Aus evangelischen Archiven 63 (2023) online

Reblog vom Blog des Archivs der evangelischen Kirche im Rheinland, 14. Mai 2024
„Der aktuelle Jahresband der Zeitschrift des Verbandes kirchlicher Archive ist online abrufbar. Er bietet auf 255 Seiten einen Überblick über aktuelle Projekte und Themen in den landeskirchlichen und diakonischen Archiven im Bereich der EKD. Besondere Schwerpunkte bilden diesmal die digitale Langzeitarchivierung, archivische Bauplanung und Magazinmanagement sowie Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit. …..“

Für die Region interessant ist der Beitrag „Was, wie, für wen? Strategieentwicklung im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen. Ein Praxisbericht“ von Ingrun Osterfinke.

via Archivalia

50 neue Kanaldeckel mit Siegener Stadtwappen verziert

Premiere für Schmuck-Schachtdeckel am Kornmarkt

800 Jahre Siegener Stadtgeschichte liegen den Siegener Bürgerinnen und Bürgern in Kürze zu Füßen: Ab kommender Woche werden Mitarbeiter des städtischen Entsorgungsbetriebs ESi weitere 49 neue Schmuck-Schachtdeckel in der Siegener Innenstadt gegen alte Kanaldeckel tauschen. Als Motiv sind die 70 Kilogramm schweren Vollgussdeckel mit dem Siegener Stadtwappen, dem Schriftzug „Universitätsstadt Siegen“ und den Jahreszahlen „1224 – 2024“ verziert, außerdem mit dem Schriftzug ESi.

Den ersten Schmuck-Schachtdeckel aus der Siegen-Serie verlegten ESi-Mitarbeiter heute (Freitag, 10. Mai) an der Einmündung in die Straße Kornmarkt in der Oberstadt vor dem Siegener Rathaus, im Beisein von Bürgermeister Steffen Mues, Stephan Roth (Technischer Betriebleiter ESi), Christof Quandel (Kaufmännischer Betriesbsleiter ESI) und Stadtführerin Ingrid Tielsch. Steffen Mues: „In Städten auf der ganzen Welt gibt es diese sympathischen Werbeträger. Dass wir als Stadt Siegen zu unserem 800. Stadtjubiläum mit diesen jetzt auch unsere Innenstadt verschönern können, ist eine tolle Aufwertung für unser Stadtbild und macht sich bei den Stadtführungen als Extra gut.“ Weiterlesen

Leitungswechsel im Stadtarchiv der Kreisstadt Olpe

Bürgermeister Peter Weber mit Josef Wermert und Dr. Timo Erlenbusch © Kreisstadt Olpe

Seit 1989 leitet der Historiker Josef Wermert das Stadtarchiv der Kreisstadt Olpe. Ende Mai geht der gebürtige Nienborger in den Ruhestand. Seine Nachfolge übernimmt Dr. Timo Erlenbusch.
In den 35 Jahren seiner Tätigkeit für die Stadtverwaltung war Josef Wermert weit über das eigentliche Maß der Archivarbeit hinaus aktiv und hat gleichsam eine Vielzahl von Publikationen veröffentlicht bzw. daran mitgewirkt.

Ein herausragendes Beispiel sind die zwischen 2002 und 2022 erschienen vier Bände von „Olpe. Geschichte von Stadt und Land“, teils mit mehreren Teilbänden, die von Josef Wermert initiiert, organisiert und im Auftrag der Kreisstadt herausgegeben wurden und die er ebenso redaktionell verantwortet hat. Die Bücher umfassen die Geschichte der Stadt Olpe und der umliegenden Dörfer vom frühen Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit und stellen auch eine einzigartige Sammlung von Bild- und Textquellen dar, die die Olper Historie in einmaliger Weise beleuchten und von der Fachwelt als beispielhaft beurteilt werden.

In enger Zusammenarbeit mit dem Heimatverein, in deren Vorstandsarbeit Josef Wermert ebenfalls über viele Jahre eingebunden war, erfolgte die Schriftleitung und Herausgabe von 30 Ausgaben des Olper Jahrbuchs „Olpe in Geschichte und Gegenwart“, das zuletzt regelmäßig über 500 Seiten zählte, sowie vielen weiteren Schriften, u.a. der Olper Bibliographie. Wermert ist zudem Gründungsmitglied des 1997 ins Leben gerufenen Fördervereins Stadtmuseum Olpe e.V. und hat den Museumsbestand mit aufgebaut und betreut. Weiterhin stand er den Olper Vereinen, Organisationen und Institutionen vielfach beratend zur Seite, z.B. bei der Erstellung von Festschriften. Weiterlesen

Literaturhinweis: „Wanderwelten“

Neuer Bildband des LWL zeigt historische Fotografien aus dem Nachlass von Richard Schirrmann, dem Begründer der Jugendherbergsidee.

Richard Schirrmann (links) mit einem Freund aus dem Kreise des Deutschen Jugendherbswerkes, wahrscheinlich Mitbegründer Wilhelm Münker, undatiert, um 1912?, Foto: LWL/Sammlung Richard Schirrmann 

Heute um 18 Uhr findet in der Jugendherberge Münster eine besondere Buchpräsentation statt: Anlässlich des 150. Geburtstages der beiden Gründerväter des Deutschen Jugendherbergswerkes, Richard Schirrmann (1874-1961) und Wilhelm Münker (1874-1970), hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) den Bildband „Wanderwelten – Jugend und Jugendherbergen in Fotografien der Sammlung Richard Schirrmann“ herausgebracht. Das LWL-Medienzentrum für Westfalen hat das Buch in Kooperation mit der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen beim LWL und der Stiftung Deutsches Jugendherbergswerk sowie der Wilhelm-Münker-Stiftung zusammengestellt.

Der gebürtige Ostpreuße Richard Schirrmann war 1901 als Volksschullehrer nach Westfalen gekommen, zunächst nach Gelsenkirchen, dann nach Altena im Sauerland. Von dort aus baute der jugendbewegte passionierte Wanderer ab 1909 gemeinsam mit dem Hilchenbacher Fabrikanten Wilhelm Münker das heute weltumspannende Netzwerk der Jugendherbergen auf. Schon als junger Lehrer war Schirrmann ein passionierter Amateurfotograf und blieb es bis an sein Lebensende. Zur Verbreitung seiner Idee der Jugendherbergen und des Jugendwanderns setzte er gezielt auf die Fotografie. Zu seiner Wanderausrüstung gehörte neben passendem Schuhwerk, Rucksack und Proviant darum immer auch ein Fotoapparat. Weiterlesen

Online-Archiv der Siegener Zeitung


54.138 Ausgaben
Ausgangspunkt einer spannenden Reise ist unser Zeitungsarchiv, das wir in den letzten Jahren aufwendig digitalisiert haben.
Über 200 Jahre. Immerhin über 50.000 Ausgaben – teilweise zu unhandlichen Jahrbänden gebunden – wurden einem Dienstleister übergeben.

1.177.171 Seiten
Nahezu 1 Millionen Seiten, teilweise auf brüchigem Papier, wurden mit größter Sorgfalt von einem Spezialscanner eingelesen.
Obwohl eine aufwendige Bild-Optimierung das technisch Mögliche aus den Scans herausholte, bewahren wir die unbearbeiteten Dateien auf – für die Zukunft, wenn leistungsfähigere Technologien die Ergebnisse vielleicht nochmals verbessern können.

6.589.700 Artikel

Das Extrahieren der Artikel aus dem Buchstabenmeer war kein leichtes Unterfangen. Neben dem mehrspaltigen Zeitungslayout und der Fortsetzung der Artikel über Seiten hinweg bereiteten auch die Formatierung der Überschriften, Anleser und Bildzeilen sowie die Vielzahl der verwendeten Schriften Probleme. Das konnte ein Texterkennungsprogramm nur ansatzweise lösen und bedurfte der Unterstützung eines wachsamen Auges. Entstanden sind über 6 Millionen Artikel, die nun per Volltextsuche erschlossen sind.“
Quelle: Siegener Zeitung, Projektseite
Weitere Informationen: Siegener Zeitung, 10.5.2024

Sonderausstellung: Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus

Stiftung Kloster Dalheim, 19. Mai 2024 bis 18. Mai 2025

Ausschnitt aus dem Rundschreiben von Papst Pius XI.: Über die Lage der katholischen Kirche in Deutschland (Mit brennender Sorge), 21.03.1937. Bildnachweis: LWL


Schließen sich der christliche Glaube und der Glaube an den Nationalsozialismus aus? – Die Frage nach dem Verhältnis der christlichen Kirchen und Klöster zum Nationalsozialismus steht im Zeichen einer beispiellosen moralischen Fallhöhe.

Unter dem Titel „Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus“ arbeitet die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur erstmals in einer großangelegten Sonderausstellung die komplexe Wechselbeziehung von Christentum und Nationalsozialismus für ein breites Publikum auf. Im Spannungsfeld von institutioneller Verantwortung und persönlicher Gewissensfrage stellt die Ausstellung dabei kirchliches und „christliches“ Verhalten in den Kontext der Zeit und zeigt anhand prominenter Akteure und einfacher Gläubiger mögliche Motive für individuelles Handeln bzw. Nicht-Handeln auf.

Zehn Fragen führen die Museumsgäste auf die Spuren von Verrat und Nächstenliebe, Kollaboration und Widerstand, Tätern und Opfern: Die Schau beleuchtet die Maßnahmen, mit denen die Nationalsozialisten den christlichen Glauben aus dem Alltag zu verdrängen suchten und fragt, welchen Einfluss christliche Motive beim Widerstand gegen den Nationalsozialismus hatten. Die Ausstellung zeigt zugleich aber auch, auf welche Weise die christlichen Kirchen und ihre Anhänger in die nationalsozialistische Unterdrückungs- und Vernichtungspolitik verstrickt waren: Auf evangelischer Seite werden vor allem die ideologische und organisatorische Nähe zum NS-Regime und der Gegensatz zwischen „Deutschen Christen“ und „Bekennender Kirche“ debattiert. Diskussionspunkte auf katholischer Seite sind die Hintergründe des Reichskonkordats zwischen Deutschem Reich und Heiligem Stuhl sowie der Papst Pius XII. angelastete Vorwurf, angesichts der Judenverfolgung und Judenvernichtung geschwiegen zu haben. Die Ausstellung diskutiert auch, wie die beiden großen christlichen Kirchen heute mit ihrer Rolle im Nationalsozialismus umgehen. 
Quelle: Stiftung Kloster Dalheim, Ausstellungsvorschau

Karten der Preußischen Uraufnahme (1841-45) und Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande für das Kreisgebiet online

Die Karten der Preußischen Uraufnahme (https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fische_Uraufnahme) sind zwischen 1830 und 1852 entstanden (Maßstab 1:25.000). Aus der Datierung der einzelnen Karten geht hervor, dass die zwanzig den Kreis Siegen-Wittgenstein berührenden Messtischblätter zwischen 1840 und 1842 gezeichnet oder fertiggestellt wurden. Die Originalkarten befinden sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) und sind unter der Signatur SBB, Kartenabteilung, Kart. N 729, einsehbar. Die Staatsbibliothek zu Berlin hat dem von einer Internetpräsentation begleiteten Buchprojekt „Zeitspuren in Siegerland und Wittgenstein im preußischen 19. Jahrhundert“ freundlicherweise die Genehmigung für die Veröffentlichung der den hiesigen Kreis betreffenden Karten erteilt: https://www.zeitspuren-siwi-2.de/1842-sbb.html. Weiterlesen

Youtube-Serie: „Unterm Hakenkreuz. Westfalen 1933 – 1945 im Amateuerfilm“

Plakat zur Filmdokumentation „Unterm Hakenkreuz“.
Foto: LWL

Die kürzliche hier angekündigte Video-Serie umfasst bislang folgende Filme:
1) „Einführung. Kamera läuft“
2) „Privates Glück“ [Anm.: Bei 6 min 20 ist die Schloßstr. in Berleburg zu sehen]
3) „Urlaub in der ´Volksgemeinschaft` „
4) „Volks-Feste“
5) „Nationalsozialistische Feiertage“
6) „Die Partei marschiert“
7) „Leben auf dem Land“
8) „Soldaten der Arbeit“ [Vor Kriegsbeginn diente der RAD vor allem körperlich schweren Forst- und Feldarbeiten; mit seiner paramilitärischen Organisation sollte der RAD die Dienstmänner aber auch bereits auf den Krieg vorbereiten. Die NS-Organisation war Teil des NS-Erziehungssystems und diente bei großen Parteiveranstaltungen ebenfalls Propagandazwecken. Nach Kriegsbeginn veränderten sich auch die Aufgabenfelder der Arbeiter und sie sorgten vor allem für eine funktionierende Infrastruktur der kämpfenden Soldaten. Aufnahmen aus dem Siegerland von Siegfried Vetter, Nürnberg (Reichsparteitage 1934 und 1935) und der ausländischen Kriegsfront (Schweiz, Frankreich, Russland)zeigen Übungen und Einsätze des Dienstes aus unterschiedlichen Perspektiven . s. a. https://www.siwiarchiv.de/filme-zeitzeugen-auf-zelluloid/ und https://www.siwiarchiv.de/video-vereidigung-von-reichsarbeitsdienst-angehoerigen-am-06-08-1944-in-siegen/] Weiterlesen

Vortrag zur Stadtgeschichte: Zwiespalt unter dem Krönchen

– Leben in der bikonfessionellen Stadt Siegen seit 1612 | Überblick und Einordnung der regierenden Konfessionen und ihrer speziellen Religionspolitik
16.05.2024 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Eintritt ist frei, Eintrachtsaal Siegerlandhalle
Referent: Dr. Ulf Lückel

Die Religions- und besonders die wechselnde Konfessionsgeschichte des Hauses Nassau-Siegen hat sich unmittelbar in der Geschichte der Stadt Siegen auf mannigfache Weise über Jahrhunderte hinweg gezeigt und bedeutungsvoll ausgewirkt. Der Vortrag spannt den Bogen vom Glaubensübertritt des Grafen Johann VIII. zu Nassau-Siegen (1583–1638) im Jahr 1612 zum röm.-kath. Bekenntnis bis hin zum 18. Jahrhundert, als Siegen ein Zentrum für den neuaufstrebenden Pietismus wurde und dieser von den Regierenden entweder protegiert oder bekämpft wurde. Der Vortrag will in die Besonderheiten der Konfessionalisierung, die damit auftretenden Probleme und zugleich die innovativ-positiven Ereignisse einführen und eine Einordnung versuchen.