Otto Pienes Düsseldorfer Atelier wird Standort der ZERO foundation

Atelier Hüttenstraße, historische Aufnahme, (c) ZERO Foundation

„Auf Beschluss des Kuratoriums der ZERO foundation soll das Atelierhaus des im Sommer 2014 verstorbenen ZERO-Mitbegründers Otto Piene zu einem weiteren Standort der ZERO foundation werden. Das wurde jetzt in Düsseldorf mitgeteilt. Die ZERO-Künstler Heinz Mack und Günther Uecker sowie die Familie des Künstlers, Vertreter der Stadt Düsseldorf und der Leiter der fondation Tijs Visser äußerten sich erfreut über diese Entscheidung.

Das eher unscheinbare Hinterhaus auf der Hüttenstraße ist bereits seit 1961 mit der ZERO-Bewegung verbunden. Hier waren die Zero-Künstler Piene, Mack und Uecker präsent. Der Fotograf Charles Wilp, der Minimal Art Künstler Robert Morris, Ferdinand Kriwet, die Tänzerin Yvonne Rainer oder auch Christo haben in diesem Haus gearbeitet. Der Düsseldorfer Kulturdezernent Georg Lohe sagt: „In der Hüttenstraße ist über viele Jahrzehnte internationale Kunst entstanden, die noch unsere heutige Kultur ganz maßgeblich prägt“.

Im Zentrum des Hauses befindet sich das sogenannte Feueratelier, in dem Otto Piene über 50 Jahre lang bis zu seinem Tod gearbeitet hat, wenn er in Düsseldorf weilte. Es befindet sich noch im Originalzustand – mitsamt fertigen und unfertigen Werken, Malutensilien und Bergen von Streichhölzern. Die Landeshauptstadt Düsseldorf erhält mit dem Atelierhaus Hüttenstraße ein weiteres kunsthistorisch bedeutendes Monument. Eine „Zeitkapsel“, ganz sicher vergleichbar mit dem berühmten Atelier von Francis Bacon.

Es war der Wunsch der ZERO foundation, diesen Ort zu bewahren, der so wunderbar die Geschichte der ZERO-Bewegung, die von Düsseldorf ausging, erzählen und lebendig halten kann.

Außer dem Büro der ZERO foundation sollen das ZERO-Archiv und eine öffentlich zugängliche Bibliothek ihren Sitz in der Hüttenstraße 104 erhalten. Darüber hinaus sollen Räumlichkeiten entstehen, in denen mehrmals im Jahr wechselnde Ausstellungen sowohl zeitgenössischer als auch historischer Kunst stattfinden werden. Geplant sind ebenfalls Vorträge und Musik-Veranstaltungen. Tijs Visser: „Es gibt meiner Ansicht nach keinen attraktiveren Ort als dieses historische Gebäude, in dem die Stadt Düsseldorf, die Zero-Künstler, die ZERO foundation und ihre Sponsoren eine so fruchtbare Symbiose eingehen können.

Die Kosten für Renovierung und Instandhaltung des Gebäudes sollen vollständig von der ZERO foundation und Sponsoren getragen werden.“
Quelle: Galerie Breckner, Düsseldorf
s.a. ZERO Foundation, 22.6.2016

Ein siwiarchiv-Eintrag verweist auf Archivalien des aus Bad Laasphe stammenden Künstlers im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.

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