Neues Bauen in Westfalen – Beispiel: Siegen, LYZ

LYZ, Freitreppe und Eingangstür, Aufnahmedatum: 1.10.2019

Das hundertjährige Jubiläum des Bauhauses schärfte in diesem Jahr auch den Blick auf die Architektur der 1920/30er Jahre insgesamt. Das Gebäude des ehemaligen staatlichen Mädchengymnasiums in Siegen ist ein Beispiel im Kreisgebiet für die qualitätsvolle Architektur jener Zeit. Der Siegener Stadtbaurat Johannes Scheppig, der auch den Kindelsbergturm in Kreuztal plante, und der Siegener Architekt Fritz Spiegelberg, der u. a. die Siegerlandhütte realisierte, sind den Bau verantwortlich. Neben der eindrucksvolle Fassade zur St.-Johann-Str. hin fällt die detaillierte Durchgesteltung des gesamten Gebäudes auf. Am 28. März 1930 wurde der Schulbau feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Das heutige LYZ ist ein bemerkenswertes Zeugnis der Architektur-, Bildungs- und Frauengeschichte im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Historische Bilder des LYZ finden sich in einer eigenen Eintragskategorie auf siwiarchiv.
Zur Geschichte des LYZ liegen 2 Publikationen vor:
1) Tobias Gerhardus: „Die zeitgemäße Ausbildung des weiblichen Geschlechts“
2) „Von wilden Mädchen, Paul McCartney und viel Kultur – Das Lyzeum in Siegen“

Burgenmarkt an der Wasserburg Hainchen

03.10.2019, 13:00 Uhr bis 20:00 Uhr, Wasserburg Hainchen: Schloßstraße 19, 57250 Netphen
SI Burg Hainchen Suedost-Totale
Totalansicht von Südosten, April 2011, Quelle: Frank Behnsen [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Morgen wird in Hainchen das neue Außengelände an der Wasserburg eingeweiht. Im Rahmen eines Burgenmarktes können Besucher den Erlebnispark durchlaufen oder sich an einem der rund 20 Stände mit Kunsthandwerk aus der Region informieren. Für die Verpflegung sorgt die ansässige Remise, die mit einer neuen Terasse einlädt.
Quelle: Heimatbund Siegerland-Wittgenstein, Veranstaltungen

Villa am Nordhang des Häuslings ist Denkmal des Monats

Sie wurde in den Jahren 1908 bis 1909 für den Unternehmer Heinrich Gontermann erbaut – die Villa „Fürst-Bülow-Straße 22“ ist als Denkmal des Monats Oktober im Kalender 2019 der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne ausgewählt worden.

Villa „Fürst-Bülow-Straße 22“ – hier vom Siegberg aus gesehen – ist Denkmal des Monats Oktober im Kalender 2019 der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne. © 2018 by Jörg Hempel; www.joerg-hempel-com

Mit ihrer ruhigen und exponierten Hanglage am Häusling und dem damit verbundenen herrschaftlichen Blick auf die Altstadt Siegens verdeutlicht die nach Plänen des Architekten Georg Metzendorf errichtete Fabrikantenvilla die Lebensverhältnisse und das Selbstverständnis der Industriellen um 1900. Durch die Trennung von der engen Baustruktur innerhalb der Stadt dokumentiert das Bauwerk daher auch ein Stück Stadtentwicklungsgeschichte.

Schlichte Gestaltung der Reformarchitektur
Die klare und schlichte architektonische Formensprache der Fabrikantenvilla weist auf die Reformarchitektur hin und bezeugt so die Abwendung von der Verspieltheit des romantischen Historismus: Äußerlich zeichnet sich die zweigeschossige Villa durch ein massives Sockelgeschoss aus behauenem Sandstein, weiß verputzte Außenwände und ein schiefergedecktes Mansardendach aus.
Ein halbrunder Vorbau, in dem sich der Haupteingang befindet, ist rückwärtig zum Hang gelegen. Auf Höhe des ersten Geschosses wird dieser Vorbau durch einen Altan abgeschlossen. Pilaster mit ionisierenden Kapitellen fassen die Ecken des Haupthauses ein. Weiterlesen

Ausstellung: „UniverCity – Stadt und Universität“

Die Ausstellung veranschaulicht die historische Entwicklung des Universitätsbaus vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Welche Gebäudetypen waren in den unterschiedlichen Epochen jeweils „in Mode“ und wie waren die Universitäten in die städtebaulichen Strukturen eingebunden? Die Ausstellung zeigt auch aktuelle Entwicklungen und Visionen auf und bietet somit zahlreiche Anregungen für die Diskussion über die Weiterentwicklung verschiedener Universitätsstandorte in Deutschland.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier hält Prof. Dr. Thorsten Erl von der Universität Siegen einen Vortrag zum Thema. Die Ausstellung ‚UniverCity – Stadt und Universität‘ wurde 2013 am Städtebau-Institut der Universität Stuttgart konzipiert und war seitdem an verschiedenen Orten weltweit zu sehen. In Siegen läuft sie bis zum 7. Oktober 2019. Die Ausstellung ist Mo.-Fr. von 9:00 – 18:00 Uhr und Sa/So. von 10:00 bis 19:00 Uhr in der Sparkasse Siegen, Morleystr. 2, geöffnet.
Quelle: Universität Siegen, Veranstaltungen

Neues Bauen in Westfalen – Beispiel Kreuztal

Das damalige Westfälisches Amt für Denkmalpflege, Abt. Kulturguterfassung, ermittelte bei einer Bestandsaufnahme im Nov./ Dez. 1990 für einVerzeichnis des zu schützenden Kulturguts der Stadt Kreuztal Folgengedes für das oben gezeigte Gebäude:
“ ….  Wohnhaus/1933,
Architekt Reinhardt, Köln-Rodenkirchen, Stresemannstr. 2;
Vielgestaltiger, moderner, massiver Putzbau mit Flachdach in der Formensprache des Bauhauses;
Fenster vorderseitig im ersten Obergeschoß wohl verändert, rückseitiger Anbau neu;
Haus dokumentiert kurze interessante Bauepoche der dreißiger Jahre; in dieser Art in der Region einzigartig.“

Vortrag: „Wiederaufbau in Siegen – Liebe auf den 2. Blick“

2.10.2019, 19:00 , Markt 25, 57072 Siegen, KrönchenCenter, Vortragsraum
Michael Stojan

»Siegen ist der Stolz des Landes, die heilige Stadt der Berge des westfälischen Südens. Von dem Wege nach der Halde der Johannishütte ist die Stadt ein herrlich aufgebautes Jerusalem. Im Mittelalter, als ihre dichtgeschlossene, blendend weiße Häusermasse noch von einem Mauergürtel zusammengehalten war, muss sie ungemein prächtig ausgesehen haben. Doch auch heut ist’s ein Anblick, wohl wert hellsten Zujubelns. Im nahen und weiteren Kreis ein wundersamer Bergekranz, der den Blick in die Welt einengt und auf das Städtewunder zu seinen Füßen zwingt.« (Mielert, Fritz, 1920: Das schöne Westfalen. Dortmund)
Dieses historische Siegen ist im Bombenhagel und dem Feuersturm des 16. Dezember 1944 untergegangen. Bis heute trauern viele Siegener diesem Erscheinungsbild der Vorkriegszeit nach. Dabei übersehen sie leider, dass die Leistung des Wiederaufbaus der zerstörten Stadt im Vergleich zu den meisten anderen Städten mit ähnlichem Schicksal eine Erfolgsgeschichte darstellt. Das Ergebnis kann aus heutiger Sicht als beispielhafte Lösung im traditionellen Stil betrachtet werden, die eine tragfähige Grundlage für ein nachhaltig schönes Stadtbild bildet. Weiterlesen

Jubiläumsausstellung „original bauhaus“

bis zum 27. 1. 2020 in der Berlinischen Galerie, Alte Jakobstraße 124 – 128, Berlin

Links: Haus Am Horn, Weimar, Architekt: Georg Muche, Foto: Atelier Hüttich-Oemler, 1923, Bauhaus-Archiv Berlin, rechts, Landhaus Ilse, Gemeinde Burbach

Das Bauhaus bestand in Deutschland nur 14 Jahre, seine Ideen werden jedoch seit 100 Jahren weitergetragen, seine Produkte neu aufgelegt, imitiert oder weiterentwickelt. Anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses zeigt die Ausstellung des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in der Berlinischen Galerie über 1.000 berühmte, bekannte und vergessene Bauhaus-Originale und erzählt die Geschichte hinter den Objekten. Zu sehen sind Kunst und Design aus den Beständen des Bauhaus-Archivs, besondere Leihgaben aus internationalen Sammlungen und künstlerische Positionen, die das Bauhaus-Erbe neu betrachten.
Ausgehend von 14 Schlüsselobjekten entfaltet die Ausstellung 14 Fallgeschichten: Wie wurde die Sitzende im Stahlrohrsessel zur berühmtesten Unbekannten des Bauhauses? Hat das Haus Am Horn in Weimar einen heimlichen Zwilling? Wieso blieb Marianne Brandts Tee-Extraktkännchen, als Prototyp für die Industrie
geschaffen, immer Unikat? original bauhaus beleuchtet, wie Unikat und Serie, Remake und Original in der Geschichte des Bauhauses unzertrennlich verbunden sind. Denn für die Bauhaus-Künstler*innen waren Kunst und Technik keine Gegensätze. Vielmehr haben sie technische Innovationen genutzt, um einzigartige Kunstwerke zu schaffen, und die serielle Fertigung bei ihren Gestaltungsentwürfen von Anfang an mitgedacht. Weiterlesen

100 Jahre Bauhaus – und auch in der Gemeinde Burbach wird gefeiert!

Ein kleines Fest für die ganze Familie am Landhaus Ilse

Das Landhaus Ilse, verwandt mit dem Weltkulturerbe „Haus am Horn“ in Weimar, stellt sich der Öffentlichkeit im Rahmen eines kleinen Festes für die ganze Familie vor. Als großzügige Spende erhielt die Gemeinde Burbach im Jahr 2017 das „Landhaus Ilse“ von dem damaligen Eigentümer-Ehepaar Adenauer.
Das Haus in Burbach wird in seinem derzeitig ursprünglichen Zustand gezeigt, da dies die Geschichte des Hauses am ehesten deutlich macht. In den Räumen rund um den zentralen Wohnraum, welcher dem Landhaus Ilse seinen unverwechselbaren Charakter verleiht, wird es am Festwochenende verschiedene Vorträge angelehnt an das Thema Bauhaus geben.
Am Samstag, 07.09.2019 eröffnet Katrin Mehlich, Kulturbeauftragte der Gemeinde Burbach, um 13 Uhr den Reigen der Vorträge und Führungen mit einer Darstellung „Zur Geschichte des Landhauses Ilse“. Um 14.00 Uhr wird ein Vertreter des Adlerclub Deutschlands die Besucherinnen und Besucher mit dem Vortrag zu „Walter Gropius – ein Architekt als Autodesigner? Die Wiederauferstehung des Gropius Adler erfreuen. In diesem Jahr wird der von Gropius für die Autofirma Adler konzipierte „Standard 8“ wieder auferstehen. Danach wird um 16.00 Uhr Dr. Marlies Obier, Konzeptkünstlerin und Bauhaus-Enthusiastin einen Vortrag zu „Frauen am Bauhaus“ halten. Dabei geht es auch um Alma Siedhoff-Buscher, die in Kreuztal geborene Bauhäuslerin! Weiterlesen

Stadtrundgang: »Wiederaufbau in Siegen«

8.9.2019 11:00, Fissmer-Anlage, Siegen, Michael Stojan

„Während des Bombenhagels am 16. Dezember 1944 und dem darauf folgenden Feuersturm wurde das historische Siegen nahezu vollständig zerstört. Die Stadtrundgang zeigt die Erfolgsgeschichte des Wiederaufbaus Siegens, der aus heutiger Sicht als beispielhafte Lösung im traditionellen Stil betrachtet werden kann. Die Beibehaltung des Stadtgrundrisses, der Parzellierung aber auch die Erhaltung der prägenden Merkmale der Architektur – die steilen Schieferdächer und weißen Wandflächen waren wesentliche Prinzipien der Planungen. Auch die Rekonstruktion der Schlösser, der Kirchen und des Rathauses haben wesentlich zum positiven Image des heutigen Siegens beigetragen.
Der Stadtrundgang am »Tag des offenen Denkmals« wird von Stadtbaurat Michael Stojan begleitet.
Die Teilnehmer können Informationen über die Geschichte des Wiederaufbaus und die aktuellen Auswirkungen der Gestaltungssatzung erwarten.“
Quelle: VHS Siegen, Programm