Heute „gedenken die Siegener Bürgerinnen und Bürger zum 76. Mal der Bombardierung ihrer Stadt im Jahr 1944. Über 50.000 Bomben wurden abgeworfen, Siegen versank in Schutt und Asche. Hunderte Menschen starben im Bombenhagel.
Das Siegener Bündnis hat den Ge(h)denktag in diesem Jahr unter dem Vorzeichen der Pandemie und den damit verbundenen Schutz- und Hygienemaßnahmen geplant. Seit 2008 gestaltet das Bündnis den Gedenktag mit. Vor 12 Jahren gründete sich das Bündnis aus einer Vielzahl von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, Jugendverbänden und weiteren gesellschaftlichen Gruppen, als rechtsextreme Gruppierungen versuchten, den Gedenktag für ihre Ideologien zu mißbrauchen.
In diesem Jahr bestehen zwei Möglichkeiten am Ge(h)Denken teilzunehmen:
Wie in allen Jahren erinnert das stadtweite Läuten der Kirchenglocken um kurz vor 15.00 Uhr an den verheerenden Luftangriff am 16. Dezember 1944. Aufgrund der Corona-Pandemie kann jedoch das „Stille Gedenken“, die traditionelle Veranstaltung der Stadt Siegen, in diesem Jahr nicht stattfinden; die offizielle Kranzniederlegung muss ohne Beteiligung der Öffentlichkeit stattfinden. Die „Gedenkstätte für die Opfer des Krieges und der Gewalt“ im Dicken Turm des Unteren Schlosses ist jedoch zum individuellen, persönlichen Gedenken der Bürgerinnen und Bürger unter Beachtung der aktuellen Corona-Regeln an diesem Tag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Unter dem Motto „Friede soll mit euch sein“ findet der ökumenische Gottesdienst zum Ge(h)Denken in der Nikolaikirche statt und beginnt um 18.00 Uhr. Am Gottesdienst können 70 Personen teilnehmen, der Eingang ist ausschließlich vom Parkplatz Pfarrstraße aus möglich. Musikalisch wird der Gottesdienst begleitet von Kirchenmusikdirektorin Ute Debus.
Die Mitgliedsorganisationen des Bündnisses werden im Verlauf des Tages – mit Schwerpunkt in der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr – zu unterschiedlichen Themen rund um das Ge(h)Denken in der Siegener Innenstadt präsent sein und informieren. So werden erstmals beim Ge(h)Denken und bereits ab 11.00 Uhr auf dem Marktplatz die „OMAS GEGEN RECHTS“ dabei sein. Beispielhaft sei auch die Gewerkschaft ver.di benannt, diese wird „weiße Rosen“ auf dem Scheinerplatz verteilen.
Alle Angebote entsprechen den derzeit geltenden Corona-Schutzregeln.
Leider nicht stattfinden kann die ursprünglich geplante Aufführung von „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch des Jungen Theaters Siegen e.V. und gefördert vom Bundesprogramm „Demokratie Leben“. Die Proben und Aufführungen hierzu werden verschoben in die Zeit, wenn wieder Proben und Aufführungen erlaubt sind.“
Quelle: Stadt Siegen, 11.12.2020 (Pressemitteilung des Siegener Bündnisses für Demokratie)