Dritter Landrat des Kreises Wittgenstein:
1851-1854 Bruno Johannes Karl Freiherr von Schrötter
• * 17.8.1816 in Marienwerder, gest. 7.6.1888 in Berlin
• kath.
• Eltern: Ferdinand Ludwig Dietrich Wilhelm Frhr. V. Sch. Preuß. Geh. Justizrat u. Oberapellationsger.-Rat (preuß Soldaten- und Beamtenfamilie, kurbrandenburg. Adelsanerkennung 21.10.1686, preuß. Anerkennung des Frhrstandes 27.1.1716), Maria Elisabeth Wedicke
• Verh. mit Ida Adelgunde Marie Elisabeth von Platen (* 16.8.1829, seit 1849 kath., gest. 27.1.1915 in Kirchherten bei Bedburg) am 6.10.1850 in Neustadt/Westpr. (Schwiegereltern: Karl Heinrich Ernst Ludwig v. P., Rittergutsbesitzer und Landrat Kr. Neustadt/Westpr., Emma Lessel
• 1 Sohn, 2 Töchter
• 1840 Prüfung zum Ausk. bestanden
• 8.4.1840 Eintritt in den Justizdienst als Ausk.
• 1845 Prüfung zum Ger. Ass. Bestanden
• Sept. 1845 Ernennung zum Ger. Ass.
• 1845-1850 komm. Beschäftigung als Richter bei verschiedenen Gerichten in Ost- und Westpreußen
• 1.7.1850 Kreisrichter in Karthaus
• 1.9.1850- 1.3.1851 LR-Verweser in Preuß. Stargaard
• 1.4.1851 LR-Verweser in Berleburg
• 1.10.1851 def. Ernennung zum LR Wittgenstein
• 1.7.1854 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand (Sch. Hatte dem Kreis gehörige Gelder in Höhe von 104 Rtlr. Einbehalten; von einer Strafverfolgung wurde wegen der bisherigen Unbescholtenheit Sch. Abgesehen, ebenso von einem Disziplinarverfahren wegen „sonstiger Fähigkeit und guter politischer Gesinnung“ [das LR Wittgenstein wird komm. Vom 30.7.1854 – 14.5.1855 durch Jost verwaltet]
• 17.1.1855 komm. Verwaltung des LR Reichenbach
• 16.6.1856 Kabinettsordre betr. Die Wiederanstellung Sch. Und Übertragung der komm. Verwaltung des LR Goldap
• 16.2.1857 def. Ernennung zum LR Goldap
• 9.12.1864 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand (Gründe: Ungesetzlichkeiten bei der Erteilung von Schankkonzessionen und Jagdscheinen, derangierte Vermögensverhältnisse, Jagdvergehen und – dies scheint nach der Darstellung in den Akten auch von einiger Bedeutung gewesen zu sein – Ausschluss aus der Freimaurerloge in Goldap zufolge förmlicher Beschlussfassung)
• 24.4.1866 probeweise literarische Hilfskraft beim Polizeipräsidium Berlin
• 1873/74 wiederholt wegen Beleidigung hochstehender Persönlichkeiten (bayr. König, Bismarck, Roon) mit Gefängnisstrafen verurteilt
• 18.3.1874 vom Disziplinarhof zur Dienstentlassung ohne Pension verurteilt
Quellen:
Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Bd. 8: Westfalen, Marburg 1980, S. 329.
Wegmann, Dietrich: Die leitenden staatlichen Verwaltungsbeamten der Provinz Westfalen 1815-1918, Münster 1969, S. 330
LAV Münster, Landkreis Findbuch Wittgenstein, S. 12
Noch auswerten:
LAV MS Reg. Arnsberg i Pr. 87, 258
GStA Berlin Rep. 77 2504 f., 4444, Rep. 90 Nr. 1030 Bd. 1