Die Technische Informationsbibliothek (TIB) in Hannover hat auf Anregung von Archivalia die 1929 erschienen Volkskunde von Heinrich Holschbach online verfügbar gemacht. Vor allem der BEitrag „Der Genossenschaftsgedanke auf alter Grundlage im heimischen Volkstum“ von Ernst Rick ist für das Siegerland interessant (Stichwort: Hauberg). Beiden sei gedankt!
Kein Raum wie jeder andere: Evangelische Kirche Feudigen
Samstag, 29.06.2024 (15:00 – 17:15 Uhr), Ev. Kirche Feudingen; An der Kirche 1 57334 Bad Laasphe-Feudingen
Quelle: Albert Ludorff, Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen: Band 12: Kreis Wittgenstein. Münster i.W., 1903, S. 34
„Kirchen prägen das Erscheinungsbild unserer Dörfer und Städte. Sie symbolisieren ein Stück Heimat. Selbst für die, die ansonsten mit Kirche und Glauben nur wenig anfangen können. In Zeiten in denen auch in unserer Region immer mehr Gottesdienststätten auf dem Prüfstand stehen, erscheint es verheißungsvoll, sich näher mit der Geschichte des Kirchbaus im Siegerland und in Wittgenstein zu beschäftigen. Wann wurden welche Kirchen gebaut und warum?
Beim elften Teil unserer schoen seit Jahren laufenden beliebten Veranstaltungsreihe steht nun die Ev. Kirche Feudigen auf dem Programm. Bei der Ev. Kirche Feudingen handelt es sich um eine Mitte des 13. Jahrhunderts entstandene dreischiffige gewölbte Hallenkirche. Im Chor sind Reste alter Wandmalereien, die 1928 ergänzend restauriert wurden, zu sehen. Die Ev. Kirche Feudigen war ehemals dem heiligen Martin geweiht. Im Rahmen einer sachkundigen Führung werden wir zunächst die Außenansicht wahrnehmen und danach das Innere der Kirche erkunden. Dabei kommen wir miteinander ins Gespräch, teilen und diskutieren unsere unterschiedlichen Perspektiven und Wahrnehmungen. Die Veranstaltung ist kosten- und anmeldefrei. Über eine Spende zugunsten der Erhaltung der Kirche freuen wir uns.“
Quelle: Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, Erwachsenenbildung, Veranstaltungen
Ausstellung: Otto Arnold (1881 – 1944) – Fotografien einer historischen Industrielandschaft
27.06.202411.07.2024 – 25.08.2024, Städtische Galerie Haus Seel, Kornmarkt 20, 57072 Siegen
Otto Arnold (1881 – 1944) war Rektor der Nordschule Siegen und Amateurfotograf. Arnold hat in den 1920er und 1930er Jahren auf vielen Spaziergängen und Wanderungen die Stadt Siegen sowie die Siegerländer Landschaft fotografiert und die damalige Arbeitswelt – Hütten, Gruben, Hauberg, Gerberei – festgehalten, um diese seinen Schülern mittels Diaprojektion näher zu bringen. Die anlässlich des 800 jährigen Stadtjubiläums stattfindende Ausstellung, die am 11.7. um 19 Uhr im Haus Seel eröffnet und zeigt ca. 120 Bilder (Archiv historische Bilder, Leihgeber Detlev Arnold). Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Eva Schmidt.
Ein Katalog erscheint im Snoeck Verlag, Köln, mit Texten von Gabriele Conrath-Scholl, Joseph Imorde, Dieter Pfau und einem Gespräch zwischen Eva Schmidt und Detlev Arnold
Nachtrag, 12.7.24:
Bilder der Ausstellungseröffnung:
Heute vor 160 Jahren: Ludwig Heupel-Siegen (1864-1945) geboren
Ludwig Wilhelm Heupel-Siegen (* 20. Juni 1864 in Siegen; † 13. März 1945 in Düsseldorf)
Eltern: Handwerksmeister Johann Heinrich Heupel und Franziska, geborene Lauff
- 1875 bis 1882 die Realschule in Siegen.
- 1882 Lehre in einer Schreibstube der Bahnmeisterei Siegen Auf Wunsch seines Vaters .
- 1883 bis 1885 studierte er an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf unter Hermann Stiller.
- 1885 schrieb er sich an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München ein.
- Bereits 1890 stellte der Porträtmaler Heupel, der auch Genre-, Historien- und Industriebilder sowie Stillleben schuf, seine Werke im Glaspalast in München aus.
- ab 1892 aufgrund eines Rom-Stipendiums der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin in Italien. Dies ermöglichte ihm einen Aufenthalt in der Villa Strohl-Fern.
- 1894 zunächst an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf als Fachlehrer für Aktzeichnen und Anatomie unterrichtet hatte,
- 1904 Lehrauftrag an der Düsseldorfer Kunstakademie an.
- 1919 Habilitation und Professur der Frauenkunstschule der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.
Schüler:
Paul Biesemann, Emil Bollmann, Barthel Gilles, Wilhelm Hambüchen, Alfred Holler, Wilhelm Palmes, Hubert Ritzenhofen und Hans Vilz. In Düsseldorf, wo Heupel-Siegen im Alter von 80 Jahren starb, war er Mitglied des Künstlervereins Malkasten.
Veröffentlichungen:
Lurlei. Ein Bilder-Cyclus zu Julius Wolff’s gleichnamiger Dichtung von Wihelm Kray und Ludwig W. Heupel, München 1891
Plastische Anatomie für Kunstschüler und Künstler. Stuttgart 1913.
Erinnerungen und Tagebuchblätter. Siegen 1924 Weiterlesen
Nachlass Ulrich Weiß im Archivportal NRW
Pfarrer Dr. h. c. Ulrich Weiß galt als einer der besten Kenner der Siegerländer Kirchengeschichte und der Pietismusgeschichte sowie als geschätzter Gemeindepfarrer und versierter Theologe. Im Mai 2011 wurde ihm für sein wissenschaftlich-theologisches Arbeiten die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen verliehen. Ulrich Weiß starb am 30. Juni 2011, im Alter von 70 Jahren.
Sein Nachlass dokumentiert in eindrücklicher Weise seine Forschungsarbeiten aber auch sein vielfältiges theologisches Wirken in diversen kirchlichen Gremien.
Der Aktennachlass, der insgesamt 233 Verzeichnungseinheiten umfasst, wurde im Landeskirchlichen Archiv verzeichnet und kann nun im Archivportal NRW recherchiert werden:
Die umfangreiche Privatbibliothek von Ulrich Weiß ist vielen in besonderer Erinnerung. Ein kleiner Teil dieser Bibliothek mit den Themenschwerpunkten Kirchenkampf, Regionalgeschichte v.a. von Siegen und Wittgenstein, Pietismus, Erweckungsbewegung, Freikirchen und Sekten ist ins Landeskirchliche Archiv übernommen und in der Archivbibliothek erfasst worden. Der Großteil der Bibliothek (400 Umzugskisten) hat im Institut für Westfälische Kirchengeschichte in Münster seinen Platz gefunden.
Foto: Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
Wie bewerten die staatlichen Archive in Deutschland Statistikunterlagen?
Die Arbeitsgruppe „Bewertung von Statistikunterlagen“ der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) hat in diesem Jahr einen unfamgreichen Abschlussbericht mit zwei Anhängen vorgelegt:
Literaturhinweis: Gesundheit, Unterhaltung, Erholung:
Kurorte als gesellschaftliche Treffpunkte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert
In Kurorten wie Bad Eilsen, Bad Meinberg oder Baden-Baden begegnen sich seit dem 18. Jahrhundert Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit, von Exklusion und Inklusion, Wandel und Beharrungskraft, Freizeit und Arbeit, Luxus und Austerität. Bis heute sind Kurorte wichtige Wirtschaftsfaktoren, Marker einer wechselvollen Tourismusgeschichte und Orte politischer Auseinandersetzung.
Der Band behandelt politik-, wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtliche Aspekte: Wie veränderten Gesundheitskonzepte und politische Bedingungen die Kurorte? Welche sozialen Deutungen wurden mit ihnen verknüpft? Wie strahlten sie auf ihr Umfeld aus? Welche Gruppen nahmen am Kurleben teil? Worin bestanden dessen Schattenseiten? Diese und weitere Fragen werden anhand ausgewählter Fallstudien aus Schaumburg, Westfalen und anderen Regionen in Deutschland und Europa untersucht.
Aus dem Inhalt:
Winfried Süß: Abschied vom Zauberberg. Drei deutsche Kurgeschichten im 20. Jahrhundert.
Lu Seegers: Prominenz und Glamour in Bad Eilsen.
Anna Michaelis: Wellness – a word you don`t hear everyday? Wellness, Gesundheitskonzepte und Gesundheitspolitik von den 1970er bis zu den 2000er Jahren.
Herausgegeben von Lu Seegers, Matthias Frese und Malte Thießen
Reihe: Kulturlandschaft Schaumburg; Bd. 29
430 S., 49 z.T. farb. Abb., geb., Schutzumschlag, 15,5 x 23 cm
ISBN 978-3-8353-5564-4
Quelle: Verlagswerbung
Literaturhinweis: „Mauerfall und Friedensdividende“
LWL-Publikation untersucht die Auswirkungen der Wende auf Westfalen
Minipli, Jeansjacken und Freudentränen – diese Bilder prägen die mediale Erinnerung an das Ende des kalten Krieges 1989/90. Doch während Trabbis Richtung Westen knatterten und „Mauerspechte“ die Berliner Mauer bearbeiteten, änderten sich auch die alten Bundesländer.
Thomas Küster, wissenschaftlicher Referent am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, untersucht in „Mauerfall und Friedensdividende“, wie sich Westfalen nach 1989 entwickelte. Das Buch ist jetzt als vierter Band der Reihe Regionalgeschichte Kompakt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erschienen.
Mit dem Ende des kalten Krieges gingen die Alliierten, neue Nachbarn kamen, neue Märkte wurden interessant. Am Beispiel der Region zeigt der Historiker beispielhaft, warum die Menschen in den alten Bundesländern ab 1989 zwar ganz anderen Anforderungen ausgesetzt waren als die Menschen im Osten, sie aber dennoch zu Mit-Akteuren des Übergangs wurden. Auf 270 Seiten analysiert Küster, wie sich dieser Prozess konkret gestaltete, untersucht Migrationsbewegungen, administrative und militärische Aspekte ebenso wie Wirtschaft, Verkehr, politische Bewegungen und Soziales.
Thomas Küster
Mauerfall und Friedendividende. Westfalen nach 1989
Ardey-Verlag, Münster 2024, 270 Seiten, Klappenbroschur
ISBN 978-3-87023-481-2, Preis: 17,60 Euro
Quelle: LWL, Pressemitteilung vom 26.1.2024
Zur 800-Jahr-Feier: „Modell einer Erinnerung“ an der Fassade des SVB-Gebäudes
LWL-Publikation über „Kleine Leute in Westfalen“ erschienen
Über Biografien werden Orte, Taten, aber auch Museumsobjekte besser verständlich und leichter erfahrbar. Einem solchen biografischen Ansatz folgt eine neue Publikation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): „Kleine Leute in Westfalen“ über das „Leben in bescheidenen Verhältnissen“. Mit dem Band setzt das LWL-Museumsamt seine Schriftenreihe „Biografien-Box“ fort.
Diese Reihe beschäftigt sich mit Menschen, zu denen Objekte in westfälischen Museumssammlungen überliefert sind. „Die Biografien sind sehr zugänglich und liefern regionale oder individuelle Bezugspunkte. So helfen sie, auch komplexe historische Sachverhalte einer breiten Leserschaft zu erschließen“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Am Beispiel der Lebensgeschichten von 72 Menschen wird das Leben in bescheidenen Verhältnissen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart vorgestellt. Fachautorinnen und -autoren porträtieren Personen aus der breiten Bevölkerung Westfalen-Lippes: Arbeiterinnen und Arbeiter, Kötter und Heuerlingsfrauen, Bergleute, Hausangestellte, Armenhausbewohnerinnen, kleine Händlerinnen und Händler. „Die Biografien zeugen vom Lebenskampf sogenannter ‚Kleiner Leute‘, aber auch von Heiterkeit, Lebensfreude und Erfolg – und nicht selten vom Stolz auf ihre Lebensleistung“, so Herausgeberin Dr. Ulrike Gilhaus, ehemalige Leiterin des LWL-Museumsamtes. Weiterlesen