Tag der Archive 2014 „Frauen-Männer-Macht“: Edith Langner

Edith Langner
 

Geboren am 23.1.1913 in Posen, verstorben am 7.12.1986.

 

Mitglied des Landtags 25. 7. 1966 bis 27. 5. 1975, gewählt in der 6. und 7. Wahlperiode über Landesliste.

 

kam 1919 nach Schlesien, Mittlere Reife. Kindergärtnerinnen- und Hortnerinnenseminar. Staatliches Examen. Von 1932 bis 1938 Kindergärtnerin und Hauslehrerin. 1938 Heirat mit  Pastor L., der seit 1944 in Rußland vermißt ist. 1945 mit der Familie geflohen, erlebte den Großangriff auf Dresden, kam über Passau 1945 nach Siegen. Von 1959 bis 1966 Sozialhelferin und Mitarbeiterin der Inneren Mission. Ab 1946 Vorsitzende der ev. Frauenhilfe Siegen-Fischbacherberg. Ab 1962 Presbyterin der ev. Kirchengemeinde Siegen. Mitglied der CDU ab 1947, Mitglied des Kreisvorstandes der CDU ab März 1965, ab 1964 Kreisvorsitzende und ab 1968 im Landesvorstand der CDU-Frauenvereinigung, ab 1969 stellv. Bezirksvorsitzende der Frauenvereinigung Sieger-/Sauerland und Hauptausschussmitglied der CDU-Bundesfrauenvereinigung. Von 1947/48 bis 1952 Bürgervertreterin in kommunalen Ausschüssen (u. a. des Wohlfahrtsausschusses) der Stadt Siegen. Von 1952 bis 1971 Stadtverordnete der Stadt Siegen. Vorsitzende des Vertriebenenrates. Mitglied im Kuratorium der Stiftung Haus des Deutschen Ostens.

 

Quellen:

Irle, Lothar: Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechterlexikon, Siegen 1974, S. 202

Präsident des Landtages Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Fünfzig Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das Land und seine Abgeordneten, (=Schriften des Landtages Nordrhein-Westfalen 9), Düsseldorf 1996, S. 347.

 

Ausführliche Biographie:

Komelia Heisener: Edith Langner (1913-1986), in: Frauenrat der Universität-Gesamthochschule Siegen Hrsg.: Auf den Spuren der Siegenerinnen : Materialien zu einem Stadtrundgang „Frauen in der Geschichte Siegens“, Siegen 1996, S. 83 – 85

7 Gedanken zu „Tag der Archive 2014 „Frauen-Männer-Macht“: Edith Langner

  1. Edith Langner war von 1969 bis 1979 als sachkundige Bürgerin in folgenden Ausschüssen des Kreises Siegen-(Wittgenstein) tätig: Ausgleichsausschuss (1969-79, Mitglied, Vertriebene), Kreis-VHS-Beirat (1975-79, stellv. Mitglied), Kreisvertriebenenbeirat (1969-74, stv. Mitglied)

  2. Nachstehend ein paar Literatur- und Medienhinweise zur Biographie von Edith Langner
    Literatur:
    Homolla, Erna: Die Kümmerin vom Fischbacherberg. Erinnerungen an die Landtagsabgeordnete Edith Langner, in: Durchblick 2 (2019), S. 44 – 45
    Pfau, Dieter/Seidel, Hans Ulrich: Nachkriegszeit in Siegen1945 bis 1949. Flüchtlinge und Vertriebene zwischen Integration und Ablehnung, Siegen 2004, S. 190, 191
    Schiemer, Hansgeorg: 40 Jahre CDU für Siegerland und Wittgenstein (Schriftenreihe des CDU-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein e.V. Nr.6), Siegen 1986, S. 102 -103, 116
    Siegerländer Heimatkalender 1968, Siegerländer Chronik [ für den 10.07.1966: In den Landtag gewählt: Hans Reinhardt (SPD), Hans-Georg Vitt (SPD) und Edith Langner (CDU). Anm: Nachtrag am 17.5.22]
    Siegerländer Heimatkalender 1971, Siegerländer Chronik [für den 14. Juni 1970: Im Siegerland in den Landtag gewählt: Hans Reinhardt (SPD), Hans Georg Vitt (SPD) und Edith Langner (CDU). Anm: Nachtrag am 17.5.22]
    Siegerländer Heimatkalender 1988, S. 35
    Medien:
    „Frau Stadtverordnete Langner wird 50 Jahre alt,“ in: Siegener Zeitung vom 23.1.1963
    „Siegerländer CDU nominiert eine Frau“, in: Siegener Zeitung vom 31.1.1966
    „Aus dem Hause: Raum 14: Oase im Landtag.“ in: Landtag intern, 1. Jahrgang, Ausgabe 4 vom 29.10.1970, S. 6, Link
    „Vom Pfarrhaus in den Landtag“, in: Der Nordwestspiegel vom 18.11.1970
    „Es begann mit dem Willen, den Nächsten zu helfen“, in: SiegenerZeitung vom 26.11.1970
    „Ehrenbrief für Frau Langner“, in: Siegener Zeitung vom 28.1.1971
    „Landesgrenze kein Nachteil für Schüler mehr.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 4 vom 11.02.1971, S. 9, Link
    „Zur Person: Edith Langner.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 5 vom 18.02.1971, S. 11, Link
    „Aus dem Hause: Dr. Lenz, Wilhelm: Nordrhein-Westfalens Landtagspräsidium erlebt Demokratie in Stockholm.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 15 vom 27.05.1971, S. 10, Link
    „Plenarbericht: Abgeordnete fragen – Minister antworten. Fragestunde im Plenum“, in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 17 vom 18.06.1971, S. 4-5, Link
    „Spielkreise ersetzen fehlende Kindergartenplätze.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 21 vom 09.09.1971, S. 10, Link
    „Parlamentarischer Untersuchungsausschuß hat sich konstituiert.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 27 vom 21.10.1971, S. 3, Link
    „Ersatzlösungen für fehlende Kindergartenplätze.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 28 vom 28.10.1971, S. 12, Link
    „Ausschussbericht. Petitionsausschuß: Kummerkasten des Bürgers.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 29 vom 11.11.1971, S. 8, Link
    „Sorge um Pflichtstundenzahl der Pädagogen.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 30 vom 18.11.1971, S. 10, Link
    „Ländergrenzen im Gebiet der Kreise Siegen und Wittgenstein.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 31 vom 25.11.1971, S. 8, Link
    „Neuordnung der Ausbildungsvorschriften für medizinische Berufe.“ in: Landtag intern, 2. Jahrgang, Ausgabe 32 vom 02.12.1971, S. 11, Link
    „Silberner Frauenhilfe-Kreuz für Edith Langner“, in: Siegener Zeitung vom 15.12.1971,
    „Pflichtstunden für Lehrer.“ in: Landtag intern, 3. Jahrgang, Ausgabe 9 vom 16.03.1972, S. 13, Link
    „Gästebuch.“ in: Landtag intern, 3. Jahrgang, Ausgabe 13 vom 04.05.1972, S. 14, Link
    „Kindergärtnerinnen.“ in: Landtag intern, 3. Jahrgang, Ausgabe 15 vom 18.05.1972, S. 12, Link
    „Kindergärtnerinnen.“ in: Landtag intern, 3. Jahrgang, Ausgabe 18 vom 15.06.1972, S. 13, Link
    „Gästebuch.“ in: Landtag intern, 3. Jahrgang, Ausgabe 24 vom 27.10.1972, S. 15, Link
    „Porträt der Woche: Edith Langner (CDU).“ in: Landtag intern, 3. Jahrgang, Ausgabe 29 vom 01.12.1972, S. 2 [Link s. o.]
    „Zur Person: Geburtstage.“, in: Landtag intern, 4. Jahrgang, Ausgabe 2 vom 19.01.1973, S. 15, Link
    „Verdienste im sozialen und politischen Bereich“, in: Siegener Zeitung vom 20.1.1973
    „Verkehrsprobleme.“ in: Landtag intern, 4. Jahrgang, Ausgabe 7 vom 23.02.1973, S. 11, Link
    „Großes Verdienstkreuz für Edith Langner“, in: Siegener Zeitung vom 20.9.1973
    „Abgeordnete mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.“ in: Landtag intern, 4. Jahrgang, Ausgabe 21 vom 21.09.1973, S. 7, Link
    „Überflußgesellschaft.“ in: Landtag intern, 4. Jahrgang, Ausgabe 28 vom 23.11.1973, S. 9, Link
    „Junge Aussiedler in Förderschulinternaten.“ in: Landtag intern, 5. Jahrgang, Ausgabe 8 vom 15.03.1974, S. 13, Link
    „Landtag: 143 Wahlmänner für die Bundesversammlung.“ in: Landtag intern, 5. Jahrgang, Ausgabe 10 vom 29.03.1974, S. 7, Link
    „Katholischen Frauengemeinschaft aus Hüttental-Weidenau zu Besuch im Landtag.“ in: Landtag intern, 5. Jahrgang, Ausgabe 11 vom 06.04.1974, S. 16, Link
    „Zu Besuch im Landtag.“ in: Landtag intern, 5. Jahrgang, Ausgabe 17 vom 14.06.1974, S. 16, Link
    „Offiziere zu Besuch im Landtag.“ in: Landtag intern, 5. Jahrgang, Ausgabe 20 vom 13.07.1974, S. 16, Link
    „Landespressekonferenz“. in: Landtag intern, 5. Jahrgang, Ausgabe 30 vom 29.11.1974, S. 16, Link
    „Prüfungsordnung.“ in: Landtag intern, 6. Jahrgang, Ausgabe 6 vom 01.03.1975, S. 14, Link
    „Das Parlament war ihr Schicksal. Ein Drittel der Parlamentarier kommt nicht wieder“, in: Landtag intern, 6. Jahrgang, Ausgabe 10 vom 23.04.1975, S. 5-6, Link
    „E. Langner nahm Abschied von politischen Ämtern, in: Siegener Zeitung vom 17.1.1977
    „Frau Pastor stand jahrzehntelang ihren Mann“, in: Siegener Zeitung vom 22.1.1983
    „Edith Langner von schwerem Leiden erlöst“, in: Siegener Zeitung vom 9.12.1986
    „Zur Person: Edith Langner (verstorben)“. in: Landtag intern, 17. Jahrgang, Ausgabe 20 vom 16.12.1986, S. 24, Link
    „Edith-Langner-Anlage übergeben: Areal soll „Ruhe und Frieden“ beingen, in: Siegener Zeitung vom 8.10.1993
    [Anm.: Die Verlinkungen auf die Fundstellen im „Landtag intern“ und die Verlinkunk auf den „Durchblick“ erfolgten am 18.5.2022]

  3. Herbert Bäumer widmete auf der Heimatland-Seite (Print) der Siegener Zeitung am vergangenen Samstag (14.5.) einen ausführlichen Artikel Edith Langner; bedauerlicherweise verzichtete die Siegener Zeitung auf Quellenangaben. Die zuständige Redakteurin stellte den lesenswerten Beitrag in Zusammenhang mit den aktuellen Straßennamendiskussionen in der Stadt Siegen.
    Zu Edith Langner seien noch folgende Quellen im Archiv der Konrad-Adenauer-Stiftung präsentiert – Wahlkampfplakate für die Landtagswahlen 1966 und 1970:

    KAS-Langner, Edith-Bild-6550-2.jpg
    Von CDU – Diese Datei wurde Wikimedia Commons freundlicherweise von der Konrad-Adenauer-Stiftungim Rahmen Wikimedia-Kooperationsprojekteszur Verfügung gestellt., CC BY-SA 3.0 de, Link

    Quelle: KAS/ACDP 10-009 : 543

    KAS-Langner, Edith-Bild-6503-1.jpg
    Von CDU – Diese Datei wurde Wikimedia Commons freundlicherweise von der Konrad-Adenauer-Stiftungim Rahmen Wikimedia-Kooperationsprojekteszur Verfügung gestellt., CC BY-SA 3.0 de, Link

    Quelle: KAS/ACDP 10-009 : 652

    • Herbert Bäumers Artikel „In vieler Hinsicht eine Pionierin. Edith Langner war nicht nur in Siegen engagiert“ weist auch 2 Episoden auf:
      1) “ …. Am 5. Juni 1953 stand der Fischbacherberg im Blickpunkt des Interesses der Öffentlichkeit. Die Siegener Zeitung berichtete, dass die Vermessungsarbeiten auf dem Fischbacherberg ohne Wissen der Stadtverwaltung durchgeführt worden seien. Diese Vermessungsarbeiten gaben in der Öffentlichkeit Veranlassung zur Annahme, dass neuerlich belgische Truppen, nämlich der Brigardestab, von Gummersbach nach Siegen verlegt werden sollten. Und diese Soldaten brauchten dann auch Wohnraum ….. Diese Arbeiten, so die SZ, sollten am 30. Mai eingestellt worden sein. Bei den Arbeiten habe es sich „um selbstherrliches Vorgehen untergeordneter Organe gehandelt“, wiegelte Stadtverwaltung in der SZ ab. Letztendlich handelte es sich aber um Vorarbeiten für den Bau der Nato-Zähne, der Querriegel davor und der Häuser für die belgischen Soldaten.
      Die Debatte in der Stadtverordnetenversammlung wurde durch eine Anfrage von Edith Langner angestoßen, die sich am Ende zufrieden zeigte: „Wir können unsere Gärten wieder bebauen, und dafür danken wir“, führte sie aus. Die lagen nämlich inden vermessenen Gebieten. ….“
      2) “ … Zum wiederholten Male: ärgerte sie sich über die Berichterstattung in der Lokalpresse, weil dort im Zusammenhang von Ratsbeschlüssen immer von „Ratsherren“ und „Stadtvätern“ die Rede war. Kurzerhand klebte sie sich einen Schnurrbart an, schlüpfte in Männerkleidung und erschien so in einer Ratssitzung, um gegen diesen unhaltbaren Zustand zu protestieren. Das beindruckte! ….“

  4. Im Siegener Stadtarchiv gilt es folgende Archivalien einzusehen:
    – Best. E (Stadtverwaltung Siegen, 1945-1974) Nr. 82, Bildung der Ausschüsse, Sitzungen der Ausschüsse, Bd. 3., 1947-1953
    enthält u. a. Fragebogen zu Entnazifizierung für Edith Langner (Adresse: Haig-Kaserne, Block C)
    – Best. 384 (Nachlass Friedrich Neus) Nr. 3, Fotoalbum mit Aufnahmen zu offiziellen Anlässen, 1964 – 1979
    enthält u. a.: 70. Geburtstag i. Bauhof mit Stadtdirektor Ramfort, Bürgermeister Vitt, Minister des Landes Langner, Stadtrat Reinhardt; Oberkreisdirektor Forster und Langhans, Obm. Althaus und Stadtdirektor Mohn
    Im Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, in Duisburg gilt es folgende Akten einzusehen:
    – NW 0498 (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Organisation 1), Nr. 56, Regionale Wirtschaftsförderung im Siegerland, 1969
    Enthält: Beantwortung der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Langner (CDU) zur Nutzung der Obernau-Sperre
    -( Im Bestand NWO müsste eine Akte zur Verleihhung des Bundesverdienstkreuzes vorhanden sein. Anm. ergänzt am 18.5.)

  5. „Langner fand 1945 als schlesische Pfarrers- und Kriegerwitwe mit zwei kleinen Söhnen in einem Siegener Kasernenzimmer für Jahre ihr Zuhause. Sie kam 1947 in Siegens Sozialausschuss, gehörte 18 Jahre dem Stadtrat an und von 1966 bis 1975 dem NRW-Landtag, war Kreisvorsitzende der CDU-Frauenvereinigung, im CDU-Kreisvorstand, im Kuratorium der DRK-Kinderklinik, Presbyter von 1960-1976, Gründerin der Frauenhilfe und eines gemischten Chors, dazu Orgelspielerin sowie im Vorstand und in der Offenen Sozialarbeit der Inneren Mission. Großes Verdienstkreuz, Stadt-Ehrensiegel und andere hohe Auszeichnungen.“ aus: Siegerländer Heimatkalender 1988, S. 35

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert