LWL-Archäologen datieren Kindelsberg in die Eisenzeit

Der Kindelsberg ist eine weithin sichtbare Landmarke.
Foto: LWL/H. Menne

Der Kindelsberg östlich von Kreuztal im Siegerland ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist auch von archäologischem Interesse, da seine Datierung umstritten ist. Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) konnten nun Licht ins Dunkel bringen: Aktuelle Bohrproben ergeben, dass der Kindelsberg nicht aus dem Mittelalter stammt, sondern aus der Eisenzeit. Er ist somit weit über tausend Jahre älter als bisher angenommen und das Siegerland um eine seltene keltenzeitliche Wallburg reicher. Weiterlesen

Linktipp: Projekt der LWL-Archäologie zur eisenzeitlichen Metallurgie im LWL-Freilichtmuseum Hagen

Seit dem 27. März 2017 führen die LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe, das Deutschen Bergbau-Museum Bochum, die Ruhr-Universität Bochum sowie das LWL-Freilichtmuseum Hagen ein archäologisches Experiment durch, das die die Produktionsmenge der keltischen Verhüttungsöfen, wie sie im Siegerland aufgefunden wurden, klären soll.
Das Blog der LWL-Archäologie begleitet dieses Experiment. Ein erster, reich bebilderter Eintrag ist am 3. April erschienen.

Literaturhinweis zur Archäologie des Siegerlandflughafens

Manuel Zeiler, Archäologe in der Außenstelle Olpe der LWL-Archäologie, hat im Band 13 (2017), S. 245-308, der „Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe“ den Aufsatz „Fundplätze des Zweiten Weltkrieges in Burbach, Kreis Siegen-Wittgenstein, und Arnsberg, Hochsauerlandkreis“ publiziert. Für Burbach-Lippe stellt er die archäologischen Arbeiten am Siegerlandflughafen vor. Der Aufsatz ist open access online veröffentlicht worden.
Quelle: LWL-Archäologie, Facebook-Seite

„Archäologie in Westfalen-Lippe 2015“ erschienen

Die Bagger rollen kräftig mit der zunehmenden Baulust – auch in Westfalen. Das lässt sich auch an der größeren Zahl von Ausgrabungen der Archäologen und Fossilforscher ablesen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat jetzt seinen archäologischen Rückblick auf das Jahr 2015 herausgegeben. In der Reihe „Archäologie in Westfalen-Lippe“ berichten 99 Autoren in 75 Beiträgen druckfrisch über die aktuellen Forschungsergebnisse aus Archäologie und Paläontologie. Weiterlesen

Jahrbuch Westfalen 2017 erschienen

jbwestf2017„Westfalen in der Welt“ – so lautet plakativ das Schwerpunktthema des „Jahrbuch Westfalen 2017“. Dabei geht es zum einen um Auswanderer aus Westfalen in die weite Welt, etwa in die Vereinigten Staaten von Amerika. So mancher hat dort sein Glück gefunden, wie etwa das berühmte Tanzpaar „Monroe & Molly“. Es geht aber auch um Einwanderer, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verließen oder verlassen mussten und in Westfalen eine Bleibe fanden – temporär oder für immer. Weiterlesen

Linktipp: Sakrale Raumordnung im Wittgensteiner Land

Sakrale Raumordnung im Wittgensteiner Land
keltenkirchenwittgenstein
Hypthese: „Im Wittgensteiner Land kann eine hochgradig strukturierte Sakraltopographie nachgewiesen werden. Keltische Ringwallanlagen und Kirchen des Hessisch-Westfälischen Grenzlandes wurden auf präzise vermessenen Plätzen angelegt und in ein System geodätischer,  geometrischer und astronomischer Beziehungen eingepasst.

Indizien für die regelhaften Anordnungen sind der Tierkreiswinkel 30° und das Mehrfache von 30°. In der Trigonometrie kommen die Winkel  30°, 60°, 90°, 120°, 150° etc. häufig vor, weil sie sehr praktisch sind und man mit ihnen bequem rechnen kann.“

s. a. Westfälische Rundschau, 12.10.2016

Vortrag “Archäologische Forschungskooperation erkundet den ältesten Dampfmaschinenstandort des Siegerlandes untertage“

Dr. Manuel Zeiler (Landesamt f. Archäologie, Außenstelle Olpe) und Vertretern des Vereins für Siegerländer Bergbau
Mittwoch, den 21.09.2016 ab 19:00 Uhr ins Museum Wilnsdorf, Rathausstr. 7, 57234 Wilnsdorf

Grube Landeskrone, Dampfmaschinenhalle
by Deutsches Bergbau-Museum Bochum (DBM)
on Sketchfab

Bisher war der „Tiefe Grundstollen Landeskrone“ bei Wilnsdorf fest mit Beton verplombt – seit zwei Jahrzehnten. Hinter der Zugangssperre, fast 800 Meter hinter dem Zugang zum Stollen, hält seit Ende der Nutzung eine weitläufige Maschinenhalle als wichtiger Zeuge der Anfänge der Industrialisierung einen Dornröschenschlaf. Dem machte nun der geplante Ausbau der A45 in Südwestfalen durch den Landesbetrieb StraßenNRW ein Ende. Der Stollen wurde wieder geöffnet und damit war der Weg frei für die erste Untersuchung und Dokumentation seit Jahrzehnten.

Zeitzeugen wie diese aus den Anfängen der Industrialisierung gibt es nicht viele. Kaum eine Epoche hat die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt so verändert wie die Industrialisierung. Beispielsweise konnte erstmals mit Hilfe von Dampfmaschinen effektiv und kontinuierlich Wasser aus großen Tiefen gepumpt und damit eines der größten Probleme gelöst werden, das bis dahin die Bergleute am Vordringen in große Tiefen hinderte. Der rasche technologische Fortschritt führte aber auch dazu, dass Bau- oder Bodendenkmäler aus der Anfangszeit dieser Epoche heute leider kaum noch erhalten sind. Gerade im Bergbau verschwanden die Gebäude und technischen Anlagen der Zechen, in denen die ersten Dampfmaschinen bis dahin unvorstellbare Höchstleistungen ermöglichten, sehr schnell um Platz für modernere Maschinen zu schaffen. Deshalb ist die montanarchäologische Dokumentation solcher Orte besonders wichtig. Weiterlesen