Achter Landrat des Kreises Wittgenstein:
1905-1911 Dr. Kurt Ernst Karl Schroeder
• * 23.12.1870
• evgl.
• Eltern: Vater Baumeister
• Verh. mit Luise Klara Eberschulz (Vater Otto E., Kaufmann in Stettin)
• Reserve-Offizier im 1. Rhein. Husaren-Rgt. Nr. 7
• 1893 Prüfung zum Ger. Ref. bestanden
• 10.8.1893 Vereidigung als Ger. Ref.
• Reg. Ref. bei der Regierung Köln
• 1898 Prüfung zum Reg. Ass. Bestanden
• Ernennung zum Reg. Ass. (Anciennität v. 17.12.1898)
• Überweisung an das LR Deutsch-Krone
• 1.1.1901 Überweisung an die Regierung Arnsberg
• 29.5.1905 komm. Verwaltung des LR Wittgenstein
• 4.11.1905 Kreistag verzichtet einstimmig auf Vorschlagsrecht, bittet um Ernennung
• 10.3.1911 Ernennung zum Reg. Rat bei der Regierung Breslau
• Mitglied des Provinziallandtags 1908 – 1911 für den Wahlkreis Wittgenstein, Konservativ
• Landwehrdienstauszeichnung 2, EK 2
Quellen:
Wegmann, Dietrich: Die leitenden staatlichen Verwaltungsbeamten der Provinz Westfalen 1815-1918, Münster 1969, S. 330
Häming, Josef: Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (Westfälische Quellen und Archivverzeichnisse, Bd. 2), Münster 1978, S. 565 (Nr. 1457)
Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Bd. 8: Westfalen, Marburg 1980, S. 329
LAV Münster, Landkreis Findbuch Wittgenstein, S. 12
Noch auswerten:
LAV MS Reg. Arnsberg I Pr. Nr. 159, OP MS 1273, 1350, 1351
GStA Berlin Rep. 77 Nr. 4444
Archiv LWL VerwaltungsA B 77-80, 169, C I 66, PL-Protokolle 1908-1911
Bild: Kreis Siegen Pressestelle (?)
Im Bestand R 8034-III (Reichslandbund-Pressearchiv, Personalia) des Berliner Bundesarchivs befinden sich unter Nr. 433 Artikel zu Landrat Schroeder aus den Jahren 1910 – 1911.
Im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz findet sich unter der Signatur I. HA Rep. 125, Nr. 4671 der Aktenband „Schroeder, Karl, Regierungsreferendar, Köln, 1898 – 1899“
aus: Franz, Rudolf: Abrechnung. Politische Versfußtritte, Dortmund 1911, S. 11
In der „Analyse des Wittgensteiner Kreisblatts von 1901 bis 1913“ des Wittgensteiner Heimatvereins finden sich folgende Hinweise auf Karl Schröder:
1) 1905 /45, 49,51,52,89: Nachruf auf Landrat von Gersdorf, der
nach Liegnitz versetzt ist, Fackelzug zum Abschied,
Festessen, Stellvertreter Schröder zum Nachfolger
gewählt
2) 1909 /92: Bericht über die Generalversammlung des Ski-Klub
Sauerland, Ortsgruppe Berleburg. Graf Hachenburg
legt wegen Wegzug den Vorsitz nieder, Landrat
Dr. Schröder wird Nachfolger
3) 1911 /6,11: Verfahren gegen Landrat Dr. Schröder
4) 1911 /23: Versetzung v. Landrat Dr. Schröder, Nachfolger v.
Hartmann-Krey
Das Verfahren um den Landrat Schroeder wurde auch im Reichstag erwähnt. Am 8. März 1911 in der Rede des Abgeordneten Emil Eichhorn (SPD) zum Etat der Reichs-Post und -Telegraphen-Verwaltung:
Quelle: Verhandlungen des Reichstags. XII. Legislaturperiode. II. Session. Stenographische Berichte. Von der 142. Sitzung am 8. März 1911 bis zur 157. Sitzung am 28. März 1911, Berlin 1911, S. 5226.
Ein weiteres Gedicht, das auch das Verfahren um den Wittgensteiner Landrat behandelt, findet sich in der Zeitschrift „Jugend. Münchner Illustirerte Wochenschrift für Kunst und Kultur“, Nr. 15 (1911), S. 387:
Auch in österreich wurde der Prozess wahrgenommen. Die in Wien erscheinende Arbeiter-Zeitung berichtete am 7. Januar 1911 auf der ersten und zweite Seite: Arbeiter-Zeitung. Morgenblatt. Zentralorgan der österreichischen Sozialdemokratie
Selbst nach der Uteilsverkündung Anfang Februar 1911 blieb das deutschlandweite Interesse an dem Fall bestehen, wie dieser Artikel aus der Saale Zeitung vom 22. Februar 1911 belegt: