Olaf Wagener (1977 – 2025)

Olaf Wagener wurde am 28. März 1977 in Kreuztal-Littfeld geboren. Er trat zunächst eine Ausbildung im Justizdienst und wurde Diplom-Rechtspfleger. Anschließend war er in der Justizverwaltung tätig. Ab 2005 studierte Olaf Wagener Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Siegen. Von 2008 bis 2010 absolvierte er das Studium des Heidelberger Mittelalter-Master an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit den Fachschwerpunkten Geschichte, Kunstgeschichte, jüdische Studien und Ur- und Frühgeschichte. Dort im Herbst 2010 legte Wagener erfolgreich seine  Masterarbeit zu „Belagerungen unter Kurfürst Friedrich I. dem Siegreichen von der Pfalz. Kriegführung im 15. Jahrhundert“ vor. Seit November 2010 war er Doktorand am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg mit dem Thema „Sehen und gesehen werden – Burgen als Stützpunkte herrschaftlicher Durchdringung von Territorien in Raum und Zeit“. Zusätzlich hatte er eine Projekttätigkeit in der Bauforschung an der Stadtmauer und dem Dom in Worms inne.
Auch ehrenamtlich engagierte sich Olaf Wagener in der Burgenforschung; so war er  Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission des Freundeskreises Bleidenberg e.V., und in dieser Funktion organisierte Tagungen in Oberfel zu Themen rund um Burgen und mittelalterliche Kriegführung und fungierte als Herausgeber der zugehörigen Tagungsbände, so bspw. zu „Aborten im Mittelalter“ und „Brandnutzung und Feuer in Burg, Stadt und Kloster“.
Olaf Wagener stand auch immer für ungewöhnliche und übersehene Themen in der Burgenforschung. Geographische Schwerpunkte waren neben dem Siegerland Rheinland-Pfalz, Elsass, Kärnten und Niederösterreich.
Auf der Internetseite „Regesta Imperii. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz“ finden sich 93 (!) Einträge zu Veröffentlichungen Olaf Wageners. Diese Liste kann als Grundlage für eine noch zu erstellende Bibliographie dienen.
Es gibt zalreiche Einträge auf siwiarchiv, die sich mit den regionalen Projekten Olaf Wageners (Ausstellungen, Vorträge, Publikationen) beschäftigen.

Quellen:
Siegener Zeitung 8. April 2025
Rundbriefder Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V. Nr. 89 (2025 Heft 1), S. 4
Andreas Bingener/Frank Neumann: Olaf Wagener (1977 – 2025). Nachruf auf den Siegerländer Burgenforscher, in: Siegerland 2/2025, S. 309 – 310
Vortragsankündigung des „Förderverein Kalsmunt e. V.“, 20.1.2016

Danke an SP und DP für die Informationen!

„Untold stories – nicht alle fanden Schutz in den Bunkern!“

Einladung in das Aktive Museum Südwestfalen

Von der Zukunft der Erinnerung an das Schicksal von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während des Nationalsozialismus in Siegen – ein neuer Lern- und Gedenkort entsteht.
Am Tag des GEH-DENKENS an den Bombenangriff auf Siegen vom 16.12.1944 wollen wir an das Schicksal von Zwangsarbeitenden in unserer Stadt erinnern. Sie waren den Bomben meist fast schutzlos ausgeliefert, da ihnen in der Regel der Zugang zu Bunkern und Schutzstollen verwehrt war.
Wir werden mit Zeitzeugen sprechen, die als Kinder erlebten, wie Zwangsarbeit ein fester Bestandteil des Alltags im Siegen zur Zeit des Nationalsozialismus war. Zeitweise war jeder dritte Bewohner Siegens ein Zwangsarbeiter oder eine Zwangsarbeiterin. Bis zu 13,5, Millionen Menschen wurden während des NS nach Deutschland zur Arbeit verschleppt. Allein in Siegen liegen fast 1000 Opfer als Zeugnis für dieses Verbrechens in unserer Vergangenheit auf Friedhöfen in der Region.
Hat das Thema einen angemessenen Raum in der regionalen Erinnerung? Wir wollen uns über die bisherige Erinnerungsarbeit der Siegener Zivilgesellschaft (z.B. THW-Jugend) zum Thema austauschen und die Pläne des Aktiven Museums für einen neuen zentralen Ort des Gedenkens und Lernens auf dem Friedhof Fludersbach (allein hier liegen über 190 Opfer) vorstellen.
Ablauf der Veranstaltung:
1. Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
2. Warum gibt es im Siegerland 1000 Gräber von Zwangsarbeitern? Kurze Information zur Geschichte der Zwangsarbeit im Siegerland
3. Rückblick und Ausblick (mit Kooperationspartnern): bisherige regionale Erinnerungskultur und Projektvorhaben (Lern- und Gedenkortes auf dem Gelände des Zwangsarbeiterfriedhofs Fludersbach)
Beginn: 17 Uhr (bis ca. 18.30 Uhr)
Ort: Aktives Museum Südwestfalen, Obergraben 10, 57072 Siegen (bitte nutzen sie gerne das Parkhaus am Löhrtor mit direkter Verbindung zum Museum)

Freudenberg im Zeitgescheien 2/2025 erschienen

Aus dem Inhalt:
Gottfried Theis: „Weibe“ oder „Asdorf“? Diskussion um einen Bachenamen, S. 5 – 21
Thomas Grümbel: Oberfischbacher Hausnamen, S. 21 – 25
Peter Pfaffe: Neue Töne an alten Ort. Wie das Green Hell Festival den Waldsportplatz Lindenberg verwandelt, S. 27 – 35

„Krisen überliefern!“ Eine Handreichung für Kommunalarchive

„Bei der Frühjahrssitzung der Bundeskonferenz der Kommunalarchive am 5./6. Mai 2025 in Pulheim-Brauweiler wurde die vom BKK-Unterausschuss erarbeitete Handreichung zur Überlieferungsbildung in Krisensituationen verabschiedet. Die BKK empfiehlt sie zur Lektüre und Nutzung. Sie ist auf der Homepage hier verlinkt.“

Protokolle der Provinzialsynoden im Archivportal NRW

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Seit dieser Woche stehen im Archivportal NRW die Digitalisate der Protokolle der westfälischen Provinzialsynoden (1819, 1835-1934), der westfälischen Bekenntnissynoden (1934-1936) und der ersten Landessynoden der Evangelische Kirche von Westfalen (1948-1949) zur Verfügung. Weitere Digitalisate der Landessynoden werden in den nächsten Monaten folgen.

https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=FINDBUCH-Best_10abb9ee-78a3-4d9f-b748-f7c5a912bcb4

In der Verzeichnung zu dem Bestand LkA EKvW 29.3 finden sich neben den Angaben zu Ort und Datum der jeweiligen Synoden auch die alphabetischen Register der Verhandlungen (soweit vorhanden), über die konkrete Sachbetreffe recherchiert werden können.

Die Westfälischen Provinzialsynoden tagten nach Einführung der Rheinisch-Westfälischen Kirchenordnung 1835 in der Regel alle drei Jahre über kirchliche Belange und berieten über Anträge der Kreissynoden. Sie setzte sich zusammen aus den Superintendenten der Provinz und aus geistlichen und nichtgeistlichen Abgeordneten der Kreissynoden.