Kreisbeirat für Vertriebenen- und Aussiedlerfragen tagte im Siegener Kreishaus
Um die Sicherung der Ostdeutschen Sammlung ging es bei der Sitzung des Kreisbeirats für Vertriebenen- und Aussiedlerfragen in der vergangenen Woche im Siegener Kreishaus. Derzeit werden etwa 200 Exponate der Sammlung aus den verschiedenen Vertreibungsgebieten von Ostpreußen bis ins Siebengebirge im Rathaus Weidenau und im Siegerlandmuseum ausgestellt, erläuterte Prof. Dr. Ulrich Penski vom Bund der Vertriebenen (BdV) Siegen. Die Sammlung befindet sich im Besitz des BdV und umfasst weitere 100 Stücke, die zurzeit aufgrund Platzmangels nicht gezeigt werden können. Hans-Heinrich Thomas, Vorsitzender des BdV Siegen, skizzierte die schwierige Mitgliedersituation des BdV und stellte die Frage: „Was soll mit diesem Juwel der Vertriebenenkultur geschehen, wenn der BdV nicht mehr existiert?“ Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner sprach die Möglichkeit einer Übernahme durch Kommunalarchive an. Dabei könnten Detailfragen wie Lagerung und Ausstellungsrhythmus der Sammlung vertraglich festgelegt werden. Landrat Paul Breuer als Beiratsvorsitzender erklärte, der Kreis Siegen-Wittgenstein könne zwar in dieser Angelegenheit nur Vermittler sein, werde sich aber im Rahmen seiner Möglichkeiten in guter Partnerschaft mit der Stadt Siegen für die Sicherung und den Erhalt der Ostdeutschen Sammlung einsetzen.
„….. Wolfgang Suttner spricht die Möglichkeit einer Übernahme der Ostdeutschen Sammlung durch ein Kommunalarchiv auf vertraglicher Basis an. Auf dieser Grundlage könne klar geregelt werden, wie mit den Ausstellungsstücken umzugehen sei. Eventuell gäbe es Möglichkeiten für eine solche Lösung im Stadtarchiv. Auch könnten Teilbestände privater Nachlässe aus den Familien der Vertriebenen aus archivalischer Sicht möglicherweise interessant sein. Vor diesem Hintergrund erscheine es sinnvoll, zur nächsten Sitzung einmal Kreisarchivar Thomas Wolf einzuladen.
Die verschiedenen Möglichkeiten zur Sicherung der Ostdeutschen Sammlung werden intensiv diskutiert.
Landrat Paul Breuer unterstreicht, da die Ostdeutsche Sammlung im Besitz des BdV sei und sich die derzeitigen Standorte in der Zuständigkeit der Stadt Siegen befinden, könne der Kreis SiegenWittgenstein in dieser Angelegenheit lediglich eine Vermittlerrolle übernehmen. Man werde sich vor diesem Hintergrund seitens Kreises für die Erarbeitung von Lösungsansätzen einsetzen. Zentraler Punkt dabei müsse sein, für die Nachwelt mit ihren völlig unterschiedlichen Beziehungen zur Vertriebenenkultur das Verständnis für deren Bedeutung zu erhalten und dabei die Spezifika der Region Siegerland und Wittgenstein herauszuarbeiten. …“
Quelle. Beirat für für Vertriebenen- und Aussiedlerfragen, Öffentliche Sitzung, 29.02.2012, Niederschrift, S. 3
Link zur Niederschrift