Die „grüne Lunge“ der Wenscht habe sich ihrem Originalzustand aus den 1950er Jahren wieder deutlich angenähert: „Wir haben hier ein grünes ‚Schmuckstück‘ aufpoliert, wie es nicht viele im Siegerland gibt“, begrüßte Bürgermeister Mues die Anwesenden aus Politik, Vereinen und der beteiligten Fachunternehmen. „Der Park ist nun endlich wieder als Park erlebbar und erkennbar und bedeutet einen enormen Gewinn an Lebens- und Aufenthaltsqualität nicht nur für die Besucher aus der Wenscht. Unser Ziel war es, die einmaligen, unter Schutz stehenden Strukturen des Parks zu erhalten.“
Nach rund zwei Jahren Sanierungsarbeiten trägt das 3,5 Hektar große Gelände den Namen Park wieder zu Recht. Mues nannte Zahlen: Verlegt und verbaut wurden fast 70.500 Pflastersteine zur Erneuerung des rund 2,5 Kilometer langen Gehwegnetzes, rund 277 Quadratmeter Natursteinplatten im 1950er-Polygonalzuschnitt auf dem Vorplatz des Kleinen Schwanenteiches, 150 Meter Handläufe, neue Parkbänke, Mastleuchten und vier historische Leuchten-Repliken am Schwanenteich. Der Albach, der frei durch den Park fließt, ist wieder sichtbarer geworden.
Auch der Wasserstand im Schwanenteich „steigt langsam weiter an, so dass wir schon ein gutes Volumen erreicht haben“, erklärte Projektplaner Christian Peddinghaus von der städtischen Grünflächenabteilung. Gekostet hat die denkmalgerechte Sanierung rund 740.000 Euro – rund 50.000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. „Die Arbeiten an der Teichabdichtung waren deutlich aufwändiger als angenommen“, sagte Peddinghaus. Rund 392.000 Euro stammen aus Städtebaufördermitteln des Landes, die restliche Summe aus eigenen Haushaltsmitteln der Stadt Siegen.
Seit Anfang August schmückt auch wieder das schmiedeeiserne Geländer mit den charakteristischen Schwänen den Teich. Bürgermeister Mues dankte den Auszubildenden der Deutschen Edelstahlwerke (DEW), die das Geländer originalgetreu restauriert hatten. Die Restauration des rund 45 Meter langen Geländers ist eine Spende der DEW, deren Vorgänger – die damaligen Stahlwerke Südwestfalen – hatten es in der der frühen Nachkriegszeit gestiftet. Dr. Dudziak, der Namensgeber des Parks, war Arbeitsdirektor der Stahlwerke Südwestfalen und gilt als „Vater der Gartenstadt Wenscht“.
63 Bäume und 24.000 Stauden im Herbst
Im Herbst erfolgen noch zahlreiche Pflanzungen, laut Christian Peddinghaus mehr als 60 Bäume und fast 24.000 Stauden. Durch die Baumpflanzungen sollen die den Park prägenden und teilweise nur noch schemenhaft erkennbaren Baumhaine wieder aufgepflanzt werden, um so den Charakter des Parks auch für die nächsten Jahrzehnte zu sichern.
Die einzelnen Baumbestände aus Buchen, Eichen, Birken, Linden oder Kastanien bilden im ganzen Park verteilt markante Baumgruppen (sog. „Cluster“), die zu Beginn des Parks so angelegt wurden und nun wieder sichtbar werden sollen. „Da ist leider durch Wildwuchs und Stürme in den letzten Jahrzehnten viel verloren gegangen“, erklärte Peddinghaus. Die Gesamtkosten der Pflanzungen betragen rund 136.500 Euro, die zu 70 Prozent mit Fördergeldern aus dem Städtebauprogramm des Landes „Wachstum und nachhaltige Erneuerung Siegen-Geisweid“ finanziert werden.
Zu den abschließenden Pflanzarbeiten s. Stadt Siegen, Aktuelles, 20.11.20