Inhalt:
– Leander Wilhelm Kühn: Tiefe Einblicke in den Untergrund des Siegerlandes, S. 3
– Andreas Bingener: Zur Entwicklung der Stadt Siegen vom 14. bis zum 17. Jahrhundert, S. 53
– Christian Brachthäuser: Zur Entwicklung der barocken Fürstenloge und des Wappenschilds in der St.-Marien-Kirche zu Siegen, S. 93
– Detlef Schmidt: Über das Leben des katholischen Pfarrers Johannes Hefterich zu Siegen, S. 121
– Traute Fries: Von den Juden im Siegerland, S. 125
– Wilfried Lerchstein: Seit 130 Jahren versorgt das Netpherland die Stadt Siegen mit Trinkwasser, S. 151
– Rüdiger Fries: Poesie und Pädagogik – Auf den Spuren Gustav Eskuches, S. 173
– Traute Fries: Adolf Wurmbach und die 700-Jahr-Feier der Stadt Siegen, S. 216
„Grenzsteine rund um Wittgenstein – eine Bestandsaufnahme
von Bernd Stremmel und Bernd Homrighausen, unter Mitarbeit von Jürgen Daum und Stefan Blöcher (Hessische Grenze)
Grenzsteine bedeuten Zeugen der Abgrenzungen von Territorien zweier benachbarter Grundherrschaften, in unserem Fall sind es die Grenzen der Grafschaft Wittgenstein, ab 1603 die Grafschaften Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (Sayn- Wittgenstein-Hohenstein) und Sayn-Wittgenstein-Berleburg, mit seinen Nachbarn, dies sind (im Uhrzeigersinn ausgehend im Westen):
vor 1174 Kurfürstentum Köln (Kurköln) in Form des Herzogtums Westfalen
Vögte von Grafschaft
ab 1816 Königreich Preußen
Hessen:
ab 1247 Landgrafschaft Hessen
ab 1567 Landgrafschaft Hessen-Darmstadt
ab 1806 Großherzogtum Hessen
ab 1866 Königreich Preußen
ab 1946 Bundesland Hessen
Nassau:
ab 1247 Grafschaft Hessen, ottonische Linie
ab 1516 Grafschaft Nassau-Dillenburg
ab 1623 Fürstentum Nassau-Dillenburg
ab 1739 Fürstentum Oranien-Nassau
ab 1806 Großherzogtum Berg
ab 1815 Herzogtum Nassau
ab 1866 Königreich Preußen“ Link zur Seite
„Am Wochenende vom 03. bis 05. Mai 2024 wird in Siegen-Niederschelden, Kr. Siegen-Wittgenstein, ein NRW-weit einmaliges denkmalpädagogisches Projekt eingeweiht. Es handelt sich um die konservierte Ausgrabung überregional einzigartiger Verhüttungsbefunde der Eisenzeit sowie des Hochmittelalters in einem Schutzbau. Dieser ist in einem Themenpfad eingebettet – der EisenZeitReiseWeg – der die Besuchenden per Zeitreise von der Gegenwart bis in die Keltenzeit führt.
LWL-Buch beschäftigt sich mit mittelalterlicher Entsiedlung
„Mit 1070 aufgegebenen Orten (sogenannten Ortswüstungen) gehört Westfalen zu den am stärksten von spätmittelalterlicher Entsiedlung geprägten Räumen Mitteleuropas. Das Buch „Wüstungen in Westfalen“ von Rudolf Bergmann, der viele Jahre als Archäologe beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe für die westfälische Wüstungsforschung tätig war, vermittelt einen Einstieg in diese schwierige Umbruchphase. ….
„Westfalen stand im Spätmittelalter im Fokus des zentraleuropäischen Wüstungsgeschehens. Naturkatastrophen, die Pest, Fehden und die dadurch ausgelöste Landflucht bewirkten eine massive Entsiedlung von heute kaum noch vorstellbarem Ausmaß“, so Bergmann. In seinem Buch vermittelt Bergmann einen Einstieg in diese schwierige Umbruchphase für Ost- und Südwestfalen. Es enthält Angaben zu allen insgesamt 1070 bekannten Ortsstellen der Kreise Minden-Lübbecke, Lippe, Höxter, Paderborn, Soest, Olpe, Siegen-Wittgenstein und des Hochsauerlandes einschließlich der aufgegebene Städte. „Das Buch führt geografisches, historisches und archäologisches Wissen zusammen und richtet sich an Heimatschaffende, Sondengänger und Planungsbehörden“, so Bergmann. Weiterlesen →
Ausgrabung eines eisenzeitlichen Verhüttungsofens am „Gerhardsseifen“ in Siegen-Niederschelden (Foto: D. Bachmann
15.02.2024, 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Ratssaal des Rathauses Siegen, Markt 2, 57072 Siegen Referentin/ Referent: Dr. Eva Cichy, Dr. Manuel Zeiler
Die Referenten von der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen berichten über den aktuellen Stand zur Archäologie im Siegener Stadtgebiet. Seit den Steinzeiten ist der Mensch in der Region aktiv und hinterließ zum Teil sogar europaweit bedeutende Relikte, die mittels der Archäologie ausgegraben und erforscht werden. Selbst noch für Zeiträume mit Schriftquellen, wie dem Mittelalter oder den Zweiten Weltkrieg, kann die Archäologie wichtige Aspekte zum Verständnis der Siegener Stadtgeschichte liefern.
Neue LWL-Publikation präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse aus der Archäologie
Die neue Publikation „Archäologie in Westfalen-Lippe 2022“ des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) spiegelt das breite Spektrum der Forschungsmethoden wider, mit denen die paläontologische und archäologische Vergangenheit Westfalens erforscht wird.
Die Entdeckungen reichen von einem Fischsaurier aus der Trias (vor zirka 210 Millionen Jahren) über die mit einem Alter von etwa 12.000 Jahren ältesten Knochenreste des modernen Menschen in Westfalen, den Nachweis von Römern in Paderborn und ein frühmittelalterliches Gräberfeld bis zu einer Bestandsaufnahme der Schäden der Jahrhundertflut.
In über 70 Beiträgen informieren 92 Autor:innen über aktuelle Forschungsergebnisse aus Paläontologie und Archäologie und werfen einen Blick zurück auf Ausstellungen in Westfalen im Jahr 2022. Weiterlesen →
Archäologische Ausgrabungen am Standort eines neuen Hochspannungsmastes bei Siegen-Oberschelden
Ein unscheinbarer dunkler Fleck unter dem Mutterboden, doch die Archäologin Dr. Eva Cichy freut es. Foto: LWL/M. Baales
Die Energiewende bringt es mit sich, dass neue Überlandstromtrassen gebaut bzw. bestehende ausgebaut werden müssen. Den Teilabschnitt einer überregionalen Trasse plant die Amprion GmbH gerade im Siegerland, wo in naher Zukunft neue, größere Hochspannungsmasten errichtet werden. Hierfür sind entsprechende Fundamente notwendig. Das rief die Archäolog:innen des Landschaftsverbandes-Westfalen Lippe (LWL) auf den Plan. Bei ihren Untersuchungen fanden sie Reste von sogenannten Grubenmeilern, in denen Holzkohle hergestellt wurde.
„Das Siegerland ist eine der reichsten Fundlandschaften im südwestfälischen Mittelgebirgsraum. Die ältesten Spuren reichen noch in die späte Altsteinzeit zurück. Vor allem die folgende Mittelsteinzeit und die Eisenzeit, aber auch mittelalterliche Siedlungsreste sind reichlich belegt“, so der Leiter der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen, Prof. Dr. Michael Baales. Weiterlesen →
LWL-Archäologe zeigt mit Bergbauwerkzeugen aus Wilnsdorf sein liebstes Fundstück
Susanne Bretzel-Scheel, Restauratorin in der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), berichtet von ihrer Rekonstruktion eines ledernen Kinderschuhs aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, Referent Michael Lagers stellt Vermutungen an, warum eine Amphore aus der späten Bronzezeit 100 Jahre später als Urne verwendet wurde, und Volontär Matthias Bensch erklärt, was der Deckel eines römischen Gefäßes über den Gesundheitszustand von römischen Truppen verrät. In insgesamt 16 Beiträgen, die auch als Kurzfilme auf YouTube erschienen sind, zeigen LWL-Wissenschaftler:innen unter dem Titel „Show & Tell“ ihre liebsten archäologischen Fundstücke.
„Wir wollten die Funde als stumme Zeugen der Vergangenheit zum Sprechen bringen, denn jeder archäologische Fund ist etwas ganz Besonders und hat seine eigene Geschichte“, so Dr. Vera Brieske, Geschäftsführerin der LWL-Altertumskommission für Westfalen über die Reihe.
Entstanden ist die Serie 2022 im Rahmen des Begleitprogramms „Archäologische Zeitmaschine“, bei dem Besucher:innen mittels Spezialbrillen Kurzfilme in „Virtual Reality“-Qualität zu drei archäologischen Fundstätten in Westfalen-Lippe erleben. Neben den Fundstätten können Wissenschaftler:innen in dem neuen Begleitformat nun auch „ihre“ Fundstücke präsentieren und einen tieferen Einblick in die archäologische Arbeit geben.
Bergbauwerkzeuge aus Wilnsdorf
Diese Gezähe wurden im 13. Jahrhundert im Bergbau benutzt. Foto: LWL-Altertumskommission für Westfalen
Hilchenbach-Müsen (?). Die sorgfältig vollständig überschliffene, auf der Unterseite stark beschädigte kleine Steinbeilklinge wurde später als „Retuscheur“ zur Feinbearbeitung von Feuersteingeräten genutzt, wie die kleinen Vertiefungen (Narbenfeld) auf der Oberseite zeigen. – Foto: LWL-AfW Olpe/M. Baales
„Immer wieder gelangen Fundmeldungen von sog. Altfunden in die Außenstelle. Dabei handelt es sich um Objekte, die zumeist Jahrzehnte in Sammlungen oder bei Privatleuten schlummerten, bevor sie zur Registrierung und weiteren Bearbeitung beim zuständigen Fachamt landeten. Erschwerend kommt hinzu, dass die genauen Fundumstände und vor allem Fundorte meist unbekannt sind, so dass diese Stücke nur recht vage „verzettelt“ werden können. ….“
Link zum vollständigen Eintrag im Blog der LWL-Archäologie