Das Siegerlandmuseum steht vor dem größten Projekt seit seiner Gründung: dem Ausbau von zwei denkmalgeschützten Hochbunkern zur Erweiterung des Museums. Neben dieser lange erhofften und dringend benötigten räumlichen Erweiterung steht die Entwicklung eines neuen Museumskonzepts an.
Mit diesem soll eine wichtige Mission jedes Museums, die zeitgemäße Vermittlung von kultureller Bildung, eingelöst und zukunftsfähig gemacht werden.
Dabei richtet sich der Fokus zunächst vor allem auf die museale Weiterentwicklung des Standorts Oberes Schloss, etwa hinsichtlich der analogen und digitalen Erschließung – auch mit Blick auf das 120-jährige Jubiläum des Siegerlandmuseums im Jahr 2025.
Eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre ist es, allen Interessierten einen vielfältigen Zugang zum Siegerlandmuseum, seiner Geschichte, seinen Beständen, seiner Bedeutung und Wirkung bis heute zu ermöglichen und die Lebendigkeit des Siegerlandmuseums auf unterschiedlichste Weise unter Beweis zu stellen. Dabei wird es auch darum gehen, international gültige Standards der Ausstellungskonzeption und der besuchsorientierten Vermittlung zu berücksichtigen bzw. für das Siegerlandmuseum auf der Basis des bisher Erreichten einzuführen und zu entwickeln.
Als beratendes Gremium begleitet der Wissenschaftliche Beirat den Prozess der Entwicklung und Profilierung und trägt mit Impulsen und Hilfestellungen maßgeblich zu diesem bei. Die multiperspektivische Betrachtungsweise und Diskussion von Ausstellung und Vermittlungsformen dienen der Qualitätssicherung und der Vergewisserung, innovative Wege zu beschreiten.
Zugleich vermag der Wissenschaftliche Beirat als Multiplikator und Botschafter nach außen zu wirken und die Sichtbarmachung und Wirkung der kuratorischen Arbeit des Siegerlandmuseums zu unterstützen. Grundlage seiner Arbeit und Ausgangspunkt für die weiteren Überlegungen sind Grundzüge der musealen Neukonzeption, die von einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Astrid Schneider, Leiterin KulturSiegen, entwickelt wurden. Dieser Arbeitsgruppe gehörten neben der Museumsleitung auch das Stadtarchiv, das Kreisarchiv und mehrere Fachbereiche der Universität Siegen an.
Das Siegerlandmuseum freut sich, sieben Beiratsmitglieder aus regionalen und überregionalen Kultur- und Bildungsinstitutionen dafür gewonnen zu haben, die Weiterentwicklung des Siegerlandmuseums aktiv zu begleiten und mit ihrer jeweiligen Expertise qualitativ zu stärken (in alphabetischer Reihenfolge):
– Prof. Dr. Eva von Engelberg, Professorin für Architekturgeschichte, Universität Siegen
– Dr. Ulrike Gilhaus, Leiterin LWL-Museumsamt für Westfalen
– Dr. Elke Kollar, Leiterin Referat Kulturvermittlung und Leiterin Abteilung Kommunikation, Badisches Landesmuseum Karlsruhe
– Dr. Folker Metzger, Referatsleiter Kulturelle Bildung, Klassik Stiftung Weimar
– Dr. Carola Rupprecht, Leiterin Bildung und Vermittlung, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
– Dr. Patrick Sturm, Leiter Stadtarchiv Siegen
– Peter Sziburies, Schulrat, Schulamt Kreis Siegen-Wittgenstein
Die konstituierende Sitzung fand am 31. März und 1. April 2022 statt. Zwei intensive, arbeitsreiche Tage dienten dem Kennenlernen der Beteiligten und des Siegerlandmuseums, der Präsentation laufender Projekte, der Diskussion des weiteren Vorgehens und ersten Handlungsempfehlungen.
Ein erstes Fazit des Wissenschaftlichen Beirats lautet: „Das Siegerlandmuseum hat das Potenzial, zum Schlüssel zur Region zu werden. Als Ausgangspunkt für die Geschichten der Menschen der Region sehen wir das Museum auch als zentralen Ort, um gemeinsam wichtige Fragen der Gegenwart und Zukunft zu besprechen. Dabei gilt es insbesondere, das Siegerlandmuseum zu einem attraktiven Ort für Familien zu entwickeln.“
Quelle: Pressemitteilung des Siegerlandmuseums v. 04.04.2022 – s. a. Siegener Zeitung vom 8.4.2022
Ich hoffe, dass die Chance genutzt wird und das Museumskonzept zur Identitätsfindung und Erinnerungskultur beiträgt. Das Siegerland ist Industrieregion. Auch mit den Schattenseiten während des 3. Reiches. Wir müssen raus aus der Heimatmuseums-Denke zwischen Backesfest und Hauberg
Danke für den Kommentar! Alle Anregungen sind herzlich willkommen.