Das Siegerland ist eine jahrtausendealte Kulturlandschaft, in der Erze abgebaut und seit der Eisenzeit verhüttet wurden. Der Mensch hinterließ dabei zahlreiche Spuren, die Archäologinnen und Archäologen zum Sprechen bringen, unterstützt von engagierten Heimatforscherinnen und -forschern. Folgen wir den Detektiven der Vergangenheit und lernen eine der bedeutendsten prähistorischen Montanregionen Europas kennen!
Fakten und Funde zum Bergbau
Im bodenständigen Siegerland neigt man bekanntlich nicht gerade zu Übertreibungen. Kein Wunder also, dass auch die neue Sonderausstellung im Museum Wilnsdorf nichts verspricht, was sie nicht halten könnte. Der Titel macht klar, was keine Rolle in der Geschichte des Siegerlandes spielte: „Kein Gold, kein Sex, kein Mord“. Aber auf stolze 6000 Jahre Erzgewinnung kann die Region zurückblicken, und das ist allemal eine Ausstellung wert.
Zusammen mit der LWL-Archäologie für Westfalen hat das Museum Wilnsdorf spannende Fakten und Funde aus den vergangenen sechs Jahrtausenden zusammengetragen. Sie erzählen davon, wie aus einem kaum besiedelten Urwald eine florierende Montanregion wurde, die viele Jahrhunderte lang vom Bergbau und der Metallverarbeitung geprägt war.
Forscher im Fokus
Die Ausstellung will aber nicht nur einen Blick in die Geschichte werfen. Ins Rampenlicht gerückt wird auch die eigentliche Arbeit von Archäologen und engagierten Heimatforschern, denen wir es zu verdanken haben, dass wir mehr über unser kulturelles Erbe erfahren können.
Gerade in den letzten Jahrzehnten wurde im Siegerland intensive archäologische Forschung betrieben, und ein Ergebnis ist übrigens im Museum Wilnsdorf zu sehen: Seit vergangenem Jahr ist das Haus um eine virtuelle Version der Grube Landeskrone samt ihrer eindrucksvollen Maschinenhalle reicher – Museumsbesucher können das längst stillgelegte Bergwerk nun dank modernster 3D-Technologie erkunden, wie es bis dahin nur Bergleuten oder Archäologen möglich war.
Wer die Sonderausstellung besucht, sollte also auch unbedingt einen Abstecher in den volkskundlichen Teil des Museums machen, wo die neue Attraktion zu finden ist.
Daten zur Ausstellung
Die Sonderausstellung „Kein Gold, kein Sex, kein Mord. 6000 Jahre Erzgewinnung im Siegerland“ ist bis 29. Januar 2023 im Museum Wilnsdorf zu sehen und kann immer mittwochs bis sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr besucht werden.
Der Eintritt für das gesamte Museum inklusive der aktuellen Sonderausstellung kostet 5 Euro für Erwachsene bzw. 4 Euro für Jugendliche/Schüler. Familien mit bis zu fünf Kindern können für 13 Euro eine Familienkarte erwerben. Kinder unter 6 Jahren haben mit erwachsener Begleitung freien Eintritt.
Quelle: Gemeinde Wilnsdorf, Aktuelles, 20.10.2022