigter der Stadt Hilchenbach aus. Da Darius Schürmann als sein Nachfolger voraussichtlich erst ab Februar 2019 dauerhaft zur Verfügung steht, können die bisherigen Öffnungszeiten des Stadtarchivs nicht mehr gewährleistet werden.Das Stadtarchiv in der Wilhelmsburg ist daher in der Restwoche nach dem 31. Juli geschlossen.
In den folgenden Wochen kann nur noch eine Sprechstunde angeboten werden. Diese findet jeweils mittwochs von 10 bis 12 Uhr im Stadtarchiv in der Wilhelmsburg statt.
Quelle: Stadt Hilchenbach, Aktuelles, 30.7.2018

s. dazu auch https://www.siwiarchiv.de/fortfuehrung-der-arbeit-des-stadtarchivs/

Fortführung der Arbeit des Stadtarchivs Hilchenbach

Niederschrift über die 11. Sitzung des Schul- und Kulturausschusses der Stadt Hilchenbach vom 12. Juni 2018:
„Darius Schürmann stellt sich als Nachfolger von Reinhard Gämlich und zukünftiger
Stadtarchivar kurz persönlich vor. Er weist darauf hin, dass neben dem Stadtarchiv
auch weiterhin der Sitzungsdienst sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu seinen
Aufgaben gehören werden.
Hans-Jürgen Klein betont einleitend zur Personalsituation, dass der Bürgermeister in
seinem Ausblick im Rat der Stadt Hilchenbach am 25. April 2018 bereits darauf hing
ewiesen hat, dass die Nachfolgebesetzung im Bereich des Stadtarchivs eine
große Herausforderung ist. Dies gilt in besonderem Maße für den betroffenen Fachbereich Bürgerdienste und die dort Beschäftigten, da die zunehmenden Tätigkeiten nicht durch mehr Personal abgedeckt werden.
Die Verteilung zusätzlicher Aufgaben auf vorhandene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
führt bei diesen zu einer großen Aufgabenvielfalt, was für die Erledigung eine sehr große Herausforderung darstellt und hohe Flexibilität erfordert. Den Dienstbetrieb weiterhin so zu gewährleisten, wie er sich dies als Fachbereichsleiter wünscht, wird durch diese Personalproblematik zunehmend schwieriger.
Konkret erläutert Hans-Jürgen Klein, dass die personelle Gesamtsituation im Fachbereich Bürgerdienste für die Nachfolge von Darius Schürmann als Stadtarchivar bedeutet, dass er diese neue Tätigkeit mit 50 % bis bestenfalls 70 % seiner Arbeitszeit ausüben kann, da sein Einsatz darüber hinaus insbesondere im Sitzungsdienst weiterhin benötigt wird. Entsprechend wird seine Anwesenheit in der Wilhelmsburg auch nur rund 50 % seiner Arbeitszeit betragen.
Erreicht wird dies durch die Verringerung der Öffnungszeiten des Stadtarchivs in der
Wilhelmsburg, und zwar auf insgesamt 21 Stunden pro Woche. Dies entspricht dem
bisherigen Ansatz der Stadtbücherei, der auch im Hinblick auf die Maßgabe der Mi
ndestöffnungszeit für das Erhalten einer Landesförderung bei interkommunalen Projekten beibehalten werden soll.
Allerdings wird die Wilhelmsburg wie das Rathaus am Mittwochnachmittag geschlossen. Im Gegenzug für die an diesem Tag entfallenden 3 Stunden bei der Stadtbücherei werden die Öffnungszeiten am Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils um eine Stunde erweitert.
Positiver Nebeneffekt der einheitlichen Öffnungszeiten für die Wilhelmsburg unter Sicherheitsgesichtspunkten ist, dass auch an Tagen mit über das übliche Dienstende im
Rathaus hinausgehender Öffnung grundsätzlich zwei Beschäftigte in der Wilhelmsburg
anwesend sind, also neben einer Mitarbeiterin in der Bücherei in Zukunft auch der
Stadtarchivar Darius Schürmann.
Formal bedarf die Änderung gegebenenfalls noch eines Beschlusses im Rat der Stadt
Hilchenbach am 4. Juli 2018, da die derzeitigen Öffnungszeiten Bestandteil der Benutzungsordnung für die Stadtbücherei Hilchenbach sind.
Die neuen Öffnungszeiten sollen zum 1. August 2018 gültig werden. Hans-Jürgen Klein merkt an, dass Reinhard Gämlich offiziell zum 31. Juli 2018 ausscheidet, aber Darius Schürmann zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Nachfolger zur Verfügung steht. Dieser kann erst nach Abschluss seines Lehrgangs im Januar 2019 seine neue Tätigkeit tatsächlich ausüben.
Um im Zeitraum von August 2018 bis Januar 2019 den Betrieb im Stadtarchiv zumindest in bescheidenem Umfang aufrechtzuerhalten, hat sich Reinhard Gämlich erfreulicherweise bereit erklärt, im Rahmen eines Minijobs an einem Tag in der Woche weiterhin dort tätig zu sein.
Andreas Bolduan dankt Reinhard Gämlich für seine langjährige Tätigkeit als Stadtarchivar und Museumsleiter der Stadt Hilchenbach. Gemeinsam mit Olaf Kemper überreicht er als Anerkennung einen Präsentkorb“

Quelle: Stadt Hilchenbach, Ratsinformationssystem

Umbenennung der Alfred-Fißmer-Anlage in Siegen

Tagesordnungspunkt 4.3 des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Siegen, 30.5.2018

Die Anregung gemäß § 24 der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen zur Umbenennung ist am 27. März 2018 eingegangen. Im Schreiben „beantragt der Petent, dass der Platz neben der Nikolaikirche in Zukunft nicht mehr nach dem früheren (Ober-)Bürgermeister Siegens, Alfred Fißmer, benannt werden soll. Zur Begründung führt der Petent an, dass sich die Sichtweise auf die Rolle aus dem heutigen Blickwinkel verändert habe, insbesondere vor dem Hintergrund seiner Tätigkeiten …. während des Nationalsozialismus.“
Der Verwaltung formuliert nun in ihrer Vorlage 1894/2018 folgenden Beschlussvorschlag: „Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Universitätsstadt Siegen beschließt, eine endgültige Entscheidung über die Anregung, die Alfred-Fißmer-Anlage umzubenennen, soweit zurückzustellen, bis eine sach- und fachgerechte Beurteilung der Rolle des ehemaligen (Ober-)Bürgermeisters insbesondere in der Zeit von 1933 bis 1945 möglich ist.“
Dazu heißt es in der Vorlage: “ ….. Diese Gesamtbetrachtung könnte durch das Archiv der Stadt Siegen in Kooperation mit der Universität Siegen übernommen werden. Beide Partner planen zum Wintersemester 2018/2019 eine Ausstellung mit dem (Arbeits-)Titel „Die Verwaltung der Stadt Siegen in der Zeit des Nationalsozialismus“. In diesem Zusammenhang sind auch umfangreiche Recherchearbeiten zur Person Alfred Fißmer avisiert, auch anhand von neueren Akten, darunter auch seine Entnazifizierungsakte, die derzeit gesichtet und zumindest als Abschrift dem Stadtarchiv Siegen überlassen werden sollen.
Deshalb schlägt die Verwaltung vor, die Ergebnisse der Recherchearbeiten abzuwarten, um sich dann ein Gesamtbild über die Person Alfred Fißmers machen zu können. Danach ist vermutlich eine fundierte Aussage erzielbar, aus der möglicherweise weitere Schritte abgeleitet werden können. ….“

aus: Deutsche Verlustlisten Liste Pre[eußen] 662, Ausgabe 12 14 v. 18.10.1916, S. 15622 via http://wiki-de.genealogy.net/Verlustlisten_Erster_Weltkrieg/Projekt

Zur Umbenennung der Alfred-Fißmer-Str. 1947 s. Marcus Weidner, Datenbank der Strassenbenennungen in Westfalen-Lippe 1933 – 1945, Eintrag Stadt Siegen

siwiarchiv hat für eine erste Information über die Person Alfred Fissmer Links, Literatur und Zeitungsartikel zusammengestellt: Weiterlesen

Neues (?) zur „Archivarbeit“ in der Gemeinde Neunkirchen

“ ….. Im Rahmen der Beratungen zur Weiterentwicklung der Ortsmitte und der verkehrlichen Erschließung des Rathausumfeldes wurden Gedankenspiele zur Unterbringung eines Archivs eingebracht, die in der Sitzung des Schul- und Kulturausschusses vorgetragen wurden. Ein Fortgang der Entwicklung ist noch nicht zu verzeichnen. Weitere Unterbringungsmöglichkeiten für ein Archiv könnten sich in der Grundschule Neunkirchen durch Veränderungen in der Grundschullandschaft ergeben. Die entsprechenden Beratungen lassen momentan noch keine konkretere Planung zu.
Haushaltsmittel für ein Archiv stehen in 2018 nicht zur Verfügung.
Für die nächste Sitzung des Schul- und Kulturausschusses am 21.06.2018 wird die Verwaltung mit der Gemeinde Burbach einen Termin für die Besichtigung des dortigen Archivs vereinbaren.“ (Auszug aus der Vorlage „Archivarbeit der Gemeinde Neunkirchen“ (SCHK 5/2018) für die Sitzung des Schul- und Kulturausschusses der Gemeinde Neunkirchen vom 15.03.2018)
In der Niederschrift zu dieser Sitzung heißt: “ ….Es wird vereinbart, dass das Archiv der Gemeinde Burbach in einem separaten Termin außerhalb der Ausschusssitzungen besichtigt werden soll.“
siwiarchiv hatte zuletzt im Juli des vergangenen Jahres berichtet. Viel getan hat sich seither leider nicht. Man verbleibt fast 30 Jahre nach dem Erlass des Archivgesetzes NRW, das den Kommunen die Pflege ihres Archivgutes als Aufgabe zuschreibt, weiterhin im Konjunktiv…..

Nur wenig Archivisches im Koalitionsvertrag:

Auch Kritik der Initiative „Filmerbe in Gefahr“ an der Großen Koalition

1) „Im Deutschen Digitalen Frauenarchiv wird derzeit die Geschichte der deutschen Frauenbewegung digitalisiert und verfügbar gemacht. Dies wollen wir verlässlich absichern.“
2) “Das immaterielle und materielle Erbe, welches in unseren Museen, Bibliotheken und Archiven bewahrt wird, ist bedeutsam für die integrierende Kraft der Kultur sowie Ausdruck unserer Identität. Dies ist auch über das Europäische Kulturerbejahr 2018 hinaus Motivation, es für nachkommende Generationen zu erhalten.“
3) „Wir wollen die Aufgabe der Sicherung der schriftlichen Überlieferung der Bundesrepublik für Wissenschaft, Forschung und Öffentlichkeit durch das Bundesarchiv fördern, indem wir, wo erforderlich, in Bundesgesetzen mit Löschungsvorschriften eine Anbietungspflicht für Unterlagen prüfen. “
Quelle: https://www.cdu.de/koalitionsvertrag-2018 via Archive 2.0

Die Kritik der Filmerbeintiative – via Archivalia – ist sehr deutlich: Weiterlesen

Verband Deutscher Erbenermittler (VDEE®) gegen die Vernichtung von Erbnachweisen und Testamenten

„Derzeit gilt für Testamente und andere Erbnachweise eine Aufbewahrungsfrist von 100 Jahren. Aus Sicht des VDEE ist diese Frist deutlich zu kurz bemessen und führt zu schwerwiegenden Rechtsnachteilen insbesondere für testamentarische Erben. Sie stellt zugleich einen Verstoß gegen das im Grundgesetz garantierte Erbrecht gem. Art. 14 Abs. 1 GG dar. Ältere Verfügungen von Todes wegen haben unabhängig von ihrem Alter Bedeutung für Erben zum Nachweis des Erbrechts. Sehr häufig betrifft dies Fälle in den neuen Bundesländern, bei denen Grundbücher kriegs- und teilungsbedingt über Jahrzehnte unberichtigt geblieben sind. Diesem Personenkreis ist der Nachweis der Erbfolge nicht mehr möglich, wenn die Verfügungen von Todes wegen nicht mehr über einen längeren Zeitraum als 100 Jahre aufbewahrt werden. Auch die Übernahme der Akten in die Landesarchive ist nach gegenwärtiger Rechtslage nicht gewährleistet. Archive können aktuell selbst entscheiden, ob sie die Gerichtsakten für archivwürdig halten oder nicht. Weiterlesen

Bund: Zusätzliche Mittel für Erhalt schriftlichen Kulturguts in 2018

Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, hat für das Jahr 2018 erneut zusätzliche Fördermittel zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts Deutschlands ausgeschrieben.

Kulturstaatsministern Grütters erklärt: „Vielfach sind historische Handschriften und Bücher in unseren Archiven und Bibliotheken durch Säurefraß, Feuchtigkeit und Schimmel in ihrer Substanz akut gefährdet. Als kultureller Schatz muss dieses Erbe vor dem schleichenden Verfall bewahrt und für künftige Generationen erhalten werden. Daher stellt mein Haus auch im Jahr 2018 für die Rettung des bedrohten schriftlichen Kulturerbes zusätzliche Sondermittel bereit. Die starke Beteiligung am erstmals in 2017 aufgelegten Sonderprogramm hat gezeigt, dass die Mittel dringend benötigt werden. Es konnten bundesweit bereits 45 Projekte in Archiven und Bibliotheken gefördert werden.“ Weiterlesen