Nach vielen Jahren konnte der Wunsch nach einer Restaurierung des Erkers des Rubenssaals im Siegerlandmuseum erfüllt werden: Die Holzarbeiten des um 1730 entstandenen Erkers wurden fachgerecht von der Restaurierungswerkstatt Christoph Tölke überarbeitet und erstrahlen nun in neuem Glanz.
Begleitet wurden die Arbeiten von Dr. Ryszard Moroz, Fachberater für Konservierung und Restaurierung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe.
Die Kosten in Höhe von rund 27.000 Euro hat größtenteils der Förderverein des Siegerlandmuseums und des Oberen Schlosses e.V. übernommen, 30 Prozent werden durch Fördergelder des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe getragen.
„Wir sind überglücklich – was lange währt, wird endlich gut!“, sagte Ulf Stötzel, Vorsitzender des Fördervereins, bei der offiziellen Übergabe des restaurierten Erkers an das Museum. „Es ist das Ende einer langen Geschichte“, betonte auch Museumsleiterin Prof. Ursula Blanchebarbe: Bereits seit 2005 hatte der Förderverein Gelder zurückgelegt und sich um die Förderung durch den LWL bemüht.
Christoph Tölke stellte im Anschluss die Arbeiten an dem im Wesentlichen mit europäischem Nussholz furnierten Erker vor. „Für uns war die Maßnahme hoch spannend“, erklärte der auf Holzarbeiten spezialisierte Restaurator.
In Handarbeit hat er unter anderem die Holzarbeiten gereinigt und gefestigt. Auch die als Metallbleche in Messing und Zinn eingelegten Motive des Parketts wurden überarbeitet. Zudem wurden feine Risse und Fugen geschlossen und die Einlagen von einer dunkel gefärbten Lackschicht befreit.
Eine besondere Herausforderung stellte für den Krefelder Restaurator die Bearbeitung des Ovals im Erkerboden dar. Es zeigt eine von Löwen gehaltene Vorhangdraperie mit dem Wappen Hohenlohe-Bartenstein und dem Nassau-Siegener Wappen. Für die Rekonstruktion wurden im Museum vorhandene Zeichnungen aus dem Jahre 1955 verwendet.
In welchem Teil des Schlosses der Erker ursprünglich angebracht war, ist unklar. An seinem heutigen Platz im Rubenssaal befindet er sich, wie anhand von Fotografien nachgewiesen werden kann, seit den 1950er Jahren.
Quelle: Szadz Siegen, Meldung v. 20.12.2018