Es ist bereits zu einer Tradition geworden, dass siwiarchiv an seinem Geburtstag eine Blogparade startet.
In diesem Jahr soll der Blick in die Zukunft gerichtet werden. Auf dem Wolfsburger Archivtag „wagte“ der Vertreter des transkribus-Projekts aus dem Blickwinkel der immensen Fortschritte in der automatischen Handschriftenerkennung die These, dass sich die archivische Arbeit in den kommenden Jahren radikal verändern werde. Der Weg der Archive zu ihren Kunden in der digitalen Welt verändert bereits heute die archivische Arbeit. Open Goverment und der Wandel in der Welt der (Verwaltungs-)Arbeit haben ebenfalls Auswirkungen auf das Archivieren.
Daher bittet siwiarchiv um Texte, die folgende Fragen zu beantworten versuchen: Wie werden Archive und Archivierende in der Zukunft arbeiten? Was wünschen sich die Nutzerinnen und Nutzer? Was die Archivträger?
Zur Teilnahme gebeten sind neben den archivischen Weblogs daher auch die Geschichtsblogosphäre und (geschichts)kulturaffine Bloggende. Beiträge werden bis zum 28. Februar 2018 angenommen. Wir sind gespannt und freuen uns auf jedes einzelne „Geburtstagsgeschenk“!
Tanja Praske gibt übrigens 10 Tipps für die erfolgreiche Teilnahme an einer Blogparade:
Maßnahmen im Vorfeld einer Blogparade
1. Macht nur bei Themen mit, zu denen Ihr etwas zu sagen habt. Dann seid Ihr authentisch. Das Thema muss Euch ansprechen. Es darf auch jenseits Eures eigentlichen Themengebietes sein. Der Post wird von der Leserschaft angenommen, wenn Ihr tatsächlich etwas zu sagen habt. Dadurch gewinnt Ihr weitere Leser.
2. Was wollt Ihr mit der Teilnahme erreichen? Warum lohnt es sich mitzumachen? Wollt Ihr mit anderen diskutieren? Euch mit ihnen vernetzen? Die Reichweite Eures Blogs steigern? Dem Blogpost Nachhaltigkeit verleihen? Das alles fällt so ganz nebenbei ab.
3. Auf das richtige Timing kommt es an. Warum sollte der Beitrag getimt werden? Ganz einfach. Die Blogparade läuft im Regelfall vier Wochen. Die meisten Artikel gehen zum Ende der Frist ein. Das bedeutet, die einzelnen Post werden zwar beworben, entfalten aber nicht ganz ihre Wucht, denn es werden viele Posts in kürzester Zeit beworben. Deshalb empfiehlt es sich, gleich zu Anfang oder in der Mitte der Laufzeit seinen Artikel zu lancieren. Die Aufmerksamkeit auf den Beitrag ist dann größer, als zum Ende hin.
Maßnahme nach „Abgabe“ des Artikels.
4. Verlinkt Euren Post mit dem Aufruf der Blogparade und gebt im Kommentar URL Eures Artikels an. Manchmal funktioniert die Ping- bzw. Trackbackfunktion nicht, deshalb ist es sehr wichtig, dass Ihr die URL im Kommentar angebt. Achtet darauf, ob Euer Kommentar auch freigeschaltet wird, denn in seltenen Fällen mag auch hier ein technisches Problem vorliegen. Nehmt dann anderweitig Kontakt zum Initiator auf.
5. Diskutiert auf Eurem Blog. Wenn Kommentare kommen, dann honoriert sie. Geht darauf ein, bedankt Euch. Nutzt die Chance zu diskutieren. Vielleicht entwickelt sich ein prima Austausch, auch mit anderen, die darüber Ihre Vorbehalte zu kommentieren abbauen und mitmachen.
6. Bewerbt den Post via Social Media . Informiert auf Euren Social Media Kanälen über diesen Blogpost (Facebook, Twitter [Hashtag: #ArchivZukunft], Pinterest, Instagram, …..). Gibt es ein Stichwort für die Blogparade, verwendet dieses in Eurem Artikel, beispielsweise im Titel. Nutzt den angegebenen Hashtag für Twitter. Falls der Initiator ein Monitoring betreibt bzw. andere die Beiträge via Twitter herausfiltern wollen, ist Euer Beitrag zuordbar und wird gefunden.
7. Reagiert auf die Bewerbung des Initiators. Wenn der Initiator Euren Artikel auf seinen Social Media Kanälen bewirbt, dann reagiert darauf. Angenommen er informiert auf Facebook über den Neuzugang zur Blogparade mit Verlinkung auf Euren Artikel, dann liked und kommentiert das dankend. Die Neugier auf Eure Facebookseite, wenn sie denn öffentlich geschaltet ist, wird darüber geweckt. Eventuell gewinnt Ihr neue „Fans“. Für Twitter gilt dasselbe. Zitiert den entsprechenden Tweet mit Dank. Dadurch ist Euer Post erneut im Netz virulent. Wird die Blogparade auch auf Pinterest beworben, dann liked den Beitrag. Nutzt Ihr selbst Pinterest, dann pinnt vom Initiator auf Eure Pinnwand. Dadurch ist dort Euer Name, Euer Blog präsent.
8. Kommentiert den Blogbeitrag der anderen Teilnehmern. Kommentiert dort, wo es Sinn macht. Auch hier gilt: Ihr müsst etwas zu sagen haben. Nehmt Bezug auf den Artikelinhalt, diskutiert wenn Ihr wollt. Das wird sehr gerne angenommen und vielleicht gewinnt Ihr darüber neue Erkenntnisse. Auf jeden Fall vernetzt Ihr Euch darüber. Gebt zudem Eure (Website-) Blog-URL an, dadurch können Interessierte durch einen Klick auf Euren Blog kommen. Ihr steigert somit die Reichweite Eures Blogs.
9. Liken und retweeten. Erneut bewirbt der Initiator die eingehenden Beiträge auf Facebook und Co. Liked bei ihm, liked bei den Teilnehmern, falls diese dort auch bewerben. Wenn Ihr Euch danach fühlt, kommentiert. Retweetet die entsprechenden Tweets auf Twitter. Noch besser ist diese mit kleinem Kommentar zu zitieren. Dadurch wird Euer Twittername präsent. Vielleicht werdet Ihr wieder retweetet bzw. ein Dankeschön kommt. Der Vernetzungsgedanke wird gelebt. Gleichzeitig könnt Ihr darüber eventuell neue „Follower“ gewinnen.
10. Kommentiert das Fazit – liked und retweeted die Bewerbung. Kommentiert das Fazit! Das wird selten gemacht, leider. Warum ist mir unbekannt. Denn de facto wird damit eine Chance vergeben nochmals auf das eigene Blog zu verweisen bzw. einen ernstgemeinten Austausch angemessen zu beenden und eine Vernetzung tatsächlich zu leben. Überdies freut sich der Initiator über jedes Feedback. Eine Blogparade zu initiieren kostet sehr viel Zeit, die sich lohnt, wenn zahlreiche Blogger mitmachen und sie eine positive Resonanz erfährt – schreibt das aber auch, der Initiator freut sich darüber.
Der Bewerbungsentspurt wird mit dem Fazit eingeläutet. Und es gilt wieder: liken, retweeten und kommentieren.
Warum macht es Sinn zu liken, retweeten und kommentieren? Es geht um Optimierung, aber auch um Effizienz des Blogposts. Wobei Effizienz von jedem anders definiert wird. Grundsätzlich soll sich die Teilnahme an einer Blogparade lohnen. Das macht aus drei Gründen Sinn: 1. Ihr verhelft gemeinsam mit den anderen der Blogparade zu großer Viralität (= social impact), 2. dadurch steigert Ihr die Reichweite Eures Blogs und 3. Ihr vernetzt Euch darüber. Neue Diskussionspartner werden über die Blogparade gewonnen. Neuer Austausch, neue Erkenntnisse, neue Ideen – was gibt es Besseres?
Herzlicher Dank gilt Tanja Praske dafür, diese hilfreichen Tipps hier verwenden zu dürfen!
Pingback: Siwiarchiv Blogparade | Archivalia
Welchen Ideen gibt es für die #ArchivZukunft? S. z. B.
Pingback: Kultur-News KW 03-2018 | Kultur - Geschichte(n) - Digital
Pingback: Zukunft der Kommunalarchive – Kommunalarchive der Zukunft | archivamtblog
Mein Beitrag mit dem Titel „Zukunft der Kommunalarchive – Kommunalarchive der Zukunft“ ist soeben im Archivamtblog erschienen unter https://archivamt.hypotheses.org/5985
Pingback: Blogparade: Archivpolitik der Zukunft – Zukunft der Archivpolitik | Jens Crueger
Habe einen Beitrag zur Archivpolitik der Zukunft beigesteuert: http://ceterum-censeo.net/?p=2509
Vielen Dank für diesen ebenso wichtigen wie anregenden Beitrag zur Blogparade! Er nimmt sich mit der Archivpolitik eines der wichtigsten archivischen Arbeitsfelder an, denen sich die Archive bzw. Archivierende in Zukunft widmen müssen – um im Verteil“kampf“ der Kulturinstitutionen gehört zu werden.
Pingback: Blogparade #ArchivZukunft: Preserve your Voice! Talk to an Archivist. – Stadtarchiv Darmstadt
Auch von mir kommt kurz vor Schluss noch ein Beitrag zur Anforderung der gleichberechtigenden Öffnung von Archiven: https://dablog.hypotheses.org/338
Alle guten Dinge sind drei – vielen Dank für diesen Beitrag, der alle zukünftigen archivischen Baustellen – jenseits der Technik – darstellt und erläutert! Einer Zusammenfassung der Blogparade vorgreifend würde ich sagen, dass die 3 bis jetzt vorliegenden Beiträge zur Blogparade ein beachtliches Bild der archivischen Zukunft zeichnen.
Meine Dinosaurier-Generation ist (sicher zum Leidwesen der Blogparadeure) noch nicht restlos ausgestorben. Es wäre also aus Pietätsgründen nett, wenn der Unfehlbarkeitsanspruch der Bloggerszene in der Öffentlichkeit vorerst noch etwas weniger offensiv artikuliert werden könnte. Habt ein bißchen Geduld! In absehbarer Zeit wird es keine Störenfriede mehr geben, und diese konstruktivistisch verhunzte Welt gehört euch ganz allein.
Nebenbei: Die Idee des simultanen Säuglingspflege- und Archivarbeitsraumes ist einfach genial! Wenn sich der Sprößling nach dem Stillen über die Archivalien erbricht, kommt endlich mal Leben in die Bude.
Sehr geehrter Herr Kunzmann,
in meinem Beitrag gehe ich auch für die Zukunft davon aus, dass Archivnutzung auch im Lesesaal stattfinden wird, in vielen Archiven auch teilweise noch mit nicht digitalisierten Akten & Co., die man anfassen kann. Sollte der Eindruck entstanden sein, Archivarinnen und Archivare würden das nicht vermissen, möchte ich widersprechen. Und Nutzerinnen und Nutzer als Störenfriede – das ist nicht mein Verständnis von heutiger und zukünftiger Archivarbeit, womit ich sicherlich nicht allein dastehe. Jedem Tierchen sein Pläsirchen – auch den Dinosauriern!
Wie aus dem Zusammenhang klar hervorgehen dürfte, meinte ich mit „Störenfrieden“ nicht die Archivnutzerinnen und -nutzer, sondern die (aus Ihrer Sicht letztendlich entbehrlichen) „Tierchen“, denen diese ganze Bloggerei suspekt ist.
Sie haben offensichtlich jeden einzelnen der Beiträge zur Blogparade nicht verstanden und darüber hinaus keine Ahnung von dem Auftrag, den Archive erfüllen. Es geht um ein Miteinander und Füreinander, auch mit und für Dinosaurier. Jedoch ohne Personen, die sich lieber in Problemen suhlen, statt gemeinsam Lösungen zu finden.
Nebenbei: Es gibt derzeit ja nicht einmal Arbeitsräume, in denen digitales Archivgut oder digital und analog vorhandene Findmittel mit Kind genutzt werden können. Eine verstärkte Digitalisierung von Archivgut zur Nutzung vom heimischen Arbeitsplatz wäre eine zusätzliche Unterstützung. Wie sie forschenden Müttern und Vätern das Verantwortungsbewusstsein für den Erhalt von Originalen absprechen ist außerdem äußerst fragwürdig.
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