Heimatbund gibt im Jubiläumsjahr Buch von Hans-Armin Kohlberger heraus
„Die Vielfalt der Backhäuser in Wittgenstein“ ist der Titel eines Buches, das Landrat Andreas Müller jetzt gemeinsam mit dem Autor Hans-Armin Kohlberger vorgestellt hat. Auf 230 Seiten dokumentiert Kohlberger 162 Backhäuser in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück: „Eine detektivische und akribische Fleißarbeit“, wie der Landrat bei der Buchvorstellung betonte.„Wir haben eine tolle Backhaus-Tradition in Siegerland und Wittgenstein“, unterstrich der Landrat: „Vielerorts haben sich insbesondere gerade auch die Heimatvereine darum verdient gemacht, alte Backhäuser zu erhalten. Oft nicht nur die Gebäude selbst, sondern auch die Öfen, die mehr oder weniger regelmäßig zu Backesfesten befeuert und genutzt werden.“
Hans-Armin Kohlberger hat 162 Backhäuser besucht
Hans-Armin Kohlberger ist selbst nur 150 Meter von einem Backhaus aufgewachsen. Seine Mutter hat in dem Backhaus in Niederlaasphe noch bis Ende der 60er-Jahre gebacken. „Als Kind und Jugendlicher ging ich hier ein und aus und habe damit auch Bezug zum gesamten Ablauf eines Backtages“, erzählte der Autor.
Für das Buch hat Hans-Armin Kohlberger alle 162 Backhäuser besucht – manche auch mehrfach. Insbesondere wenn es um die Fotos ging: „Entweder stand die Sonne einfach falsch, oder ich wurde gebeten noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt zu kommen, denn die Eigentümer wollten erst noch dies oder jenes streichen, renovieren oder ein neues Dach aufsetzen“, berichtet der Autor.
In zahlreichen Gesprächen hat Kohlberger versucht, Details über die Geschichte der einzelnen Backhäuser herauszubekommen. Über manche konnte er viele Informationen zusammentragen, bei anderen war das leider weniger von Erfolg gekrönt, weil selbst die heutigen Besitzer kaum noch Informationen über die Historie ihres Backes hatten.
„Im Stadtgebiet von Bad Berleburg gibt es übrigens die meisten Backhäuser: 100!“, berichtet Kohlberger: „In Bad Laasphe sind es 40 und in Erndtebrück 22. 74 Backhäuser sind noch in Funktion. Eines ist seit der Recherche zum Buch bereits verschwunden. Das höchstgelegene Backhaus stand einst in Schüllar, Kühhude 2, 693 Meter über dem Meeresspiegel. Das Niederlaaspher Backhaus befindet sich dagegen nur auf 310 Meter über NN.“
Heimatbund gibt Wittgensteiner Backes-Buch im Jubiläumsjahr heraus
Mit der Veröffentlichung des Buches löst der Kreis ein Versprechen ein, das er vor mehr als 30 Jahren gegeben hat, erinnerte Landrat Andreas Müller bei der Buchvorstellung. Damals war unter Landrat Walter Nienhagen und Oberkreisdirektor Karlheinz Forster in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein Buch über die Backhäuser im Siegerland veröffentlicht worden. „Im Vorwort stand und steht, dass ein zweiter Band mit den Backhäusern in Wittgenstein folgen soll. Und – siehe da: Kaum sind 30 Jahre rum, haben wir dieses Versprechen auch schon eingelöst!“, so Müller mit einem Augenzwinkern.
Herausgeber des Backes-Buches ist der Heimatbund Siegerland-Wittgenstein e.V., dessen Vorsitzender Andreas Müller ebenfalls ist. Der Heimatbund wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. „Ein würdiger Anlass, um solch ein Buch zu veröffentlichen“, so Müller: „Mit diesem Buch möchten wir als Heimatbund die Wittgensteiner Backhaus-Tradition im Jahr 2020 abbilden und damit auch für spätere Generationen dokumentieren.“
Das Buch „Die Vielfalt der Backhäuser in Wittgenstein“ kostet 19,90 Euro und ist im Buchhandel sowie über die Geschäftsstellen der Siegener Zeitung in Bad Berleburg, Siegen, Weidenau, Olpe und Betzdorf zu erhalten.
Quelle: Kreis Siegen-Wittgenstein, Aktuelles, 4.9.2020