Schlosspark-Erweiterung: Archäologische Voruntersuchungen gestartet

Vor Beginn der Erweiterung des Schlossparks wird der Bereich der ehemaligen Jugendherberge und des Spielplatzes mittels archäologischer Grabungen untersucht. (Foto: Stadt Siegen)

Neue Einblicke in die Siegener Stadtgeschichte ermöglichen derzeit die Vorarbeiten zur Erweiterung des Schlossparks: Der Bereich der ehemaligen Jugendherberge und des Spielplatzes werden zurzeit mittels archäologischer Grabungen untersucht. Hier befand sich im 19. Jahrhundert ein Friedhof.
Da das südliche Ende des Schlossparks als Bodendenkmal eingetragen ist, sind diese Arbeiten vor Baubeginn der Erweiterung des Parks notwendig.

„Die Oberstadt ist ein multifunktionaler Raum – und soll es auch bleiben. Ziel von ,Rund um den Siegberg‘ ist es, die Oberstadt in Gänze attraktiv zu machen“, ordnete Stadtbaurat Henrik Schuman die Erweiterung des Schlossparks bei einem Pressetermin vor Ort in das übergeordnete Städtebauprojekt ein. Zu diesem zählen unter anderem auch die Sanierung der Stadtmauer und die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude auf dem Siegberg.
Prof. Dr. Michael Baales und Dr. Eva Cichy, Archäologen der Außenstelle Olpe LWL-Archäologie für Westfalen, und Archäologe Thies Evers von der beauftragten Fachfirma stellten die Arbeiten auf der Fläche des ehemaligen Friedhofs im Detail vor.
„Es handelt sich um eine Sachverhaltsermittlung“, erklärte Grabungsleiter Thies Evers. „Wir prüfen, ob noch vorhanden ist, was hier einmal bestanden hat.“ Bisher wurden beispielsweise Tonscherben und Bestandteile einer Pfeife zutage gefördert und mehrere Grabgruben freigelegt. Die archäologischen Schürfungen beschränken sich dabei auf sechs Stellen, jeweils etwa vier bis fünf Meter breit und 15 Meter lang.

„Es wird nur so tief gegraben, wie für die Arbeiten zur Erweiterung des Schlossparks geschürft werden muss“, erläuterte Nina Fischer als stellvertretende Projektleiterin der städtischen Grünflächenabteilung. Daher werden die Gräber, auf die die Archäologen bisher gestoßen sind, nicht geöffnet. „Mit der Grabung möchten wir schützen, nicht zerstören“, erklärte Thies Evers. Daher dokumentieren die Archäologen ihre Funde mittels Fotos, führen Messungen durch und verfüllen anschließend die Gruben wieder.
Die Dauer der Vorarbeiten ist von den Funden der Archäologen abhängig: Neben der Untersuchung des alten Friedhofs gehen die Archäologen Hinweisen auf eine Schlackenhalde in diesem Bereich nach, die als Beispiel für die Erzverarbeitung im Stadtgebiet von historischem Interesse ist.
Quelle: Stadt Siegen, News, 26.2.2019

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