Im November 2016 erschien der abschließende, vierte Band des „Historischen Handbuchs der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe“, das die Historische Kommission viele Jahre beschäftigt hat. Der gedruckte Teil des Werkes ist damit abgeschlossen. Die Erforschung der Geschichte der Juden in Westfalen ist damit jedoch keineswegs zu Ende, auf lokaler und regionaler Ebene werden sich Geschichtsinteressierte und Initiativen auch weiterhin damit beschäftigen.
Damit das Handbuch für diese Forschung nutzbar gemacht werden kann, sind Register eine unverzichtbare Hilfe. Ende 2016 konnte bereits das Ortsregister fertig gestellt werden, es erschien online in der Reihe „Materialien der Historischen Kommission für Westfalen“ (Kostenloser Download unter http://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_012_(2016).pdf). Im April 2018 konnte nun endlich auch das viel umfangreichere und komplexere Namensregister freigeschaltet werden.
Den Besonderheiten der jüdischen Namensgebung entsprechend ist das Namensregister in drei Abschnitte unterteilt: Getrennt aufgeführt werden zunächst die älteren jüdischen Namen, dann die seit dem 19. Jahrhundert üblichen neueren jüdischen Namen und schließlich die der traditionellen christlichen Form folgenden Namen. Eine ausführliche Einleitung erläutert die Besonderheiten der verschiedenen Namensformen, die gewählten Versuche der Abgrenzung und die unvermeidlichen Überschneidungen der drei Abteilungen. Eine Übersicht über das Gesamtwerk findet sich am Ende des Registers.
Die traditionellen jüdischen Namen kannten keine Familiennamen, dem Namen wurde stattdessen ein Zusatz zur Abstammung (ein Patronym) beigegeben. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts forderten die preußischen Behörden die Annahme fester Familiennamen als Voraussetzung für die Gewährung voller Bürgerrechte. Damit wurde die Namensgebung langfristig vereinfacht und angeglichen – die Übergangszeit aber ist für die heutige Forschung eine Zeit kaum noch zu enträtselnder Verwirrungen. Das vorliegende Register versucht dieser schwierigen Situation so gut es geht gerecht zu werden.
Bibliographische Angaben:
Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Register der jüdischen und christlichen Namen. Bearbeitet von Burkhard BEYER und Florian STEINFALS. 441 Seiten, Online-Publikation Münster 2018 (Materialien der Historischen Kommission für Westfalen, Band 14). Kostenloser Download unter: http://www.lwl.org/hiko-download/HiKo-Materialien_014_(2018).pdf
Quelle: Historische Kommission für Westfalen, Newsletterr 045/2018