Die rheinische Landesgeschichte wirft ab und an einen Blick in die Nachbarregionen, so dass der Erhalt dieses Lehrstuhls auch für den Kreis Siegen-Wittgenstein von Bedeutung ist. Generell gilt es die landes- und regionalgeschichtliche Forschung in unserem Bundesland zu unterstützen.
Daher: Mitzeichnen!
Link zur Seite der Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-lehrstuhls-fuer-rheinische-landesgeschichte-an-der-universitaet-bonn
Dieser kostenfressende „Lehr-Stuhl“ ist so unnötig wie ein Kropf.
Die rheinische Landesgeschichte wird vor Ort in den Vereinen viel besser und kostengünstiger vertreten.
Die protestierenden Unterschreiber können ja durch eine monatliche Zahlung einen Stiftungslehrstuhl finanzieren.
Übrigens: warum nicht auch ein „Lehr-Stuhl“ für westfälische Landesgeschichte?
In der Rubrik „Debatte“ der Petition für die Erhalt wurde das Argument, das Vereine kostengünstiger Landesgeschichte betrieben könnten, wie folgt zurückgewiesen:
„Die Vereine sind angewiesen auf eine wiss. Instanz wie die Rhein. Landesgeschichte an der Uni mit ihren fachlichen Kompetenzen und die Uni. ist auf die Lebendigkeit, die Kreativität u. das Engagement der Vereine angewiesen. Dies wissen beide u. sollten sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Vereine gegen die Uni et vice versa auszuspielen u. dies noch mit dem – ökonomisch übrigens vollkommen unsinnigen – Argument, dass dies angeblich kostengünstiger sei – ist volks- u. betriebswirtschaftlich schlicht falsch!“
Kritische Bemerkungen von diesem Niveau sollten
nicht der Normalfall auf siwiarchiv.de sein.
Siwiarchiv .de ist einfach keine Bildzeitung!!!
Natürlich hilft der fachliche Blick über die Grenzen hinaus.
Für mich als „Frontschwein“ der regionalen Geschichte ist
die Information über und Kooperation mit anderen Institutionen von Groningen über Den Haag bis Wiesbaden, von Erfurt über Siegen bis Altenkirchen, von Altena über Wenden bis Dillenburg der alltägliche Normalfall.
Das diese Kooperation natürlich auch über die wissenschaftlichen Institutionen hinaus für Geschichts-, Kultur- und Heimatvereine gilt, bedarf eigentlich keiner Erwähnung.
Und für Westfalen-Fans sei gesagt: es gibt es auch das Regionalinstitut für westfälische Geschichte in Münster.
1) Mir fehlt ein Beleg dafür, dass Vereine besser und kostengünstiger wissenschaftliche Geschichtsforschung betreiben können. Ich würde mich sehr darüber freuen.
2) Gibt es eigentlich landeshistorische Stiftungsprofessuren?
3) Zu dieser wenig differnzierten Äußerung soll hier noch lediglich bemerkt werden, dass westfälische Landesgeschichte tatsächlich an der Universität Münster angeboten wird: http://www.uni-muenster.de/Geschichte/histsem/LG-G/ .
Ich stimme Herrn Lars hundertprozentig zu! Es muß jetzt einmal Schluß damit gemacht weden, haufenweise Geld in die Universitäten und dazu noch für Orchideenfächer zu schaufeln. Die Grund-, Haupt- und Berufschulen verkommen
Und was die Bemerkung von Herrn Wolf hinsichtlich der Kostengünstigkeit anbelangt: fast alle Geschichtsvereine haben ehrenamtliche Mitarbeiter; und diese bringen neben ihrer Freizeit auch oft genug Geld ein, um die Forschungszeile zu erreichen.
Ellen, ich hätte mir eine präzisere Beantwortung meiner Fragen gewünscht. Zudem halte ich es für sinnvoll, dass die deutliche Meinungsäußerung auch direkt bei der Petition erfolgt: https://www.openpetition.de/petition/argumente/erhalt-des-lehrstuhls-fuer-rheinische-landesgeschichte-an-der-universitaet-bonn
Mir scheint, historische Forschung soll auf ehrenamtlicher Basis getätigt werden, von solchen Deppen, die ihren Urlaub im Archiv verbringen und dafür noch zahlen. Ich habe beispielsweise für einen längeren Aufsatz nicht nur Zeit investiert, sondern mir entstanden auch erhebliche Fahrkosten, Kosten für Literatur, Vervielfältigungen und Gebühren. Geld für zusätzliche Übernachtungen, beispielsweise in Berlin, hatte ich aber nicht. Irgendeinen Topf, der solche Kosten übernehmen könnte, habe ich nicht gefunden. Honorare können die meisten Vereine nicht zahlen. Die Druckkosten werden aus den Mitgliedsbeiträgen gezahlt. Inwieweit in Vereinen grundsätzliche Forschung betrieben werden kann, sehe ich ganz und gar nicht. Es wäre hübsch, wenn die beiden, Lars und Ellen, denn doch wenigstens ein Beispiel eines Vereins nennen würden, der nicht nur im Geld schwimmt, sondern auch massenweise Mitglieder hat, die mit älteren Akten und sehr alten Urkunden umgehen können. Der Verein, in dem ich Mitglied bin, deckt ein größeres Gebiet ab – hat viele Mitglieder und keinen Pfennig zuviel seiner Kasse. Natürlich lässt sich mit dem Argument, dass Schulen verkommen, alles, aber auch alles tot schlagen. Dagegen möchte ich vor Augen führen, wieviele andere Orte der Kultur schon abgebaut und geschlossen wurden – Museen, Orchester, Archive etc. Vielleicht sollten die Mitglieder von Geschichtsvereinen ja erst mal Archive öffnen und ordnen, in denen sie dann forschen? Lars und Ellen, Sie vertreten hier eine merkwürdige Haltung zur Kultur, finde ich. Vielleicht ist es auch gar keine Haltung – weil es Sie einfach nicht interessiert.
Vielen Dank für diesen Beitrag! Archivalia nimmt übrigens lesenswert Stellung zum Arbeitsfeld „Landesgeschichte“.
Tja, die energische Zuschrift von Ellen macht mich doch staunen. Von irgendwelchen Einsichten in Finanzen und Möglichkeiten der Geschichtsvereine scheint sie nicht getrübt, noch weniger aber von Kenntnissen über das Handwerkszeug, das man mitbringen muss, um überhaupt einen ordentlichen Aufsatz zur Geschichte verfassen zu können. Nur als Beispiel: viele Hobbyhistoriker glauben, dass sie gut ausgerüstet sind, wenn sie „Sütterlin“ lesen können…. angesichts von Akten des 19. Jh. sah ich schon so manchen vollmundig scheitern. Auch die Frage der Finanzen können sich Lars und Ellen vielleicht plastisch vor Augen führen, indem sie sich informieren, was häufige Archivreisen kosten, beispielsweise ins Landesarchiv (wenn man nicht gerade in Duisburg wohnt). Abgesehen davon müssen sich berufstätige Menschen für solche Reisen Urlaub nehmen…. Außerdem möchte auch ich darauf hinweisen, wie es um kulturelle Einrichtungen insgesamt bestellt ist. Seit langen Jahren sind die Kommunen klamm und kürzen, was das Zeug hält. Archive werden gerne ganz geschlossen oder auf ehrenamtlicher Basis „geführt“. So kommt es, dass Menschen städtische Archivalien „verwalten“, die deren Inhalt nicht einmal lesen können….Eine Schande, was sich hier abspielt! Den Hinweis auf Haupt- oder Berufsschulen halte auch ich für ein Totschlagargument. Wenn Sie sich nicht interessieren, Lars und Ellen, sollten sie es frei raus sagen. Aber ist es nicht ein Armutszeugnis für ein Land, dass Theater, Orchester, Museen, Archive usw. immer wieder um ihre Existenz kämpfen müssen und manche den Kampf auch schon verloren haben? Wie gehen wir mit unserem kulturellen Erbe um?
Gerade eben unterschrieben, denn natürlich geht es hier einmal mehr darum, dass Geld verschoben werden kann, das am Hindukusch verballert werden soll oder ähnlich hehren Zwecken zur Verfügung steht. Einmal mehr Kulturabau zugunsten höherer Ziele. Und die’s haben, bleiben außen vor und feixen zufrieden, während die Betroffenen übereinander herfallen. Doofer geht’s nicht?
Stichwort: Kulturabbau zugunsten „höherer Ziele“. Das ist an sich nichts Neues, leider; an Kultur wird immer wieder gerne gespart. Aber sind nicht generell die Mittel zwischen Bund, Ländern und Kommunen falsch verteilt? Muss die „Provinz“ nicht kämpfen, während der Bund gut gesättigt ist?? Das denke ich immer, wenn wieder in Berlin z. B. wieder einmal ein (staatliches) Museum im neuen Glanz erstrahlt, während in Kommunen gekürzt oder ganz gestrichen wird? Und nach Ehrenamtlern geschrieen wird? In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, dass Unkosten, die durch die Ausübung des „Ehrenamtes“ entstehen, nicht einmal bei der Steuererklärung geltend gemacht werden können. Da hält die Finanzverwaltung sich vornehm zurück.
nach dem Ende der Zeichnungsfrist stehen 3954 gültige Unterschriften. Insgesamt haben 4006 Personen die Petition für den Erhalt der Rheinischen Landesgeschichte an der Bonner Universität unterzeichnet. Dies ist ein großer Erfolg und ein deutlliches Zeichen für das weitreichende Interesse an einer starken Landesgeschichte an der Bonner Universität. Für die Unterstützung bedanken sich die Initiatoren der Petition herzlich.
Die Petition ist beim Rektor der Universität, Prof. Jürgen Fohrmann, und dem Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Andreas Bartels, eingereicht worden. Gleichzeitig sind die Zeitungen, welche im Verlauf der Petition über die Entwicklungen berichtet haben, über das Ergebnis und die Einreichung informiert worden.
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