Gedenkveranstaltungen zu den Pogromen 1938

Samstag, 09.11.,
Hilchenbach, 19 Uhr

Capella Cantabilis: Konzert zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9./10. November 1938

Die Pogrome im November 1938 können als Beginn der systematischen Vertreibung und Unterdrückung der deutschen Jüdinnen und Juden im Dritten Reich angesehen werden. Unvorstellbares Unrecht und unsägliches Leid wurden unschuldigen Menschen zugefügt. Die rezitierten Texte thematisieren den Schmerz der Betroffenen. Die Musik spürt der Frage nach, wie trotz Leid, Tod und Vergänglichkeit Trost gefunden werden kann.
Das Konzert findet in Kooperation mit dem Gebrüder-Busch-Kreis e. V. in der Katholischen Kirche Dahlbruch, Wittgensteiner Str. 109, in Hilchenbach statt. Für Erwachsene kostet eine Karte im Vorverkauf 20 €, für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende 10 €. An der Abendkasse belaufen sich die Kosten für Erwachsene auf 24 €, für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende auf 14 €.

Bad Laasphe
Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3, Bad Laasphe


Sonntag, 10.11.,

Siegen, 16 Uhr

Gedenkstunde am Platz der Synagoge

Am Sonntag, 10. November, findet um 16:00 Uhr am Platz der Synagoge im Siegener Obergraben die Gedenkstunde zur Reichspogromnacht im Jahr 1938 statt. Vor 86 Jahren steckten Männer der Siegener SS und SA in der Mittagsstunde des 10. November die Siegener Synagoge unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger in Brand. Das jüdische Gotteshaus wurde vollständig zerstört. Alle jüdischen Männer, denen man habhaft werden konnte, wurden verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Der 10. November 1938 markiert damit das Ende des sichtbaren jüdischen Lebens in Siegen. Die Gedenkstunde mahnt an die Schrecken der Vergangenheit und erinnert, dass auch heute wieder jüdisches Leben in Deutschland stark bedroht ist.

Moderiert wird die Gedenkstunde vom Ev. Vorsitzenden der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. (CJZ) Pfr. i. R. Raimar Leng. Im Anschluss spricht der Bürgermeister der Universitätsstadt Siegen, Steffen Mues, ein Grußwort. Den zentralen Redebeitrag hält in diesem Jahr Elke Büdenbender. Sie wurde 1962 in Siegen-Weidenau geboren und arbeitet seit dem Jahr 2000 als Richterin am Verwaltungsgericht Berlin. Sie ist die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das jüdische Totengebet (Kaddisch) spricht Alon Sander, jüdischer Vorsitzender der CJZ Siegerland. Beteiligt sind weiterhin israelische Jugendliche aus Emek Hefer (Partnerkreis Siegen-Wittgenstein) sowie der Walter-Krämer-AStA der Universität Siegen. Das Mitbringen von Flaggen und Transparenten ist nicht erlaubt.

Der Obergraben wird von 15:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr von der Einmündung Kohlbettstraße bis zum Parkhaus Karstadt (Unteres Schloss) gesperrt. Nach der Gedenkstunde besteht die Möglichkeit, die Sonderausstellung „Die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde. Die Ausstellung des Gedenk- und Informationsorts Tiergartenstraße 4 in Berlin (Wanderausstellung der Gedenkstätte Topographie des Terrors)“ im Aktiven Museum Südwestfalen zu besuchen. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland e. V. und das Aktive Museum Südwestfalen e. V. laden herzlich zum Besuch der Gedenkstunde ein.

Quellen:
1) Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland, Veranstaltungen November 2024
2) Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., Homepageseite

Siegener funfacts: Der Dicke Turm

„Mitten in Siegen posiert der Dicke Turm, der ohne Zweifel zu den unverwechselbaren Wahrzeichen der Stadt zählt. Doch wozu wurde er eigentlich errichtet? Welche war seine ursprüngliche Funktion? Die Auflösung finden Sie hier.“

Literaturhinweise: Weiterlesen

Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen zur Wiedergutmachung gestartet

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen hat eine Finanzierungszusage seitens des Bundesministeriums der Finanzen für ein dreiteiliges Projekt zur Digitalisierung, Tiefenerschließung und Nutzbarmachung von Wiedergutmachungsakten aus der Abteilung Rheinland erhalten. Das Gesamtprojekt hat dabei eine Laufzeit von etwa 3,5 Jahren.

Im Rahmen des Projekts werden Wiedergutmachungsakten aus Nordrhein-Westfalen tiefenerschlossen und digitalisiert. Dies betrifft sowohl „berühmte Fälle“ wie jenen des von den Nationalsozialisten abgesetzten Aachener Oberbürgermeisters Wilhelm Rombach (1884-1973) als auch Verfolgte, die keine „Presse“ erhielten, wie die Familie Levano aus Aachen. | Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland

In einem ersten Teilprojekt ist neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung der spezifischen administrativen und rechtlichen Bedingungen der Wiedergutmachung in NRW, vor allem die landesweite Erfassung aller einschlägigen Unterlagen zur Wiedergutmachung in einem sachthematischen Inventar in Zusammenarbeit mit anderen Archiven, Institutionen und der Forschung geplant. Weiterlesen

Linktipp: Onlineedition der NRW-Kabinettsprotokolle

screenshot der Datenbank der Onlineedition

Seit 1992 veröffentlicht das Landesarchiv NRW die Kabinettsprotokolle der Landesregierung in edierter Form. Zusammen mit der Herausgabe der 9. Legislaturperiode wird nun eine komplett überarbeitete Webseite vorgestellt, auf der die Protokolle, aber auch Hintergrundinformationen zu finden sind.
Quelle: Landesarchiv NRW, Veranstaltung 16.10.2024

Linktipp: „zeitspuren:stories“ 04 „Bizarrer Putsch in Laasphe 1816“


Die neue Instagram-Episode erinnert an ein skurriles Ereignis in der Gründungsphase des Kreises Wittgenstein.

Fürst Friedrich Carl zu Wittgenstein-Wittgenstein, Landesherr des gleichnamigen Fürstentums, hatte zwar der Eingliederung ins Königreich Preußen zugestimmt. Beim Versuch, sich der bereits unter hessischer Herrschaft über ihn verhängten Finanzaufsicht zu entledigen, suchte er Rat und Hilfe bei Theodor von Kretschmann, der sich mit Finanzgeschäften auskannte und über gute Beziehungen am Königshof in Berlin verfügte.

Kretschmann erschien in Laasphe und gab vor, im Namen des Königs die Verwaltung des Fürstentums zu übernehmen. Damit unterlief er die Bemühungen von Ludwig Vincke, seit kurzem Oberpräsident der Provinz Westfalen, der gerade dabei war, die Verwaltung des neuen Kreises Wittgenstein aufzubauen.

Der von Fürst Friedrich Carl inszenierte ‚Putsch‘ in Laasphe – von Vincke als ‚Revolution‘ bezeichnet – begann am 23. November und war am 30. Dezember 1816 beendet.

FAMI-Stelle im Stadtarchiv Siegen zu besetzen

Bei der Stadtverwaltung Siegen ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als
Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste (m/w/d)
– im Stadtarchiv –
zu besetzen.
Das Stadtarchiv Siegen zählt zu den größeren und nach seinen Beständen zu den bedeutendsten Kommunalarchiven im südwestfälischen und nordhessischen Raum. Seit 2007 ist es gemeinsam mit weiteren städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen im KrönchenCenter in der Siegener Oberstadt untergebracht. An der Schwelle zur digitalen Überlieferungsbildung obliegt Ihnen neben den Aufgabenschwerpunkten der Bearbeitung jüngeren Archivguts, der Auskunftserteilung und Besucherberatung mit eigener bestandsbezogener Verantwortung die archivseitige Betreuung der Erschließungssoftware, die Mitarbeit an der elektronischen Langzeitarchivierung und die Beteiligung an Digitalisierungsvorhaben. Sie sind in die Öffentlichkeitsarbeit über den Ausbau der Internetpräsenz und die Betreuung von Schülerpraktikanten einbezogen.
Unser Angebot Weiterlesen

Heute vor 80 Jahren: Otto Arnold gestorben


Heute vor 80 Jahren starb der in Siegen tätige Lehrer und dokumentarische Fotograf Otto Arnold. Aus diesem Anlass wurde ein kurzer Wikipedia-Eintrag erstellt.

Zu Otto Arnold s. auf siwiarchiv:
Fotoausstellung „Häute, Leim und Filz“ in Hagen
[Biographie im siwiarchiv-Adventskalender 2017]
Siegen: Kunst im Treppenhaus geht in die 2te Runde
Fotoausstellung: „Otto Arnold“ im LYZ. Impressionen.
Ausstellung zum Fotografen Otto Arnold

Freudenberg: Stadtarchivar a. D. Detlef Köppen gestorben

„Unerwartet ist Detlef Köppen aus Freudenberg im Alter von 69 Jahren gestorben. Seit 1972 gehörte er zum Team der Freudenberger Stadtverwaltung, zuletzt fast drei Jahrzehnte als Stadtarchivar. Als er am 31. Juli 2020 in den Ruhestand ging, bezog er wenig später, nunmehr ehrenamtlich, ein kleines Büro im 4Fachwerk-Museum. Denn nicht nur beruflich lag ihm, der auch zeitweise für die Denkmalpflege zuständig war, die Freudenberger Geschichte sehr am Herzen.
„Detlef Köppen hat unsere Diskussionen und Überlegungen im Arbeitskreis Stadtgeschichte ganz entscheidend geprägt,“ so 4Fachwerk-Vorsitzender Klaus Siebel-Späth. Er habe immer auf Detailgenauigkeit und gesicherte Fakten gesetzt, viele Überlieferungen kritisch hinterfragt. „Da er wusste, wo zu suchen ist, hat er uns bei der Recherche von Hintergrundinformationen ganz maßgeblich unterstützt.“ Seine Arbeitskreis-Kollegen loben ihn „als wandelndes Geschichtslexikon“: „Bei Detlef Köppen hat sich über Jahre ein beeindruckendes geschichtliches Wissen zu unserer Region gesammelt, welches er gerne weitergegeben hat. Wir sind ihm deshalb zu großem Dank verpflichtet.“ Weiterlesen

Video: Eröffnung des Naturparks Rothaargebirge 1964


„Vor fast 60 Jahren, am 30. Oktober 1964, öffnet der Naturpark Rothaargebirge in Laasphe seine Türen! Der idyllische Park sollte vor allem ein Erholungsgebiet für Menschen aus dem nahen Ruhrgebiet sein, das damals schon mit Luftverschmutzung zu kämpfen hatte. Daher betont auch der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke in seiner Eröffnungsrede die zunehmende Umweltverschmutzung und die zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes. Neben vielen Festreden feiert Laasphe die Eröffnung auch mit Fahnenschmuck und einem gemeinsamen Fußmarsch durch die Wittgensteiner Natur. In dem Filmschatz aus 1964 fangen drei junge Filmamateure die Tage vor, während und nach der Feier fest.
Hier seht ihr nun eine leicht gekürzte und kommentierte Fassung des Originalfilms.

In der Reihe „Filmschätze“ veröffentlichen wir ausgewählte Dokumentar-, Kurz- und Amateurfilme vergangener Jahrzehnte in voller Länge auf YouTube. Charakteristisch für die Filmauswahl ist, dass die „Filmschätze“ Themen aus Westfalen in den Fokus rücken, aus ihrer Entstehungszeit heraus in den Blick nehmen und ein gewisses Zeitkolorit transportieren.“

[Nachtrag 6.11.2024, WDR hier und heute, 30.10.1964, „Feierliche Eröffnung Naturpark Rothaargebirge“ via WDRretro]: Weiterlesen

VHS-Kurs: Ahnenforschung/Familienforschung

Mo., 04.11.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, 4 Abende, Landratsvilla Bad Berleburg

Wer bin ich und welche Vorfahren habe ich. Tauchen Sie ein in die Ahnenforschung und stärken Sie dabei Ihre Familienbande. Der Kursleiter Norbert Butters hat 5 Jahre lang intensiv Ahnenforschung betrieben. Er kennt die richtigen Vorgehensweisen und hat viele Tipps und Tricks dazu. Er hat nun seinen 5fachen Urgroßvater gefunden!
Quelle: VHS Siegen-Wittgenstein, Programm